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1544 - Roulette der Auserwählten

Titel: 1544 - Roulette der Auserwählten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Es ist nichts gebrochen. Meine Leute verstehen ihr Handwerk. Ich habe das Gelenk wieder fixiert. Jetzt erzähle mir noch einmal ganz genau, wie sich Skrabin nach seiner Rückkehr verhalten hat. Ganz genau! Er war friedfertig, sagst du?"
    Der Venno bezwang seinen Schmerz und berichtete nochmals. Diesmal hörte der Epsaler wenigstens zu, ohne ständig zu drohen. „Und die Kamera? Wo ist die Kamera? Skrabin hatte sie doch auf dem Lauf seiner Jagdwaffe montiert."
    „Wenn du sie nicht in seiner Behausung gefunden hast, kann er sie nur im Camp zurückgelassen haben", ächzte Teketit. „Ich führe dich gerne hin."
    „Wie lautet der Funkkode für das Abschirmfeld? Welche Frequenz?" wollte Kaumo wissen.
    Teketit mußte weiterhin um sein Leben fürchten. Es schien neuerdings sein Schicksal zu sein. „Ich weiß es nicht. Ehe wir,mit deinem großen Lastengleiter abflogen, hat Skrabin eine neue Abstimmung vorgenommen. Ich kann dir aber die alte Frequenz und den Funkschlüssel geben."
    Der Händler winkte ab. Überlegend sah er auf den flach auf dem Tisch liegenden Venno nieder.
    Dann richtete er ihn unvermittelt zur sitzenden Haltung auf. „Ich werde dich verschonen", versprach er. „Du wirst dich zu deinen Leuten zurückziehen und den Mund halten. Ein Wort über das Verhör, und meine Wächter werden dich nachträglich töten. Hast du das verstanden?"
    Ja, Teketit hatte sehr gut verstanden. Es war keine leere Drohung. Auf Xamandor herrschte das Recht des Stärkeren. „Ich verspreche es", sagte Teketit. „Läßt du mich jetzt gehen?"
    „Du bleibst hier, bis ich Skrabin gefunden habe. Wo versteckt er sich?"
    „Er war in seiner Felshöhle am Heißen Meer. Er schickte mich weg und befahl mir, seine Jagdkleidung zur Reinigung zu bringen. Als ich zurückkam, war er weg. Ich spreche die Wahrheit, Herr."
    Diesmal glaubte es der Epsaler. Teketits Widerstand war endgültig gebrochen.
    Der Koloß trat zurück und sah sich in der weiten Halle um. Weiter hinten lag der Zwank, mit dem alles begonnen hatte. Einige Tonnen Wildbret warteten auf die Verwertung, und der kostbaren Haut der selten gewordenen Echsengattung tat es auch nicht gut, lange im Konservierungsfeld zu bleiben.
    Kaumos wilde Flüche ließen die umherstehenden Topsider vorsichtshalber zurückweichen.
    Der Epsaler machte sich Vorwürfe, den Naat nach dessen Antrittsbesuch vor fünf Tagen einfach verabschiedet zu haben. Es wäre eine Kleinigkeit gewesen, ihm auf den Zahn zu fühlen.
    Zu der Zeit hatte der Händler aber noch nicht gewußt, welche seltsamen Ereignisse die Saurierjagd begleitet hatten.
    Wenn Skrabin kurz vor seinem Verschwinden nicht seltsame Reden geführt hätte, wäre man überhaupt nicht darauf aufmerksam geworden.
    Man hatte ihn an einem Lagerfeuer sitzen sehen, wo er sich mit einem unsichtbaren Wesen unterhielt. Es mußte irrsinnig geworden sein.
    Erst die Erwähnung einer offenbar unbekannten Waffe hatte den Epsaler hellhörig werden lassen.
    Seine Besitzgier war erwacht.
    Mehrere Personen, mit denen Skrabin am Feuer zusammengesessen hatte, berichteten von einem langläufigen Gegenstand seltsamer Konstruktion. Der Naat sollte ihn wie einen seiner Augäpfel hüten.
    Rebasil Kaumo schüttelte die wirren Überlegungen von sich ab, sah zu dem stöhnenden Venno hinüber und gab dann Anweisung, ihn in eine Nebenkammer einzuschließen.
    Genau zu diesem Zeitpunkt, es war 14:21 Uhr am 16. September 1171 NGZ, sprach Kaumos Interkom an.
    Ein Naat namens Polperat meldete sich mit grollendem Organ. „Skrabin ist soeben in meiner Garküche aufgetaucht", berichtete er erregt. „Er hat viel Fleisch mitgebracht und will, daß wir alle davon essen. Wir sollen mit ihm etwas spielen. Er ist verrückt."
    Der Epsaler handelte schnell. Seine Worte klangen wie Befehle. „Ich kenne dein Lokal. Du wirst Skrabin festhalten, bis ich bei dir erscheine. Was will er mit euch spielen?"
    „Ich verstehe es nicht, Herr. Wir sollen etwas drehen und an den Kopf halten. Er ist wirklich verrückt."
    „Ist er bewaffnet?"
    „Ja, mit seinem großen Handstrahler. Aber auf den achtete er gar nicht. Er streichelt dauernd ein metallisches Ding und spricht mit ihm."
    „Haltet ihn fest, egal wie", befahl der Epsaler nochmals. „Kein Wort zu ihm, daß ich auf dem Weg bin."
    Teketit hatte das Funkgespräch mitgehört. Er ahnte, daß er wieder einmal Glück und Skrabin wahrscheinlich Unglück hatte.
    Trotzdem beschloß der Venno, so schnell wie möglich zu fliehen. Die Topsider

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