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1543 - Der Held von Sigris

Titel: 1543 - Der Held von Sigris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schweren Kreuzer SARATOGA mit zweihundert Metern Durchmesser und den nach modernstem Konzept neu entwickelten Leichten Kreuzer CATALINA MORANI zum Rendezvous-Punkt gerufen und sich auf den Weg in das Pharyx-System gemacht.
    Der Flug dauerte ihm viel zu lange. Perry bewegte sich unruhig und saß keine fünf Minuten in seinem Sitz.
    Norman Glass, der die ODIN flog, schüttelte immer wieder den Kopf, aber er wagte es nicht, Rhodan in seinen Gedanken zu stören. Jeder in dem MERZ-Raumer wußte, daß Perrys Gedanken bei Eirene weilten.
    Für Rhodan schien die Entfernung von 48 000 Lichtjahren zwischen Sol und Pharyx auf eine fast unüberwindbare Länge gewachsen zu sein. Jede Sekunde kam ihm vor wie eine Stunde, und nach einer Weile begannen seine Augen zu brennen, weil er immerfort auf den Bildschirm starrte.
    Eirene! Er hatte sie auf Akkartil erlebt, war Zeuge ihrer Ängste und ihrer Hoffnungen geworden.
    Seit jenem Zeitpunkt lebte er in dem ständigen Gedanken, ob er nicht zu wenig für sie tat, ob er nicht etwas Wesentliches übersah.
    Spätestens nach Paunaros Hyperfunkmeldung war ihm klargeworden, daß er sich in seinem Gefühl nicht getäuscht hatte. Eirene und Willom waren ein unberechenbarer Faktor, und es war gekommen, wie es hatte kommen müssen. Sie waren einer Horde Truillauer in die Hände gefallen, und Willom hatte den Tod gefunden. Über das Schicksal Eirenes war nichts bekannt, und Perry schalt sich einen Narren, daß er sich nicht doch intensiver um seine Tochter bemüht hatte. Sicher, sie war eine erwachsene Frau und wollte nicht wie ein kleines Kind behandelt werden. Dennoch, Perry war der einzige ihr verbliebene Elternteil seit Gesils Abreise nach Truillau. Und ausgerechnet von ihm wollte sie nichts mehr wissen.
    Es schmerzte, und Rhodan war sich seiner inneren Zerrissenheit voll bewußt. Er schwankte zwischen Bangen und Hoffen, zwischen Verantwortung und dem Bewußtsein, nichts tun zu können. Mit einemmal wünschte er sich, er könnte das Rad der Geschichte zurückdrehen und sich auf Sabhal ganz der Erziehung seiner kleinen Tochter widmen. „X minus zwanzig!" meldete der Syntron. Rhodans Kopf zuckte empor, sein Blick fraß sich wieder an dem holographischen Wandschirm fest. Er holte tief Luft und versuchte, gleichmäßig zu atmen.
    Die Sterne tauchten auf, unzählige winzige Punkte, die den Hintergrund bildeten. Vor ihnen und mitten auf dem Schirm leuchtete eine solähnliche Sonne, und die Taster machten acht unterschiedliche Welten aus. Die zweite davon war der Planet Vaar, eine Welt, die sich für Humanoiden und andere organische Wesen eignete.
    Ursprünglich von den Blues kolonisiert, wurde Vaar um die Mitte des 4. Jahrtausends der alten Zeitrechnung zur offenen Welt erklärt und damit zu einem „Einwanderungsplaneten". Seitdem hatte er Siedlungswillige unterschiedlichster Herkunft angezogen. Auf Vaar herrschte ein buntes Völkergemisch aus Vertretern galaktischer und einiger außergalaktischer Völker, und die Tyrannei von Monos und seinen Cantaro hatte den Planeten nicht einmal richtig gestreift. Vaar stellte eine reiche, unbeschädigte Welt dar.
    Der kleine Verband flog in das Sonnensystem ein, und die ODIN sandte einen Funkspruch zum zweiten Planeten. Eine Automatenstimme antwortete und teilte mit, daß das Ersuchen direkt in die Stadtverwaltung nach Pozalin geleitet wurde.
    Rhodan wartete geduldig, während die drei Schiffe sich dem zweiten Planeten näherten und verzögerten. Als noch immer keine Antwort eintraf, ging der Verband in einen Dreitausend-Kilometer-Orbit um Vaar, und Perry hatte Gelegenheit, die Aufteilung der Oberfläche zu betrachten. Sie bestand zu 80% aus Wasser und zu 20% aus Landmassen, die sich auf 19 Inselkontinente verteilten. Der größte namens Oreya besaß etwa die Ausdehnung des terranischen Grönland und lag zehn bis zwanzig Grad nördlich des Äquators. Im Landesinnern lag die Hauptstadt Pozalin mit ihren 2 Millionen Einwohnern. Insgesamt zählte der Planet eine Population von zirka 3 Milliarden Wesen. Seine Größe entsprach der Erde, das Klima war ein wenig wärmer.
    Das planetarische Jahresmittel lag 2,5 Grad über Terra-Norm. Die Oberflächenschwerkraft betrug 0,99 g, und Vaar drehte sich in 26,25 Stunden einmal um seine Achse. Das planetarische Jahr dauerte 301 Standardtage.
    Natürliche Monde besaß Vaar keine.
    Perry konnte seine Ungeduld nicht mehr zügeln. Er trat neben Norman Glass und ließ den Syntron ein Mikrofonfeld vor seinem Mund aufbauen.

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