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1544 - Der Monster-Killer

1544 - Der Monster-Killer

Titel: 1544 - Der Monster-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Lippen. »Was soll ich dazu sagen, John?«
    »Einfach nur die Wahrheit.«
    »Gut, dann erkläre ich dir, dass ich mich nicht bedroht fühle. Weil ich nicht bedroht worden bin, das ist es. Ich habe zudem keinen direkten Kontakt mit ihm gehabt. Er hat sich nicht bei mir gemeldet…«
    Ich fiel ihr ins Wort. »Er kennt unsere Namen.«
    »Ja, es kann sein, dass er sich daran erinnert.«
    »Dann wäre es also möglich, dass er plötzlich bei uns auftaucht, um uns auf seine Seite zu ziehen oder zumindest um Informationen über Monster zu erhalten.«
    »Ich schließe nichts aus. Aber er wird auch wissen, dass wir befreundet sind, und ich glaube nicht, dass er bei euch den Anfang machen will. Aber London scheint ihm das Gebiet zu sein, in dem er seine Feinde vermutet.« Karina klatschte in die Hände. »Mehr kann ich euch nicht sagen, aber ihr solltet euch auf meine Seite stellen und mir dabei helfen, ihn zu stellen, denn Igor Rankin ist verdammt unberechenbar.«
    Sie hatte die Erklärung mit sehr ernst klingender Stimme gegeben, und danach war erst mal Schluss.
    Wir nutzten die Gelegenheit und leerten unsere Gläser.
    Es war schon ein verzwickter Fall, in den wir hineingeraten waren, und wir wussten nicht, wo wir ansetzen sollten.
    »Du siehst uns ratlos, Karina«, gab ich zu.
    »Das bin ich selbst. Ich hatte gedacht, dass Rankin seine Spuren sichtbar hinterlassen hätte. Das ist wohl nicht der Fall, und als Kollege werdet ihr ihn ebenfalls kaum akzeptieren können.«
    »Worauf du dich verlassen kannst«, sagte ich.
    »Dann bleibt uns hur die Suche«, meinte Suko, »oder das Abwarten darauf, dass etwas passiert.«
    Karina schüttelte den Kopf.
    »Wenn tatsächlich so etwas eintritt, wird es kaum an das Licht der Öffentlichkeit gelangen. Rankin wird die Leichen spurlos verschwinden lassen.«
    »Und wo lebte er selbst?«, fragte Suko. »Wo könnte er sich aufhalten?«
    Die Russin lachte. »Meine Güte, darüber habe ich mir ebenfalls den Kopf zerbrochen. Ich weiß es nicht. Auf der anderen Seite ist Igor Rankin ein Mann, der sich in der Natur zu behaupten weiß. Er braucht nicht viel, um überleben zu können.«
    »Aber er muss ein Dach über dem Kopf haben«, sagte ich.
    »Das denke ich auch.«
    »Und wo könnte das sein?« Ich hatte die Frage allgemein gestellt und zum Nachdenken angeregt.
    Suko hob die Schultern. Karina strich durch ihre Haare. Beide wirkten recht ratlos.
    Bis ich sagte: »Er stammt aus einem Kloster.«
    »Das schon«, gab Karina zu.
    »Gibt es denn hier russische Klöster?«, wollte Suko wissen.
    »Nein, aber es gibt eine russisch orthodoxe Gemeinde hier in London. Das weiß ich.«
    Sukos Augen leuchteten auf. »He, das könnte ein Treffer sein!«
    Mein Blick fiel auf Karina Grischin, die wie erstarrt auf ihrem Platz saß.
    Es vergingen einige Sekunden, bis sie den Arm hob und mit der flachen Hand gegen ihre Stirn schlug.
    »Verdammt noch mal, manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. Dass ich daran nicht gedacht habe! Aber das könnte es sein. Rankin war oder ist Mönch. Als solcher würde er mit offenen Armen aufgenommen werden. Die Idee ist gut.«
    »Unsere Chance«, sagte ich.
    »Kennst du denn die Gemeinde?«
    »Nein, Karina, aber ich weiß, dass es eine Kirche gibt, in der Russen ihre Messen feiern. Ein orthodoxes Gotteshaus.«
    »Und wo ist das?«
    »Keine Ahnung, aber es müsste leicht herauszufinden sein.« Ich schaute Suko lächelnd an. »Oder?«
    Er nickte nur.
    »Dann sollten wir uns so schnell wie möglich auf den Weg machen«, sagte Karina.
    »Ja, das sollten wir.«
    Ich war davon überzeugt, dass wir die richtige Spur gefunden hatten.
    Kein Pope würde einem Mönch den Unterschlupf verweigern, das stand fest. Je früher wir uns auf den Weg machten, umso besser war es für uns. Dass Karina an unserer Seite blieb, war ebenfalls nicht schlecht.
    Gemeinsam standen wir auf, und Karina Grischin sagte mit leiser Stimme: »Ich sehe Land, John, ich sehe Land…«
    Das Haus war klein und von der Straße aus nicht zu sehen. Es duckte sich in einem Hinterhof, und blieb hinter den hohen Fassaden eines Wohnblocks verborgen. Um den Hinterhof zu erreichen, musste man eine schräge Zufahrt hinabgehen, die noch mit Resten von Asphalt bedeckt war. Später hörte er auf, und wer auf das kleine Haus zuging, der schritt über Lehmboden hinweg.
    Graue Mauern, ein graues Dach. Industrie im Hintergrund, deren hohe Schornsteine graue Wolken ausstießen und die Umwelt verschmutzten.
    Die Menschen,

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