1548 - Höllensturz
was tatsächlich in ihm steckte und welch eine Gefahr von ihm ausging.
Mit weichen Knien und einem flauen Gefühl im Magen verließ er den Raum und war wenig später froh, wieder ins Freie treten zu können, auch wenn es kühl und der Himmel grau war.
Erst hier holte er sein Handy hervor. Die Nummer der Polizeiorganisation erhielt er über die Auskunft. Alles Folgende sollte kein Problem für ihn sein…
***
Suko saß im Vorzimmer seines Büros auf der Kante von Glendas Schreibtisch und schaute ihr ins Gesicht. Glenda hatte ihre dunklen Augenbrauen zusammengezogen.
»Was willst du wissen?«, fragte sie schließlich.
»Ganz einfach. Ob du dir einen Reim auf die Geschichte machen kannst. Ich nicht.«
»Aber du gehst davon aus, dass das, was John dir erzählt hat, die Wahrheit ist?«
»Warum sollte er schwindeln?«
»Stimmt.«
»Aber er hat sich nicht richtig ausgedrückt«, beschwerte sich der Inspektor.
»Weißt du das genau?«
»Ich nehme es an.«
Glenda winkte ab. »Annehmen heißt nicht wissen. Wir kennen John doch. Er ist mal wieder über einen Fall gestolpert, der erst mal unerklärbar klingt. Es ist sein Schicksal und wird es immer bleiben. Oder der Fluch der Sinclairs.«
Suko war skeptisch. »So einfach machst du es dir?«
»Ja, warum nicht? Im Moment kann ich mir nichts anderes vorstellen.«
Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich, und Suko sah darin so etwas wie Besorgnis. »Obwohl ich skeptisch bin, das muss ich ehrlich sagen.«
»Wie meinst du das?«
»Was so harmlos anfängt, endet oft grauenvoll. Ich habe nicht mit ihm gesprochen. Er hat dich informiert.«
»Das stimmt so nicht.« Suko rutschte von der Schreibtischkante und ging auf und ab. »Obgleich ich mir Sorgen mache und daran denke, nachzuforschen.«
»Kennst du denn den Namen dieses Professors?«
Suko stoppte, als er die Frage gehört hatte. »Er hat ihn mir gesagt«, murmelte er.
»Und weiter?«
»Ha, ich habe ihn - nein, ich habe ihn nicht direkt vergessen. Er liegt mir auf der Zunge.«
»Dann spuck ihn aus.«
Bevor Suko das schaffte, meldete sich das Telefon auf Glendas Schreibtisch. Sie verdrehte leicht die Augen, bevor sie den Hörer anhob.
Sie meldete sich, und hob kurz danach den Kopf und sagte zu Suko:
»Für dich.«
»Wer ist es denn?«
Glenda grinste breit. »Ein Professor Max Askin.«
»Ha, das ist der Mann.«
»Perfekt.« Glenda übergab Suko den Hörer und schaltete den Lautsprecher ein, um mitzuhören.
Suko meldete sich und vernahm zunächst ein erleichtertes und tiefes Durchatmen. Danach folgte der erste Satz.
»Dann bin ich wohl an der richtigen Stelle gelandet.«
»Das wird sich noch herausstellen.«
»Ich habe der Lady schon gesagt, dass es um einen gewissen John Sinclair geht.«
»Ja, das ist mein Kollege.«
»Der auch mit Ihnen vor Kurzem gesprochen hat?«
»Da irren Sie sich nicht.«
»Hat er Ihnen gesagt, um welch einen Fall es geht? Es wäre sehr wichtig für mich. Dann muss ich nicht so viel wiederholen.«
»Ich weiß ungefähr bescheid.«
»Okay, dann bekommen Sie jetzt von mir die ganze Wahrheit zu hören. Ich muss Ihnen zuvor erklären, dass ich mich auch nicht so verhalten habe, wie es hätte sein müssen. Aber ich konnte nicht anders. Ich war besessen und überfordert zugleich.«
»Und jetzt?«
»Habe ich mich wieder gefangen.«
»Dann höre ich Ihnen gern zu.« Das war von Suko nicht gelogen, denn er war mehr als gespannt und ahnte schon, dass John einer heißen Sache auf der Spur war.
Der Professor war kein Mensch, der sofort zur Sache kam.
Möglicherweise war es berufsbedingt. Er erzählte recht blumig, trotzdem merkte Suko schnell, wie der Hase lief, und hörte dann, dass zwei Menschen verschwunden waren.
»Es sind John Sinclair und meine Studentin Kathy Hamilton.«
»Und weiter?«
»Nichts weiter, Inspektor. Ich kann mir beim besten Willen keinen Reim darauf machen.«
»Sie haben gesehen, wer sie holte?«
»Das schon. Nur kenne ich die Zusammenhänge nicht. Da erwachte etwas Totes zum Leben. Was ich Ihnen erzählt habe, darf es eigentlich gar nicht geben, aber jedes Wort, das ich Ihnen gesagt habe, ist wahr.«
»Gut.« Suko hatte seinen Entschluss bereits gefasst. »Sagen Sie mir bitte, wo ich Sie treffen kann, und warten Sie dann dort auf mich.«
Ein erleichtert klingender Atemzug war zu hören. »Da bin ich aber froh. Ich erkläre Ihnen jetzt, wo Sie mich finden können.«
Suko hörte zu. Danach versprach er, so rasch wie möglich zur Uni zu kommen.
Als er
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