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1549 - Brennpunkt Wanderer

Titel: 1549 - Brennpunkt Wanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Maschinenstadt vorzudringen und ES zu stellen. Dann können wir alles zum Guten regeln."
    „Perrys Bedenken sind nicht unberechtigt", warf Alaska Saedelaere ein. „Ich frage mich, ob wir noch soviel Zeit haben, um das Ziel zu erreichen. Ernst Ellert hat gesagt, daß die Zeit immer rascher abläuft, je weiter wir nach Osten kommen. Vielleicht kostet uns schon jeder nächste Schritt ein ganzes Jahr ..."
    „Ellert kann geblufft haben", widersprach Atlan. „Er ist in seinen Entscheidungen nicht mehr frei, sondern als Bote von ES an die Weisungen der Superintelligenz gebunden. Ernst Ellert kann uns alles mögliche weiszumachen versuchen, um uns davon abzuhalten, zu ES zu gelangen."
    „Seht euch das an!" rief Reginald Bull in diesem Augenblick. Er stand etwas abseits und hatte sich nicht an der verbalen Auseinandersetzung beteiligt. Statt dessen hatte er die Teleoptik seines SERUNS auf das gegenüberliegende Ufer der Meerenge gerichtet. „Ich habe die Maschinenstadt im Visier. Der Turm, der zur Halle mit dem Physiotron gehört, ist ganz deutlich zu erkennen."
    „Und was bringt das?" fragte Atlan gereizt. „Der Turm ist völlig unversehrt!" erklärte Bull. Als er die fragenden Blicke der anderen merkte, fuhr er fort: „Ja, versteht ihr denn nicht? Bei dem ersten uns bekannten Hilferuf hat ES einen Teil dieses Turmes ausgeschickt. Er landete auf Chirxiil und wurde von den dort lebenden Blues als ?himmlisches Stück? verehrt.
    Die Untersuchung eines Fragments dieses Stücks Turmwand hat eindeutig ergeben, daß es vom realen Wanderer gekommen ist. Wenn der Turm in der Maschinenstadt vor uns jedoch noch unversehrt ist, dann kann es sich hier nur um einen Fiktivwanderer handeln! Ist doch logisch, oder?"
    Atlan wurde blaß. „Das hieße, daß hier tatsächlich alles möglich ist."
    „Auch unser plötzliches Ableben", bestätigte Bull. „Unter den gegebenen Umständen erscheint es also gar nicht mehr als so erstrebenswert, in die Maschinenstadt zu gelangen, oder?" Atlan kniff die Lippen zusammen. „Fiktivwanderer oder nicht", sagte er gepreßt. „Ich werde ES stellen!"
    In diesem Moment hörten sie in ihrem Rücken ein Pfeifen, das rasch näher kam. Als sie sich umdrehten, sahen sie, wie Ernst Ellert gerade zur Landung ansetzte. Er landete nur wenige Meter von ihnen entfernt. „Mein Gott!" entfuhr es Reginald Bull entsetzt, als er den Greis sah. Ellert sah aus wie eine wandelnde Mumie.
    Es war kaum noch Leben in ihm, und er konnte sich nur noch schwer auf den Beinen halten. Er kam schwerfällig näher, und als er sie erreichte, mußte ihn Rhodan stützen, damit er nicht das Gleichgewicht verlor.
    Rhodan befreite ihn von dem Flugaggregat.
    Ernst Ellert lächelte dankbar. „Einer aus der Stadt hat mein Flugaggregat repariert - tüchtiger Bursche", sagte er mit schwacher Stimme. Er blickte Rhodan aus trüben Augen an und fuhr fort: „Ich habe gehofft, euch noch lebend zu erreichen. Es lag mir sehr viel daran."
    „Ich glaube, wir haben ES’ Warnung endlich begriffen", sagte Rhodan mit belegter Stimme.
    Ernst Ellert schüttelte den Kopf. „Nein, nichts habt ihr begriffen", sagte er. Er reckte den Kopf trotzig Atlan entgegen und fuhr fort: „Ich habe jetzt meine Erinnerung lückenlos zurückerhalten. Das war wichtig. Ich weiß jetzt ganz definitiv, daß nicht ES mich zu euch geschickt hat."
    „Nicht?" erkundigte sich Atlan. „Nein", bestätigte Ellert. „Ich habe mich aus eigener Kraft von ES losgelöst, um euch vor den Folgen einer solchen Expedition zu warnen. ES hätte euch ins Verderben rennen lassen. ES liegt nichts an euch. ES ist nicht ganz bei Trost." Ellert kicherte in sich hinein. „Aber ich habe meine Sinne noch beisammen ...
    Mir liegt sehr viel an euch."
    Perry Rhodan krampfte es das Herz zusammen, als er sah, wie sich die trüben Augen des Greises noch mehr verschleierten.
    Ellert gab sich einen Ruck. „Paßt gut auf", sagte er und machte einen Schritt in Richtung des Meeresstrandes. Als Rhodan ihn am Arm zurückhalten wollte, schüttelte er ihn ab. „Es muß sein", sagte er und machte einen weiteren Schritt. „Ihr müßt eure Lektion erhalten ..."
    Ellert tat noch einen unsicheren Schritt. „... um zur Vernunft ..."
    Ellerts Stimme erstarb. Mitten im Schritt verließen ihn die Kräfte, und er brach zusammen.
    Reginald Bull wollte ihm zu Hilfe eilen, aber Atlan hielt ihn auf. „Hast du denn die Lektion nicht begriffen?" herrschte der Arkonide ihn an. „Das hier ist die Todesgrenze, die wir

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