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155 - Briana - Tochter Irlands - Langan, Ruth

155 - Briana - Tochter Irlands - Langan, Ruth

Titel: 155 - Briana - Tochter Irlands - Langan, Ruth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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wurden. Und wir alle sind stolze Krieger.“
    Vinsons zufriedenes Lächeln entging ihr, als er ihr jetzt verstohlen zuflüsterte: „Ich vertraue Euch jetzt ein Geheimnis an, Miss Briana. Lord Alcott verabscheut seinen Titel. Er zieht es vor, einfach als Keane O’Mara bekannt zu sein.“
    „Danke, Vinson, das ist gut zu wissen. Ich werde daran denken.“
    Der Diener blieb vor der hohen Tür zu der Bibliothek stehen und trat nach kurzem Anklopfen mit Briana ein. „Mylord, unser Gast ist hier.“
    „Vielen Dank, Vinson.“ Keane erhob sich, wobei er die Bücher weit von sich schob. Vergeblich hatte er in den vergangenen Stunden versucht, sich auf die Zahlen zu konzentrieren.
    Nun stand er vollkommen reglos da. Er wusste, dass er Briana offenen Mundes ungebührlich lange anstarrte, aber für einen winzigen Moment hatte ihn jegliche Selbstbeherrschung verlassen. Doch gleich darauf hatte er sich wieder unter Kontrolle.
    „Bitte, Vinson, stell den Sessel dicht an den Kamin, damit die junge Lady es warm und bequem hat. Und dann bring uns Wein.“
    Vinson beeilte sich, dem Befehl Folge zu leisten, während Keane nach Brianas Arm griff und sie zum Kamin geleitete.
    „Nun …“ Keane hob seinen Becher mit Wein. „… müsst Ihr mir verraten, wie ich Euch anreden soll.“
    „Ich dachte, das wüsstet Ihr bereits. Mein Name ist Briana.“
    „Ja, aber ich dachte … Ich stelle mir vor, dass Ihr vielleicht lieber mit Schwester angesprochen werden möchtet.“
    „Aber warum denn das?“
    „Ihr habt erzählt, ihr hättet die vergangenen drei Jahre im Kloster von St. Claire verbracht.“
    „Ja, das stimmt.“ Briana ließ sich ihre Überraschung nicht anmerken. Also deshalb hatte er ihr die Hände geküsst! Aus purem Respekt! „Aber ich war nur als Schülerin dort. Ich habe niemals einen Schwur abgelegt.“
    „Ich verstehe.“ Keane nippte erneut von seinem Wein. „Dann seid Ihr also keine Nonne.“ Er entspannte sich. Eigentlich war es doch für ihn bedeutungslos, ob Briana ihr Leben Gott gewidmet hatte oder nicht. Er hoffte lediglich auf einen angenehmen Abend in halbwegs ansprechender Gesellschaft eines menschlichen Wesens, das über ein gewisses Maß an Intelligenz verfügte. „Erzählt mir ein wenig von Eurer Familie“, verlangte er.
    „Gern, wenn Ihr bereit seid, mir dann auch von der Euren zu erzählen.“ Briana wartete sein kurzes Kopfnicken ab und begann zu berichten. „Mein Vater ist Gavin O’Neil, Lord von Ballinarin.“
    „Ich habe von ihm gehört. Ganz Irland kennt seinen Namen. Und Eure Mutter?“
    „Sie heißt Moira O’Neil. Ihre Schönheit wird überall bewundert.“
    „Nun sehe ich, woher Ihr Euer Aussehen habt“, entgegnete Keane, ohne nachzudenken.
    Briana errötete ein wenig. Plötzlich war sie sich ihrer selbst und der Gegenwart von Keane mit allen Fasern bewusst. Sie hatte keine Ahnung, ob ihr Gastgeber lediglich höfliche Konversation betrieb oder ihr ein Kompliment hatte machen wollen.
    Um das plötzliche Schweigen zu brechen, erzählte sie weiter: „Ich habe auch noch zwei Brüder, nämlich Rory und Conor. Deren Frauen heißen Anna Claire und Emma. Und dann ist da noch Innis, der wie ein kleiner Bruder für mich ist. Er wächst wie ein eigener Sohn bei Rory und Anna Claire auf, seit seine gesamte Familie von den Engländern ausgelöscht wurde.“
    Brianas Augen leuchteten bei dem Gedanken an ihre Lieben. „Beinahe hätte ich Bruder Malone vergessen, der schon auf Ballinarin lebte, bevor ich geboren wurde. Er ist wie ein Onkel für mich.“ Sie atmete tief durch. So viel wie jetzt eben hatte sie seit Jahren nicht mehr hintereinander gesagt.
    „Es fühlt sich so seltsam und gleichzeitig so wunderbar an, einfach reden zu können, ohne erst um Erlaubnis fragen zu müssen!“ In einer Gebärde purer Freude warf Briana die Arme in die Luft und lachte befreit auf.
    Ihr Lachen klang wie Musik in Keanes Ohren und verursachte in ihm die seltsamsten Empfindungen. „Es wäre eine Schande, eine so einzigartige Stimme wie die Eure zum Verstummen zu bringen“, erklärte er.
    „Einzigartig?“, wiederholte Briana fragend.
    „Ja.“ Keane gab keine Erklärung ab, was er eigentlich meinte. Stattdessen sagte er einfach nur: „Ich mag es, Euch zuzuhören. Erzählt mir noch mehr von Eurer Familie und Eurem Zuhause.“
    „Ballinarin kann man nur als wild beschreiben. Es ist atemberaubend schön dort. In ganz Irland gibt es keinen Landsitz, der sich damit messen könnte. Wir leben sozusagen im

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