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1549 - Brennpunkt Wanderer

Titel: 1549 - Brennpunkt Wanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihr mit?"
    „Wir sehen uns die Sache einmal an", antwortete Perry Rhodan. „Nein, tut das nicht!" rief Ernst Ellert. „Das könnte euer Tod sein. Ihr habt gehört, daß die Straßenbauer sterben wie die Fliegen. Euch wird es ebenso ergehen, wenn ihr euch weiter nach Osten vorwagt."
    „Das war doch nur so dahergeredet", versuchte Edda zu bagatellisieren. „Hört nicht auf diesen Hasenfuß.
    Männer wie ihr können das Projekt vollenden. Ich sehe, daß ihr vor Kraft und Tatendrang förmlich strotzt.
    Also, die Ärmel hochgekrempelt und an die Arbeit!"
    Atlan hatte sich der Alten zugewandt und kam langsam auf sie zu. Plötzlich schnellten seine Arme nach vorne, und seine Hände schlossen sich um ihren Hals. Edda versuchte röchelnd nach Luft zu schnappen und ruderte mit ihren dürren Armen und Beinen durch die Luft. „Ich habe dich durchschaut, Edda", sagte der Arkonide, während er den Würgegriff verstärkte. „Du bist viel zu schrullig und exzentrisch, um echt zu sein. Das ist genau die Maske, in der der Unsterbliche aufzutreten beliebt.
    Aber ich werde dich demaskieren."
    „Atlan!"
    Perry Rhodan stürzte sich auf den Arkoniden und versuchte ihn von der Alten zu drängen. Die beiden rangen eine ganze Weile miteinander, bis Atlan schließlich nachgab und Edda aus seinem Würgegriff entließ.
    Die Alte sank zu Boden und versuchte, verzweifelt röchelnd und hustend, sich auf allen vieren in Sicherheit zu bringen. „Du hättest Edda um ein Haar umgebracht!" herrschte Rhodan den Arkoniden an. „Was ist nur in dich gefahren?"
    „Sie scheint tatsächlich ?echt? zu sein", sagte Atlan bekümmert und sah der Alten nach, wie sie sich zu einer Tür schleppte und durch diese verschwand. „Ich habe geglaubt, daß uns ES in dieser Maske nur zum Narren halten will. Aber ich scheine mich geirrt zu haben."
    „Machen wir besser, daß wir von hier wegkommen", riet Bull, „bevor Eddas Kumpel auftauchen und uns die Hölle heiß machen."
    „Ja, fliegen wir zur Oststraße", sagte Atlan entschlossen. „Das solltest ihr besser bleibenlassen", warnte Ernst Ellert wieder. „Du kannst ja zurückbleiben, wenn du Angst hast", sagte Atlan kalt. „Nein, nehmt mich mit", entschied Ernst Ellert. „Wenn ihr schon nicht Vernunft annehmen wollt, dann werde ich euch wenigstens begleiten. Irgend jemand muß schließlich auf euch aufpassen."
     
    *
     
    Sie erreichten das Ende der Straße. Der Kunststoffbelag endete vor einer undurchdringlichen Wand aus Urwaldriesen. Man hörte hinter den Bäumen das ferne Geräusch von berstenden Bäumen. Dort waren die Holzfäller am Werk, um den Wald zu roden.
    Links und rechts der Straße standen Bauhütten und verwaiste STRAßENBAU-MASCHINEN.
    Niemand war zu sehen. Als Reginald Bull die Straße verließ und sich hinter den ärmlichen Hütten umsah, stockte ihm der Atem.
    Er blickte auf einen Acker mit mehreren Dutzend Hügeln, die mit Steinen und Holzlatten markiert und in die Namen eingebrannt waren.
    Bull wandte sich von diesem Friedhof ab und kehrte zu den anderen zurück. Als er an den Bauhütten vorbeikam, sah er durch die Fensteröffnungen verrunzelte Gesichter, die ihm nachstarrten. Es waren ausschließlich die Gesichter von Greisen, die sich ihm zeigten. Bull wurde regelrecht unheimlich zumute, und er war froh, als er wieder zu den anderen stieß. „Dies ist ein Ort des Todes", sagte Bull betroffen. „Hier muß Endstation sein!" verlangte Ernst Ellert. „Ihr scheint immer noch nicht begriffen zu haben, wohin der Weg nach Osten führt."
    „Das ist bei dir geradezu zur Manie geworden", sagte Atlan mitleidig zu ihm. „Sieh dich an. Du steigerst dich dermaßen in diese Todesahnung, daß du selbst schon alt und verbraucht wirkst. Reiß dich zusammen, Ellert.
    Du erweckst den Eindruck eines Hundertjährigen."
    „Ich fühle mich auch so", gab Ellert zu.
    Atlan öffnete den Mund zum Sprechen, aber er sagte nichts. Er betrachtete Ellert eingehender und nickte dann wie in plötzlicher Erkenntnis. Ellerts ehemals glattes, geradezu jungenhaftes Gesicht war von unzähligen Falten durchzogen, sein Haar ergraut, und seine Haltung war vom Alter gebeugt. „Du scheinst wirklich älter geworden zu sein", konstantierte der Arkonide dann. „Noch während unseres Aufenthalts in der Stadt hast du einen viel frischeren Eindruck gemacht. Wie ist das möglich?"
    Ernst Ellert wandte sich ab, als schäme er sich für den Anblick, den er bot. „Ich habe euch gewarnt", sagte er. „Es soll euch nicht wie mir

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