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1542 - Die Würgehand

1542 - Die Würgehand

Titel: 1542 - Die Würgehand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mann es geahnt. Er hat mir nicht genau gesagt, was geschehen ist, aber er war schon der Ansicht, dass sich eine Gefahr verdichtet hat, die er nicht begreifen konnte. Jetzt weiß ich auch, was er damit gemeint hat. Es war die Hand. Ich habe sie gesehen. Ja, ich sah sie, wie sie aus diesem Nebel kam. Es war alles so anders und…« Sie sprach nicht mehr weiter, senkte den Kopf und weinte.
    Suko und ich saßen in unseren Sesseln wie zwei begossene Pudel. Aber wir durften uns jetzt keinen Emotionen hingeben. Es war wichtig, dass wir einen coolen Kopf behielten, denn Chikaze würde seine Rachetour nicht einfach stoppen. Er hatte sicher noch einiges vor.
    »Darf ich telefonieren, Mrs. Flagstone?«
    »Natürlich. Es ist doch Ihr Job.«
    »Danke.«
    Ich holte mein Handy hervor und entfernte mich von Suko und der Frau.
    Wir konnten den Toten nicht hier liegen lassen. Er musste von den Kollegen abgeholt werden, und genau die rief ich an und gab die nötigen Informationen durch.
    Aber damit waren meine Anrufe noch nicht erledigt. An der Haustür stehend telefonierte ich mit Sir James. Er war geschockt, als er hörte, was passiert war.
    »Und Sie haben es nicht verhindern können, John?«
    »Nein.«
    »Tja, wir sind eben alle keine Übermenschen.«
    »Sie sagen es, Sir.«
    »Wie geht es jetzt bei Ihnen weiter?«
    »Das ist schwer zu sagen. Es liegt auf der Hand, dass wir so rasch wie möglich diesen Chikaze und die verdammte Killerhand finden müssen.«
    »Bleibt es bei Ihrem Plan?«
    »Ich denke schon.«
    »Dann sollten wir zumindest dem Richter Personenschutz geben.«
    Ich sagte weder ja noch nein, sondern wies auf die Gefahren hin, die eine so große Klaue brachte.
    »Die ist in der Lage, die Männer vom Boden zu pflücken wie reife Früchte, und ich weiß auch nicht, ob man sie durch Kugeln stoppen kann.«
    »Was schlagen Sie dann vor? Schutzhaft?«
    »Ja, verstecken Sie den Mann vor Chikaze und der Hand.«
    »Gut, ich werde mit dem Richter reden. Aber leider ist er nicht der Einzige, der sich in Gefahr befindet. Es gab da noch Schöffen und einen Anwalt, der es nicht geschafft hat, Chikaze vor einer Verurteilung zu bewahren. Wenn ich es recht überlege, wobei ich mich nicht in die Gedankenwelt des Würgers hineinversetzen kann, schweben auch diese Personen in Gefahr. Es ist die Frage, ob wir sie allesamt aus dem Verkehr ziehen müssen. Jedenfalls wird es problematisch sein.«
    »Das befürchte ich auch.«
    »Und was ist mit Ihnen?«, wollte Sir James von mir wissen. »Fühlen Sie sich nicht in Gefahr?«
    »Das kann ich nicht sagen. Wir haben ihn zwar vertrieben, doch seine Rache hat er erfüllen können.«
    »Der Würger weiß jetzt, dass Sie ihm auf der Spur sind.«
    »Das gebe ich zu. Wahrscheinlich setzt er voll und ganz auf die verdammte Hand.«
    »Haben Sie eine Idee, woher sie kommt? Es ist schon der reine Irrsinn, dass so etwas überhaupt vorhanden ist. Da komme ich nicht mit. Können Sie sich vorstellen, wo diese Klaue ihren Ursprung gehabt haben könnte?«
    »Nein.«
    »Das ist schlecht.«
    »Ich bin nicht allwissend, Sir.«
    »Aber Sie haben Erfahrungen.«
    »Klar. Nur hat die Gegenseite viele Gesichter. Ich denke, dass wir das noch herausfinden. Ich habe keine Ahnung, zu wem sie gehört. Ob es nur eine Hand ist oder noch ein Arm zu ihr gehört. Das haben wir leider nicht sehen können.«
    »Gut, dann kümmere ich mich jetzt um den Richter. Wobei ich hoffe, dass er sich einsichtig zeigt. Dass Chikaze entkommen ist, weiß er, und wenn er hört, dass sein Kollege umgebracht wurde, werden ihm bestimmt einige Lichter aufgehen.«
    »Das hoffe ich für ihn.«
    Unser Gespräch war beendet.
    Ich stand vor der Haustür und ging noch nicht zu den anderen zurück.
    Mein Blick schweifte über den Himmel hinweg, der mit grauen Wolken bedeckt war, ohne dass sie allerdings Regenschauer entließen. Dafür streifte ein kalter Wind mein Gesicht.
    War die Hand wirklich aus den Wolken gekommen? Und welche Verbindung gab es zwischen Chikaze und ihr?
    Ich wusste einfach zu wenig, und ich bedauerte, dass ich mich damals mit dem Fall nicht beschäftigt hatte. Ich kannte die Motive des Verbrechers nicht.
    Warum hatte er getötet? Einfach nur wahllos? Oder hatte ein System dahinter gesteckt?
    Es gab für mich momentan keine Antworten auf diese Fragen. Ich würde mich zunächst schlau machen müssen, und dazu gehörte es, die Akten zu studieren.
    Auch der Nebel war uns noch nicht begegnet, aber es gab ihn, das wussten wir von Mrs.

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