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1541 - Ball der Vampire

1541 - Ball der Vampire

Titel: 1541 - Ball der Vampire
Autoren: Jason Dark
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kein Licht, und doch war ihr Meister nicht zu übersehen.
    Er saß auf einem Holzstuhl mit hoher Lehne, und quer über seinen Beinen lag eine blondhaarige junge Frau, die sich nicht bewegte…
    ***
    Jane Collins war ins Bad gegangen, um sich das Blut aus dem Gesicht zu waschen. Ich wartete im Wohnraum auf ihre Rückkehr, und ich wartete auch auf Yago Tremaine, der so schnell wie möglich zu uns in sein Haus kommen wollte.
    Meine Gedanken drehten sich um die Gestalt, die uns so überrascht hatte.
    Wer war sie? Wer war dieses Monster, das sogar fliegen konnte, was ich allerdings unter Vorbehalt sah.
    Konnte uns Tremaine darüber Auskunft geben?
    So recht wollte ich nicht daran glauben. Ich konnte mir denken, dass auch er überrascht worden war. Man hatte einige seiner Mädchen geraubt, und für mich stand fest, dass es diese rote Gestalt gewesen war, mit deren Identität wir Probleme hatten. Wer konnte uns helfen?
    Seit geraumer Zeit spukte mir der Name Justine Cavallo durch den Kopf.
    Auch sie war eine Vampirin, wenn auch eine besondere, die sich sogar tagsüber bewegen konnte und nicht durch das Sonnenlicht vernichtet wurde. Sie wurde auch die blonde Bestie genannt.
    Justine hatte sich bei Jane Collins eingenistet. Man konnte zu ihr stehen wie man wollte, aber es hatte Fälle gegeben, da war sie uns eine große Hilfe gewesen, und auch ich hatte lernen müssen, sie zu akzeptieren.
    Ob sie uns weiterhelfen konnte? Ob sie von dieser verdammten Vampirgestalt etwas wusste?
    Möglich war alles, denn die Cavallo war in der Nacht oft in der Stadt unterwegs, auch auf Suche nach Nahrung. Damit hatten wir uns abfinden müssen.
    Justine hatte ihre Augen überall. Sie wusste Bescheid über das, was in der Stadt an Unheimlichem geschah, das jedenfalls hatte sie mehr als einmal uns gegenüber behauptet.
    Im Moment war sie nicht greifbar. Ich konnte mir allerdings vorstellen, sie noch in dieser Nacht zu treffen oder an diesem Tag, denn die erste Morgenstunde war angebrochen.
    Jane Collins kehrte zurück. Ihr Gesicht sah wieder sauber aus. Sie nahm mir gegenüber Platz und legte ihre Hände flach auf die Knie.
    »Bist du mit deinen Überlegungen weitergekommen, John?«
    Ich hob die Schultern. »Eigentlich nur bis Justine Cavallo.«
    »Bingo. An sie habe ich auch gedacht.«
    »Aber du hast sie nicht angerufen?«
    »Nein. Was hätte das gebracht? Ich denke, dass wir in den nächsten Stunden mal mit ihr reden sollten.«
    »Ja, das meine ich auch.«
    Eine Weile schwiegen wir.
    Dann fragte ich: »Wird sie ihn kennen?«
    »Keine Ahnung, John. Sie führt ihr eigenes Leben und wird nichts sagen, wenn sie nicht will.«
    »Er könnte zu einem Konkurrenten werden.«
    »Ja, auch das, aber sie würde ihn sich dann selbst vornehmen. So schätze ich sie zumindest ein.«
    Wir ließen es mit einem Anruf auch deshalb bleiben, weil wir von draußen das Geräusch eines bremsenden Autos hörten. Der Motor verstummte, dann wurde eine Autotür hart zugeschlagen und wenig später huschte Tremaine ins Haus.
    Er war schnell. Er war wie ein Schatten. Er stand zwischen uns, sein Gesicht verzerrte sich, und er drehte sich dabei mehrmals um die eigene Achse.
    »Verdammt!«, fuhr er uns an. »Verdammt, wo ist sie denn?«
    »Sie wurde entführt«, sagte ich.
    Tremaine blieb stehen. Er schlug gegen seine Stirn und bog den Oberkörper zurück. »Entführt wurde sie also. Wie toll. Einfach nur entführt. Ist das so?«
    »Ja, und wir konnten nichts tun!«, fuhr Jane den Mann an.
    Yago Tremaine ließ sich in die weichen Polster fallen.
    »Darüber kann ich ja nur lachen. Er war allein, aber ihr seid zu zweit gewesen. Ihr habt es nicht geschafft, und das trotz eurer Übermacht?«
    »Er war sehr stark«, sagte Jane.
    »Das ist mir doch egal!«, fuhr Tremaine sie an. »Jedenfalls hat er Doreen mitgenommen.« Er deutete abwechselnd auf Jane und mich.
    »Und das ist eure Schuld. Ihr hättet besser auf sie achten sollen. Jetzt ist sie weg, verdammt, und ich bin nicht sicher, ob ich sie lebend zurück bekomme.«
    Dazu konnten wir nichts sagen. Wir hoben nur die Schultern an, aber das war für ihn auch kein Trost. Ich schaute ihm ins Gesicht, und darin sah ich die echte Sorge.
    »Wir werden alles versuchen, um Doreen heil zu Ihnen zurückzubringen.«
    »Leere Worte, nur Hülsen, sonst nichts. Ich traue euch nicht. Ich werde es selbst in die Hand nehmen.«
    Er sprang wieder hoch und begann damit, hin und her zu laufen. Sein Kinn hatte er vorgereckt, in seinen Augen leuchtete die
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