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1549 - Brennpunkt Wanderer

Titel: 1549 - Brennpunkt Wanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sagte: Das hängt ganz von euch ab", antwortete Homunk. „Ihr könnt euch frei entscheiden.
    Wenn ihr es wünscht, könnt ihr körperlich bleiben und diese beiden Gastkörper nutzen, solange sie lebensfähig sind."
    „Und wie sieht die Alternative aus?" fragte Testare ungeduldig. „Die andere Möglichkeit wäre die, daß ihr eure Körper aufgebt", erklärte Homunk eindringlich, „und eure Bewußtseinssubstanz der Superintelligenz ES zuführt - und somit in dieser aufgeht."
    Ernst Ellert verspürte ein unbeschreibliches Hochgefühl, und als er Testare ansah, erkannte er, daß es dem Cappin ebenso erging. Nichts anderes als die Körperlosigkeit hatten sie angestrebt, und was ES ihnen durch Homunk anbot, war weitaus mehr, als sie sich zu erhoffen gewagt hatten. Es war viel mehr, als die Prophezeiung von Kembayan beinhaltet hatte. „Wir entscheiden uns für die Körperlosigkeit", sagte Ernst Ellert mit vor Erregung vibrierender Stimme. „Es kann für uns nichts Erstrebenswerteres geben, als in den Bewußtseinspool der Superintelligenz ES aufgenommen zu werden", fügte Testare bekräftigend hinzu. „Aber bedenkt, daß dies das endgültige Ende eurer körperlichen Existenz wäre", warnte Homunk. „Ihr könnt diesen Entschluß nicht mehr rückgängig machen und nicht mehr in eure Körper zurückkehren. Überlegt euch also gut, ob ihr diese Opferbereitschaft habt."
    „Wir haben uns als Träger der Barkonidenkörper nie wohl gefühlt", erklärte Ernst Ellert. „Sie aufzugeben, das ist kein Opfer für uns."
    „Dann wird es geschehen", sagte Homunk. „Damit habe ich meine Schuldigkeit getan und kann mich entfernen."
    Er wandte sich der kahlen gewölbten Wand zu und setzte sich in Bewegung. „Was heißt das, du hättest deine Schuldigkeit getan, Homunk?" rief Ernst Ellert dem Boten von ES nach. „Wie ich es sagte, ich habe meine Schuldigkeit getan", antwortete Homunk, ohne sich umzudrehen. „Meine Zeit ist um. Ich werde nicht mehr gebraucht."
    Ernst Ellert beschlich plötzlich ein seltsames Schuldgefühl. Es erschien ihm geradeso, als sei das Erreichen ihres Zieles, ihrer beider Eintreffen in Amringhar, gleichzeitig das Todesurteil für Homunk. Und ihm kam plötzlich der Gedanke, daß Homunk nicht nur der Gesandte von ES, sondern womöglich auch sein Chronist gewesen war. „Ich könnte den Gedanken nicht ertragen, an deinem Ende schuld zu sein, Homunk", sagte Ernst Ellert mit belegter Stimme. „Wenn es dich beruhigt, ich habe noch eine Aufgabe vor mir, Ernst Ellert", sagte Homunk. „Ich muß die beiden, die hier Fremdkörper sind, in die Realität zurückführen."
    „Wird Alaska Saedelaere über unser Schicksal erfahren?" rief Ellert Homunk nach, als dessen Körper beim Erreichen der Wand durchscheinend wurde, Es hörte sich wie ein Seufzer an, als Homunk zum letztenmal antwortete: „Du wirst dies aus der Perspektive einer anderen Ebene erfahren, Ernst Ellert."
    Und dann löste sich Homunk in nichts auf, und Ernst Ellert und Testare tauschten ihre Körper gegen die Daseinsform einer höheren Ordnung ein.
     
    *
     
    Alaska Saedelaere wußte nicht, wie lange ihn die Finsternis umfangen gehalten hatte, bevor sie sich ebenso plötzlich wieder auflöste und ihn in ein unwirklich scheinendes Szenario entließ, in dem er jedoch nur Zuschauer war. Er sah sich Sie und einem Humanoiden gegenüber, den er sofort als Homunk erkannte. Bevor Alaska noch irgendwelche Fragen stellen konnte, gab ihm der Bote von ES die Antworten - und Alaska sah Bilder, die Homunks Ausführungen untermalten. „Hier ist Amringhar, und die beiden Sucher haben Zugang zu den Steintafeln gefunden", sagte Homunk. „Ernst Ellert und Testare haben die Körperlosigkeit gewählt und sind in der Superintelligenz ES aufgegangen. Dies ist, was ich euch zu berichten habe. Zuerst sollt ihr sehen, wie es den beiden ergangen ist, dann bringe ich euch zurück in die Realität."
    Alaska konnte diesen Vorgang geistig miterleben und an Ellerts Hochgefühl teilhaben. Es war fast, als sei ihm dieselbe Gunst widerfahren. „Warum wurden wir abgewiesen?" fragte Siela Correl herausfordernd. „Es steht mir nicht zu, die Entscheidungen eines höheren Wesens zu interpretieren", sagte Homunk. „Das muß euch genügen. Ihr werdet zurückkehren, woher ihr gekommen seid."
    „Das kann nicht dein letztes Wort sein, Homunk!" rief Alaska. „Schick uns nicht einfach nach Fornax zurück."
    Homunk zeigte keine Reaktion. Alaska Saedelaere sah jedoch, wie seine Gestalt

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