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1547 - Sabotage auf Terra

Titel: 1547 - Sabotage auf Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Geh!" flüsterte er. „Geh schlafen. Ich bleibe hier. Ich muß weiterarbeiten. Der Testaufbau für die molekularen und atomaren Untersuchungen muß fertiggestellt werden."
    „Ich gehe nicht. Ich helfe dir!" erwiderte sie energisch.
    Myles widersprach ihr nicht. Er sah mit einemmal müde und alt aus.
    Kallia wußte, warum. Myles Kantor hatte Angst, daß sie zu spät kamen. Daß sie ES nicht mehr helfen konnten
     
    5.
     
    Zum zweitenmal warteten sie darauf, daß der Syntron das wichtige Ergebnis ausspie. Als es dann tatsächlich soweit war, rührte sich keiner. Sie umstanden Njels, und der Blondschopf, der so etwas wie die Position eines Sprechers des von Myles ausgesuchten Teams einnahm, sog hörbar die Luft ein. „Schon wieder keine abweichende Strangeness!" stieß er hervor. „Himmel noch mal. Auch das Ding stammt aus keiner Pararealität und schon gar nicht aus einem anderen Universum. Es kommt vom echten Wanderer.
    Warum eigentlich?"
    Erst jetzt schien er zu bemerken, daß er nicht allein war. Er sah sie alle an. „Sagt nicht endlich einer Myles Bescheid?" rief er aus. „Wo steckt der Kerl denn? Gerade jetzt, in diesem Augenblick!"
    „Er ist zur Toilette gegangen!" Kallia stemmte die Fäuste in die Hüften. „Hat jemand was dagegen? Außerdem war es abzusehen, daß das Ding nicht von einem Fiktivwanderer kommen kann!"
    Deri legte den Zeigefinger auf den Mund. Als es völlig still geworden war, sagte er: „Macht traurige Gesichter. Laßt die Schultern hängen. Los, er kommt!"
    Die Tür glitt auf, Myles betrat die Halle. Seine Augen waren rot entzündet, sein Gang wirkte schleppend. Als er die Gruppe sah, blieb er stehen. „Oje!" murmelte er. „Das sieht schlimm aus!"
    Er eilte auf sie zu, bahnte sich einen Weg zwischen ihnen hindurch und betrachtete das Ergebnis.
    Seine Augen wurden immer größer, und er klammerte sich wie ein Ertrinkender an der Projektion des Bedienungsterminals fest. „Nein!" stieß er hervor und starrte in ihre lachenden Gesichter. „Ihr Schurken. Mich so auf den Arm zu nehmen!"
    Er schaltete das Feld um den Peacemaker ab und nahm die Waffe vorsichtig aus der Halterung.
    Er wog sie nachdenklich in der Hand und steckte sie sich dann in den Hosenbund. Nachdem er das vom Syntron projizierte Ergebnis ein zweites Mal gemustert und sich vergewissert hatte, daß die Apparatur mit dem Himmlischen Stück arbeitete und ihre molekularen Untersuchungen aufgenommen hatte, entspannte sich sein Gesicht übergangslos.
    Seine Gestalt straffte sich, und er winkte ihnen. „Los, kommt!"
    „Wohin willst du mit uns?" Derivoor Ken schien nicht begeistert, mitten in der Arbeitszeit wegzugehen. „Runter in die Kantine!" Myles winkte ihm. „Wenn das kein Grund zum Feiern ist!"
    Sie machten sich auf den Weg, und als sie unter der Tür anlangten, da setzte sich auch Deri in Bewegung und kam mit. Kallia hielt sich neben Myles, aber sie vermied es, ihn anzusehen. Sie fragte sich, was der Gesinnungswandel zu bedeuten hatte. Gewöhnlich arbeitete er verbissen und gönnte sich keine Pause, und jetzt tat er, als sei das Ziel bereits erreicht.
    Myles lud sie alle zu einer Runde ein. Natürlich tranken sie keinen Alkohol, sondern Fruchtsäfte nach ihrem Geschmack. Deri begnügte sich mit einem schwefelhaltigen Heilwasser.
    Er kommentierte es so: „Es wäre ein 3-Sigma-Fall, wenn mir das Wässerchen übel bekäme.
    Hingegen geschieht es in jedem tausendundzwölften Fall, daß sich einer an einem Fruchtsaft den Magen verdirbt!"
    Sie nahmen es mit einem Achselzucken zur Kenntnis, denn inzwischen kannten sie den liebenswerten Statistiker mit seinen Marotten gut genug, um sich davon nicht ins Bockshorn jagen zu lassen.
    Myles erhob sich als erster und nickte ihnen zu. „Drei Stunden Pause", verkündete er. „Wenn sich einer für den Rest des Tages freinimmt, ist es auch nicht schlimm. Wir sehen uns vollzählig erst morgen früh wieder zur üblichen Zeit. Ich wünsche euch einen schönen Tag!"
    Er eilte hinaus, und Kallia Nedrun folgte ihm wie der Blitz. Auf ihrem Gesicht stand eine einzige Frage geschrieben. „Myles!" Sie erreichte ihn an der ersten Korridorkreuzung. „Was ist los?"
    „Was meinst du?" Er blieb stehen und sah sie verwundert an, „Du bist so anders. Ganz plötzlich.
    Merkst du es nicht? Es hat den Anschein, als läge dir gar nichts mehr am raschen Vorankommen der Arbeiten.
    Ist etwas mit Enza?"
    „Ach Kallia!" Er lachte, und das verwirrte sie mehr als alles andere. „Es ist nichts, gar

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