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154 - Die Macht der Nosfera

154 - Die Macht der Nosfera

Titel: 154 - Die Macht der Nosfera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Die Krieger im Tal sollten wissen, dass ihnen eine zahlenmäßig ebenbürtige Streitmacht gegenüber stand.
    Von unten klang Wutgeheul herauf. Die Barbaren sahen sich unversehens in die Zange genommen. Hinter ihnen lagen der Flusslauf und die Nosfera, vor ihnen der Abhang, den die Technos säumten. Blacks Hoffnung, dass sie ängstlich flüchten würden, erfüllte sich aber nicht. Im Gegenteil. Von neuer Kampflust erfasst, schlugen sie mit ihren Schwertern auf die Rundschilde und forderten den neuen Gegner auf, zu ihnen zu kommen.
    Teilweise brandete sogar Gelächter auf. Wahrscheinlich, weil die Barbaren in den mitgeführten Strahlengewehren nur das sahen, was sie inzwischen tatsächlich waren: primitive Keulen, die nicht viel gegen ein Schwert ausrichten konnten.
    »Keine Furcht zeigen«, mahnte Mr. Black laut. »Reißt eure Waffen in die Höhe und schreit euch die Seele aus dem Leib, damit die da unten wissen, dass wir keine Angst haben. Auf mein Zeichen hin stürmen wir gemeinsam hinab.«
    Er warf einen Blick auf den steil abfallenden Hang. Ihn zu bewältigen würde nicht leicht fallen. Hoffentlich stolperten nicht zu viele, sonst geriet der ganze Angriff ins Stocken.
    »Was soll das?«, rief irgendjemand. »Die machen uns doch nieder wie Tiere auf der Schlachtbank! Wir sollten lieber zusehen, dass wir verschwinden!«
    »Nein«, widersprach Black energisch. »Dort unten gibt es alles, was wir zum Überleben benötigen: Nahrung, Waffen und wertvolle Verbündete. Nur damit schaffen wir es bis Moskau. Aber wir müssen darum kämpfen, anders geht es nicht. Wer zu feige ist, kann gehen. Allerdings verwirkt jeder, der sich abseits stellt, seinen Anteil an der Beute.«
    Unter den Technos wurde es vollkommen still. Der Lärm der Barbaren ließ ebenfalls nach. Vielleicht, weil sie sich bemühten, die Kommandos des gegnerischen Heerführers zu verstehen.
    Sekundenlang lastete eine Glocke bedrückten Schweigens über den gegnerischen Parteien. Sie wurde erst durchbrochen, als Miss Hardy ihr von den Daa'muren erbeutetes Kurzschwert über dem bezopften Kopf schwenkte und ein schauderhaftes Kriegsgeschrei ausstieß. Mr. Hacker stimmte umgehend mit ein, und zwar in der gleichen hohen Stimmlage.
    Black gestattete sich ein stolzes Lächeln. In rauen Zeiten wie diesen war es gut, zwei so treue Gefährten an seiner Seite zu wissen.
    Arne Hansen stimmte als Nächster mit ein. Gleich darauf brüllten alle so laut sie konnten. Schwere Lasergewehre wurden drohend in die Höhe geschwungen, aber auch Knüppel, Eisenstangen und erbeutete Klingen.
    Black war der Erste, der aus dem Stand nach vorne sprang.
    Einmal auf dem steilen Hang, gab es keine Möglichkeit mehr zu bremsen. Gleich einer menschlichen Welle brausten sie zu Tal, mehr als zwanzig Meter weit.
    Ihr Tempo ließ sie gefährlich wirken – an einem straff gehaltenen Schilderwall mussten sie trotzdem gnadenlos zerschellen.
    Fehlende Disziplin war jedoch das größte Manko der Barbaren. Mr. Black hatte das von Anfang an richtig erkannt.
    Nur eine einzige Formation igelte sich ein, um den Ansturm in Ruhe abzuwarten. Die anderen drei rückten vor, wollten sich dem Gegner unbedingt entgegen werfen. Dabei kam es zu zahlreichen Unstimmigkeiten, die rasche Auflösungserscheinungen nach sich zogen. Einige Krieger blieben nämlich stehen, weil sie es für sinnvoller hielten, den Gegner mit in den Boden gerammten Schild abzufangen, andere rannten blindlings drauflos, um möglichst schnell das Schwert in fremdes Blut zu tauchen.
    So zogen sich die Reihen auseinander und boten rasch viel Angriffsfläche. Nur wenige Krieger zeigten sich von dem Ansturm bereits so beeindruckt, dass sie das Weite suchten.
    Mr. Black registrierte noch, dass die Bluttempler ihre Deckung verließen, um dem Feind in den Rücken zu fallen.
    Danach verlor er den weiträumigen Überblick.
    Verzweifelt darum bemüht, nicht über die eigenen, schnell dahin wirbelnden Beine zu stolpern, visierte er einen großen Barbaren mit zotteligem roten Haar an, der ihm entgegen kam.
    Black riss den fest umklammerten Schraubenschlüssel empor, um einen Schlag anzutäuschen, warf sich dann aber doch lieber mit seinem gesamten Körpergewicht gegen das vor ihm auf und ab tanzende Schild.
    Mit der Schulter voran prallte er krachend auf. Die Geschwindigkeit seines Ansturms verschaffte ihm die Wucht einer menschlichen Kanonenkugel. Sein Gegner kam überhaupt nicht dazu, mit dem Schwert zuzustechen. Wie vom Blitz getroffen knickte er

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