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1542 - Mission auf Vaar

Titel: 1542 - Mission auf Vaar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erklärte Raman der Terranerin halblaut. „Aber nicht geeignet, zum Ordnungsdienst durchzukommen."
    Als Hektor sein Gespräch beendet hatte, verließen die drei Personen den Gleiter und schwebten im zentralen Antigravschacht des Roboteis nach unten. Die Innenwand war ein Mosaik aus bunten Holos, die Werbesendungen ausstrahlten. Richtstrahl-Lautsprecherfelder berieselten die Liftbenutzer mit suggestiv unterlegten Texten und hypnotisch wirkender Musik. In Tragonsh galten andere Gesetze als in den übrigen Stadtquartieren von Pozalin.
    Eine andere Stimme übertönte alles. Es war die des Rezeptions-Syntrons, der sich bei den Neuankömmlingen nach ihren Wünschen erkundigte. „Wir brauchen ein Zimmer und bestehen darauf, die Nummer siebenundachtzig zugewiesen zu bekommen!" antwortete Raman und hielt seine ID-Karte hoch, damit die Sensoren sie lesen konnten und die Rezeption die Abbuchung veranlaßte.
    Sie erhielten anstandslos das Zimmer. Als sie es betreten hatten, machten sich Raman und Hektor daran, die Zimmeranschlüsse der Kommunikationssysteme des Hotels zu überprüfen. Zwanzig Minuten später lag das Ergebnis vor. „Die Identität des Anrufers ließ sich nicht feststellen", berichtete Hektor. „Er hat nicht nur seine Bildaufzeichnungen löschen lassen, sondern außerdem nicht mit seiner ID-Karte bezahlt, sondern mit der Sonderkreditkarte einer Table-Bank, bei der niemand namentlich registriert wird."
    „Verdammt!" fluchte Idinyphe. „An alles hat er nicht gedacht", frohlockte der Siganese. „Er vergaß, die Aufzeichnung einer Nachricht, die an ihn übermittelt wurde, löschen zu lassen. Dadurch wissen wir jetzt, daß vor knapp zwei Stunden jemand vom Raumhafen Sigris aus beim Bewohner dieses Zimmers anrief und ihn darüber informierte, daß das Stichwort gefallen sei."
    „Vor knapp zwei Stunden", wiederholte Idinyphe nachdenklich. „Das muß nicht lange vor dem Anruf bei mir gewesen sein. Anscheinend stand Stichwort für meine Ankunft auf Vaar. Es fragt sich nur, wie jemand so kurz nach unserer Ankunft erfahren konnte, daß ich auf Vaar angekommen war, wo ich wohnte und wann ich allein sein würde."
    Die Ahnung beschlich sie, daß jemand alles von langer Hand vorbereitet hatte, jemand, der ihre Schritte für eine bestimmte Zeit genau kannte, obwohl sie damals selber noch nicht gewußt hatte, daß sie nach Vaar fliegen würde.
    Es war unheimlich.
     
    *
     
    Als sie auf dem Hoteldach ankamen, war der blaue Gleiter nicht mehr zu sehen. „Die Gefahr ist vorbei", stellte Idinyphe fest. „Ich möchte nach Pozalin Port, zur ANEZVAR, und meinen SERUN holen."
    Raman Ukbar machte ein skeptisches Gesicht, widersprach jedoch nicht. Nachdem sie eingestiegen waren, befahl er dem Gleiter, nach Pozalin Port zu fliegen.
    Das Fahrzeug startete und fädelte sich in das Funkleitnetz ein. Sekunden später leuchtete auf dem Kontrollbord ein roter Kreis auf. Der Gleiter verzögerte, ging tiefer und schwenkte nach links ab. „Achtung, Notfall!" meldete sein Syntron. „Schwerer Unfall mit lebensgefährlich Verletzten in unserer Nähe.
    Die Ambulanz braucht zu lange. Wir haben zwingende Order bekommen, zwecks Hilfeleistung den Unfallort anzufliegen. Ende."
    „Das ist eine Finte!" schrie Idinyphe auf. „Manuellsteuerung, Raman!"
    Raman schlug auf die Schaltplatte für die Notfall-Manuellsteuerung, doch nichts regte sich. „Beim Vorliegen einer zwingenden Order geht nichts mehr, auch wenn es nur simuliert ist."
    „Dann müssen wir eben kämpfen", erklärte Raman und zog eine kleine Strahlwaffe aus seinem Schulterhalfter.
    Der Gleiter sank schnell tiefer. Links glitt die Kuppel einer Transmitterstation vorüber. Im nächsten Moment schrie Raman leise auf, dann deutete er auf einen Häuserblock aus halbverfallenen Gebäuden. „Dort befinden sich Hochenergiewaffen!" rief er. „Ich konnte sie vorhin nicht sehen, weil die Emissionen der Transmitterstation störten. Aber es sind nicht mehr nur vier Waffen, sondern zwölf."
    „Dann wäre eine Gegenwehr tödlich", stellte Idinyphe fest. „Steck die Waffe weg, Raman!"
    Er tat zögernd, wie ihm geheißen.
    Gleich darauf sank der Gleiter in einen Innenhof, der von einem Karree grauer, verlassener Häuser mit leeren Fensterhöhlen umgeben war. Mit einem Stoß setzte das Fahrzeug auf.
    Idinyphe erblickte die Kidnapper. Es waren vier Gestalten, von denen je eine in einer Ecke des Karrees stand: zwei körperlich verunstaltete Aras, ein Blue und Hethar Vudam.
    Und keiner war

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