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1549 - Brennpunkt Wanderer

Titel: 1549 - Brennpunkt Wanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ergehen."
    Atlan starrte auf Ellerts gebeugten Rücken, dann sah er die anderen der Reihe nach an. Eine Weile herrschte betroffenes Schweigen zwischen ihnen. „Ist das denn die Möglichkeit?" sagte der Arkonide dann entgeistert. „Warum hast du uns denn nicht verraten, was dich auf dem Gang nach Osten erwartet, Ellert?"
    „Ich wußte es selbst nicht besser", antwortete Ellert. „Aber ich habe euch gewarnt."
    „Jetzt ist mir klar, warum ich hier nur Greise gesehen habe", stellte Bull dumpf fest. Ihn schauderte bei der Erinnerung an den ärmlichen Friedhof hinter den Bauhütten. Es waren die Gräber von Galaktikern, die als junge, hoffnungsvolle Leute aus der Stadt aufgebrochen waren, um die Straße ins östliche Niemandsland zu bauen.
    Was war das für ein grausames Spiel, das ES hier trieb? „Ja, aber du hast uns nicht gesagt, daß du bei jedem Schritt nach Osten um ein Vielfaches der verstrichenen Zeit alterst", warf ihm Perry Rhodan vor.
    Ellert drehte sich langsam um und zeigte ihnen sein faltiges Gesicht. „Ihr seid davon ebenso betroffen wie ich", sagte Ellert. „Ihr merkt es nur nicht auf so dramatische Weise, weil ..."
    Er unterbrach sich. „Weil du uns das Altern abgenommen hast?" erkundigte sich Rhodan. „Ist es so, daß du uns helfen willst, indem du auch unseren Alterungsprozeß übernommen hast?"
    „Dieses Opfer nehmen wir nicht an", erklärte Atlan spontan. „Du bleibst zurück, Ellert!"
    „Ihr wollt doch den Weg nicht mehr fortsetzen, jetzt, da ihr wißt, was mit euch passiert?" fragte Ellert entsetzt.
    Aus westlicher Richtung erschallte Gesang. Von dort näherte sich ein neuer Trupp von Straßenbauern, jungen Galaktikern, die mit jedem Schritt nach Osten unglaubliche Mengen ihrer Lebensenergie verbrauchten - Nachschub für die Gräber entlang dieser Straße des Todes. „Geht nicht weiter!" verlangte Ernst Ellert fast flehend. „Wir haben keine andere Wahl", stellte Perry Rhodan fest. „Wir sind nach Wanderer gekommen, um ES zu stellen. Und dieses Vorhaben werden wir zu Ende führen. Egal, was es kostet."
    „Auch um den Preis eurer Jugend?"
    „Jugend ist gut", sagte Atlan mit gepreßtem Lachen. „Aber, in der Tat, wir haben noch einige Reserven. Im Gegensatz zu dir sind wir biologisch noch nicht gealtert. Wir können es schaffen, ES zu erreichen, bevor wir zu Greisen werden."
    „Meint ihr?"
    Die Front der Straßenarbeiter war ihnen bis auf 500 Meter nahe gekommen. Ihr lautstarker Gesang entpuppte sich als mißtönender Chor aus vielen verschiedenen Sprachen. „Machen wir, daß wir wegkommen", beschloß Atlan. „Leb wohl, Ellert."
    „Auf Wiedersehen, Ernst - bei ES", verabschiedete sich Perry Rhodan.
    Reginald Bull druckte Ellert die schlaff wirkende Hand. Bull brachte keinen Ton über die Lippen.
    Er wandte sich abrupt ab, aktivierte sein Gravo-Pak und folgte den anderen. „Ihr merkt es nur noch nicht, daß auch ihr gealtert seid!" rief Ellert ihnen verzweifelt nach. „Und je weiter ihr nach Osten kommt, desto rascher altert ihr. Es ist ein progressiver Prozeß!"
    Aber keiner der vier reagierte darauf.
     
    *
     
    Als die Küste bereits in Sicht war, hob Perry Rhodan den Arm als Zeichen für die anderen und landete. „He, Barbar", stellte ihn Atlan zur Rede, nachdem er neben ihm aufgesetzt hatte. „Wir haben nur noch diese Meerenge zwischen uns und der Maschinenstadt. Was soll der Zwischenstopp? Das ist doch nur Zeitvergeudung."
    „Wer weiß", sagte Rhodan ungewiß. „Kannst du irgendeine äußerliche Veränderung an mir feststellen, Arkonide?"
    „Du siehst aus wie das blühende Leben", antwortete Atlan. „Jugendlich und vital wie eh und je.
    Du wirst dich doch von Ellert nicht verrückt machen lassen, Barbar?"
    „Ich habe mich gefragt, warum Ernst Ellert gealtert ist und wir nicht", erwiderte Rhodan. „Und ich habe eine mögliche Antwort gefunden."
    „Laß hören", sagte Atlan ergeben. „Ich vermute, daß dies mit der Zelldusche zusammenhängt, die wir im Oktober neunundsechzig erhalten haben", erklärte Perry Rhodan. „Es könnte also durchaus sein, daß wir in gewissem Maß ebenfalls altern, nur daß wir es wegen der Zelldusche nicht merken. Wieviel der Frist von zweiundsechzig Jahren, die Wir durch die Zelldusche erhielten, ist inzwischen abgelaufen?"
    „Diese Frage drückt mich nicht", erwiderte Atlan. „Es ist mir egal, wieviel von unserer Frist verstrichen ist oder nicht. Was zählt, ist, daß wir lebendig genug sind, um die Meerenge zu überwinden, in die

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