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1549 - Brennpunkt Wanderer

Titel: 1549 - Brennpunkt Wanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bein ging. „Keine Bange", sagte sie, nachdem ihr Gelächter verstummt war. „Es war nur ein Scherz. Und dies ist nicht mein alleiniges Reich, sondern ich teile mir das Penthouse mit zwei Dutzend anderen, unter denen leider kein Terraner ist. Meine Kumpel haben das Modell dieser Welt gestaltet. Aber fragt mich nicht, was es bringen soll."
    „Für uns kann es sehr hilfreich sein", stellte Atlan sachlich fest.
     
    *
     
    Wenn man dem Modell glauben durfte, dann war diese Stadt nur noch etwa tausend Kilometer von der Meerenge entfernt, auf deren anderem Ufer die Maschinenstadt liegen mußte. In der Penthouse-Landschaft führte von der Stadt ein breites Band in Richtung Osten, endete jedoch ein Drittel der Strecke vor der Meerenge. Und dahinter war das Nichts oder realitätsbezogen ausgedrückt: der blanke Dachboden. „Warum ist das Modell nicht vollendet?" erkundigte sich Atlan. „Meine Kumpel arbeiten noch daran", antwortete die Alte und wich dem forschenden Blick des Arkoniden aus. „Sie hatten noch keine Zeit, ihr Werk zu vollenden."
    „Du bist eine schlechte Lügnerin, Edda", sagte ihr Atlan ins Gesicht. „Was ist der wahre Grund?"
    „Na, was schon!" rief die Alte zornig aus. „Dieser Teil der Welt ist terra incognita, unerforschtes Land. Aber wir gelangen schon noch dahin. Mit Ausdauer, Fleiß und Blut! Aber wir schaffen es."
    „Das hört sich geradezu nach einer Lebensaufgabe an", meinte Atlan. „Mehr noch - es ist eine Aufgabe für Generationen", keifte die Alte. „Aber wir schaffen es trotzdem - irgendwann. Es wäre doch gelacht! Wir sind schließlich alle Galaktiker, oder?"
    „Könnte man meinen", murmelte Atlan wie zu sich selbst und warf Perry Rhodan einen vielsagenden Blick zu.
    Rhodan nickte in stiller Zustimmung. Reginald Bull entging das nicht. Er sagte: „Vielleicht bin ich zu blöd, um das zu begreifen. Aber könntet ihr wenigstens so freundlich sein, mich aufzuklären? Was steckt hinter eurem stummen Einverständnis?"
    „Ich glaube, Edda könnte dir das besser erklären, Bully", sagte Rhodan. „Tust du das, Edda?"
    „Was gibt es da viel zu erklären?" rief die Alte ungehalten. „Wir müssen den Osten des Landes erforschen. Erst wenn wir das geschafft und das unbekannte Terrain vermessen haben - gewissermaßen, wenn dieses Modell fertiggestellt werden kann -, dann bekommen wir eine Einheitssprache, und das Sprachengewirr hat ein Ende.
    Es heißt, daß die Vollendung des gemeinsamen Werkes der Beweis und die Besiegelung für die Völkerverständigung sei. Das ist alles."
    „Jetzt verstehe ich", sagte Reginald Bull. „ES macht eine Verständigung der verschiedenen Völker untereinander von der Vollendung eines gemeinsamen Werkes abhängig." Er wandte sich Edda zu. „Und wo liegen die Schwierigkeiten?"
    Die Alte zuckte die mageren Schultern. „Keine Ahnung, warum der Bau der Straße so schleppend vorangeht. Wir kommen einfach nicht weiter. Die Straßenbauer sterben wie die Fliegen."
    Reginald Bull starrte auf das breite Band des Modells, das von der Stadt in Richtung Osten führte und dann im Niemandsland abrupt endete. „Diese Straße ist der Weg zu ES", sagte er sinnierend. „Solange die verschiedenen Völker nicht in der Lage sind, einen gemeinsamen Weg zu ES zu finden, werden sie nicht für würdig befunden, ihre Welt gemeinsam zu verwalten. Kann das auch auf die galaktische Situation bezogen sein?"
    „Was soll der Quatsch?" begehrte Edda auf. Aber niemand beachtete sie. „Aus ES’ Perspektive, verwirrt, wie die Superintelligenz ist, mag sich die galaktische Situation durchaus so darstellen", sagte Perry Rhodan zustimmend. „Aber wir wissen, daß dies nicht die Realität widerspiegelt. Nur ES allein weiß, auf welcher Wahrscheinlichkeitsschiene ES da fährt."
    „Ihr glaubt doch nicht, daß ES das alles inszeniert hat, um uns symbolhaft aufzuzeigen, wie es um die Galaxis steht?" warf Alaska Saedelaere ein. „Das lohnt den Aufwand doch nicht - zumal es weit von der Realität entfernt ist."
    „ES scheint aber durchaus der Meinung zu sein, daß das Sprachengewirr dieser Modellstadt charakteristisch für die Zerrissenheit der galaktischen Völker ist", erwiderte Atlan. „He, was soll das Herumgerede!" rief Edda dazwischen. „Ich verstehe kein Wort von diesem Unsinn. Mir ist im Grunde auch egal, was ihr denkt. Ich will nur wissen, ob ihr euch am Straßenbau beteiligen wollt. Wir brauchen für den Bau der Straße ganze Kerle und keine Philosophen. Also wie steht es? Macht

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