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1548 - Höllensturz

1548 - Höllensturz

Titel: 1548 - Höllensturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aufpasse und…«
    »Das geht nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Weil die andere Seite einfach zu stark ist. Sie will mich holen, und sie ist schon auf dem Weg.«
    »Gut«, sagte ich, »wenn sie das will, dann muss sie auch mich mitnehmen.«
    »Wieso?«
    »Weil ich Sie nicht mehr loslassen werde. Sie gehen den Weg auf keinen Fall allein.«
    Askin hatte sich nicht mehr eingemischt. Er schaute uns zu, und seine Augen glänzten. Dadurch sah er aus wie jemand, der ein großes Ziel erreicht hatte und nun nicht mehr dafür zu kämpfen brauchte. Auf seinen Lippen lag das Lächeln wie eingraviert, und er flüsterte: »Du bist der Weg. Du bist die Lösung, Kathy.«
    »Das will ich aber nicht sein!«, Schrie sie.
    »Du kannst dich nicht wehren. Man hat dich ausgesucht. Die Vergangenheit lebt.«
    Ich hatte genau zugehört und stellte ihm die entscheidende Frage: »Sie wissen mehr, nicht wahr?«
    »Nein, nein, Mr Sinclair. Ich kann nur hoffen, verstehen Sie? Wir sind bereit, eine große Entdeckung zu machen. Vielleicht haben wir sogar eine Spur gefunden, die tatsächlich nach Atlantis führt, sodass endlich die Spekulationen aufhören und wir Klarheit bekommen. Nichts ist so brisant wie die Wahrheit. Keiner wird diesen Raum hier verlassen. Ich habe von innen abgeschlossen und vergessen, wo sich der Schlüssel befindet.« Er lachte schrill.
    Genau das war die Reaktion, die mir noch gefehlt hatte, um ihn in einem ganz anderen Licht zu sehen. Schon zuvor hatte ich mich über seine Aussagen gewundert, und allmählich klärte sich das Bild. Der Professor schien mehr zu wissen oder zumindest zu ahnen, nur hatte ihm ein endgültiger Beweis gefehlt.
    »Warum haben Sie das getan?«
    Er winkte mit beiden Händen ab. »Ich will herausfinden, welch eine Macht mein Fund hat.«
    »Macht?«
    »Ja, ja, denn ich habe gespürt, dass etwas Ungewöhnliches in meinem Fundstück steckt. Sie haben sich darüber gewundert, dass es - ich meine - dass man es mir gestattet hat, dieses Relief außer Landes zu schaffen. Sie haben recht gehabt, die Kollegen wollten es nicht. Sie hatten Angst davor. Sie kannten das Motiv. Es ist wohl der Weg in die Hölle gewesen, und der steht weit, weit offen. Für sie und andere…«
    Es war nicht der Wahnsinn, der in den Augen des Archäologen leuchtete, man konnte diesen Ausdruck eher mit dem Wort Fanatismus umschreiben.
    Ich behielt die Ruhe und stellte meine Frage erst, nachdem er sich die Lippen abgewischt hatte.
    »Wenn Sie so reagieren, dann können Sie uns sicher erklären, was Sie herausgefunden haben.«
    »Zu wenig!«, fuhr er mich an und schob seine verrutschte Brille wieder zurück. »Wir stehen noch am Anfang, aber ich weiß jetzt, welch eine Kraft in diesem alten Fundstück steckt. Die Menschen in Syrien haben schon mehr gewusst, viel mehr.«
    Ich konnte und wollte ihn nicht zwingen, den Schlüssel wieder herauszugeben, denn auch ich war gespannt, was sich hier noch entwickeln würde.
    Dass Kathy Hamilton Angst hatte, akzeptierte ich, aber auch ich würde sie nicht gehen lassen. Sie sollte unter meinem Schutz bleiben.
    »Da!«, flüsterte sie und hob ihren freien rechten Arm. »Schauen Sie sich das an!«
    Ich wusste, was sie meinte. Sie hätte erst gar nicht dort hindeuten müssen, aber was wir drei jetzt sahen, war einfach fantastisch.
    Da tat sich etwas. Das Gestein blieb nicht mehr hellgrau. Aus der Tiefe schälte sich etwas hervor. Es war ein geheimnisvolles Leuchten, das von Sekunde zu Sekunde intensiver wurde und allmählich einen rötlichen Schein annahm und anfing zu glühen.
    Jetzt war es der Professor, der aufstöhnte und zwei Schritte zurückwich.
    »Was ist das?«, flüsterte er.
    Ich musste lachen. »Sie werden wohl jetzt einen Teil Ihrer Fragen beantwortet bekommen.«
    »Das ist Licht!«
    »Klar.«
    Er duckte sich. »Es ist so rot, es glüht. Ich frage mich, ob es Licht oder Feuer ist.«
    »Vielleicht beides.«
    »Das kann ich - das kann ich…« Er sprach nicht mehr weiter, denn er hob beide Arme an und streckte sie nach vorn.
    Auch ich schaute jetzt zu, wie sich die Figuren der Reihe nach veränderten. Das Glühen oder das Feuer in ihnen nahm an Intensität zu, und ich fragte mich, wie lange dieses Gestein noch halten würde, ohne zu zerbrechen oder zu zerplatzen.
    Auf meiner Stirn bildete sich Schweiß, aber das wichtigste Teil, das ich bei mir trug, reagierte nicht.
    Mein Kreuz blieb kalt!
    Keine Figur sah noch normal aus. In jeder steckte jetzt dieses rote Feuer, aber die Reihe an sich blieb

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