1543 - Die Flammen-Furie
ich nichts ändern.«
Ich nahm die beiden Karten entgegen, nachdem ich ein paar Euro gezahlt hatte, und so konnten Suko und ich durch die Sperre zu den Aufzügen gehen. Sie waren wirklich tief in den Felsen hineingebaut worden. Der Besucher kam sich vor wie in einer riesigen kalten Höhle. Er war hier umgeben von einer grauen Szenerie und dem künstlichen Licht, das von einigen Reklametafeln unter Glas abgegeben wurde.
Suko und ich waren tatsächlich die einzigen Menschen, die sich die Fahrt nach oben gönnten. Wir betraten die mit Edelstahl ausgeschlagene Kabine und wurden wenig später in die Höhe geschossen. Es dauerte nicht lange, bis uns eine Frauenstimme aus dem Lautsprecher erklärte, dass wir unser Ziel erreicht hatten.
Wir stiegen aus und gerieten in eine kalte Umgebung, in der man sich alles andere als wohl fühlen konnte. Niemand außer uns befand sich hier oben. Da mussten wir dem Mann an der Kasse schon recht geben.
Kara würde hier oben sein, das war schon klar. Aber wir sahen sie nicht, was auch völlig normal war, denn keiner von uns glaubte, dass sich die Auseinandersetzung hier abspielen würde. Für so etwas war draußen genügend Platz.
Wir mussten eine Treppe hochgehen, um die Türen zu erreichen, die Teil einer großen Glaswand waren. Nebeneinander stiegen wir die Stufen hoch. Dabei wurde unsere Sicht immer besser, und wir sahen auch die Schneeflocken hinter der Glasscheibe fallen.
Ich hörte Suko scharf atmen. Im Gegensatz zu ihm hielt ich die Luft an, denn beide hatten wir das Gleiche gesehen.
Nicht die beiden Feindinnen, dafür jedoch das Feuer, das wie ein Fanal in die Höhe schoss.
Der Kampf war bereits in vollem Gang, und unsere Sorge um Kara wuchs
***
Das Feuer war schnell!
Kara sah es als ein gieriges und zuckendes Maul an, das sie verschlingen und verbrennen würde. Sie hatte das Schwert kampfbereit angehoben, obwohl sie wusste, dass die Klinge diesen feurigen Gruß nicht würde aufhalten können.
Deshalb gab es für sie nur eine Chance. Sie musste sich blitzschnell bewegen und ausweichen, was sie durch zwei kleine und schnelle Schritte zur Seite schaffte.
Der gefährliche Gruß huschte an ihr vorbei. Kara schaute ihm nach, weil sie damit rechnete, dass er kehrtmachen und zurückkehren würde, was aber nicht zutraf. Das Feuer verlosch, als wäre es vom Wind ausgeblasen worden.
Jamina lachte. »Das war nur eine erste Warnung.« Sie lachte wieder, bevor sie sagte: »Die nächsten Angriffe werden stärker.«
»Ich weiß!«
»Willst du nicht kommen?«, lockte die Flammen-Furie.
»Nein, ich überlasse dir den Angriff.«
»Wie du willst.« Sie schwenkte die Faekel im Kreis wie Messdiener ein Gefäß mit Weihwasser.
Und wieder löste sich das Feuer aus dem Zentrum der Fackel. Es huschte auf Kara zu, und diesmal hatte sie Probleme damit, auszuweichen, weil es zwei Flammen waren, die sich ihr näherten. Sie würden auf die Mitte ihres Körpers treffen, und sie bewegten sich auch nicht so direkt und gleichmäßig wie beim ersten Angriff. Das Feuer versuchte, Karas Bewegungen schon im Voraus zu erahnen, und so blieb der Schönen aus dem Totenreich nur eine Chance.
Sie musste abtauchen und warf sich blitzschnell zu Boden.
Es war genau die richtige Reaktion gewesen. Kara lag am Boden, und die Flammen huschten über sie hinweg.
In dieser Haltung wollte sie auf keinen Fall bleiben. Sie warf sich herum und nutzte den Schwung aus, um wieder auf die Beine zu gelangen. Und dann tat sie etwas, womit ihre Gegnerin nicht gerechnet hatte.
Kara rannte auf Jamina zu. Das Schwert hielt sie dabei mit beiden Händen fest. Sie hatte die Klinge auch angehoben, sodass die Spitze weit über ihren Kopf wies und in die Luft stach.
Jamina sah sie. Im ersten Moment tat sie nichts. Die Überraschung war einfach zu groß.
Kara schlug zu. Dabei wusste sie nicht, ob sie den idealen Punkt erreicht hatte. Es war ihr in diesen Momenten egal. Das Schwert sauste nach unten und hätte die Flammen-Furie in zwei Hälften geteilt, doch Jamina stand nicht mehr da, wo sie eigentlich hingehört hätte. Dafür gab es das Feuer! Kara war nicht mehr in der Lage, ihren Schwung abzubremsen.
Sie rannte direkt in das Feuer hinein und wusste in diesem Augenblick, dass sie eine Fehler begangen hatte.
Sie kam trotzdem durch. Kein Feuer hatte ihr die Haut im Gesicht verbrannt. Sie war einfach zu schnell gewesen, stoppte jetzt ab und drehte sich mit einer scharfen Bewegung um.
Jamina lachte sie an. Sie war der Klinge
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