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155 - Briana - Tochter Irlands - Langan, Ruth

155 - Briana - Tochter Irlands - Langan, Ruth

Titel: 155 - Briana - Tochter Irlands - Langan, Ruth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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etwas Wundervolles miteinander erlebt haben.“
    „Wundervoll? Du glaubst wirklich, dass es wundervoll war?“ Der innere Schraubstock, der seinen Brustkorb zu zermalmen gedroht hatte, verschwand so plötzlich, wie er aufgetaucht war. Keane spürte, wie sein Herz wieder normal zu schlagen begann.
    Briana nickte. Ich habe noch nie etwas erlebt, was sich damit vergleichen ließe. Es war einfach nur atemberaubend. Sag mir, Keane, ist das immer so zwischen Mann und Frau?“
    „Nicht immer. Aber es kann so wunderbar sein, wenn Liebe im Spiel ist.“ Er küsste sie leicht auf Stirn, Wange und Nasenspitze, bevor er sich auf den Rücken rollte und Briana dabei mit sich zog.
    Als sie sich behaglich in seine Armbeuge kuschelte, kam ihm der Gedanke, dass sie so perfekt zu ihm passte, als sei sie eigens für ihn ganz allein gemacht worden.
    Sie strich liebevoll über die kleinen dunklen Löckchen auf seiner Brust. „Wann wolltest du deine Gefühle für mich eigentlich offenbaren?“
    Er runzelte die Stirn und zitterte kaum merklich unter ihrer Berührung. „Niemals.“
    „Niemals?“ Sie setzte sich auf und strich sich die widerspenstigen Locken aus dem Gesicht. „Aber du hast mir doch vorhin erzählt, du hättest dich schon so lange nach mir gesehnt.“
    „Nun, das ist die Wahrheit.“ Keane hob eine Hand und ließ sie durch die rotgoldene Haarpracht gleiten. Brianas Haare waren wunderbar weich. „Aber mein Ehrgefühl gebot mir, meine Gefühle für mich zu behalten.“
    „Wie lange wolltest du mich schon?“
    Keane verzog keine Miene, doch in seiner Stimme klang ein kleines Lachen mit, als er antwortete: „Du willst die Wahrheit hören? Nun gut. Seit jener ersten Nacht, in der ich dir dabei zusah, wie du um jeden Atemzug gekämpft hast, der dich ins Leben zurückbrachte, wusste ich, dass du ein zähes, mutiges und unbeugsames Mädchen bist, Briana. Und obwohl ich zu dem Zeitpunkt ja noch glaubte, du seist eine Nonne, habe ich dich bereits begehrt.“
    Briana schien entzückt zu sein von seinem Geständnis. „Der ermattete, lebenserfahrene Herr über Carrick hatte Verlangen nach einer behütet aufgewachsenen, unbescholtenen Frau des Glaubens. Wahrscheinlich hast du dich für diese Gedanken und Gelüste gehasst, stimmt’s?“
    Keane fühlte sich irgendwie abgelenkt von ihren Worten durch das seidige Gefühl ihrer Haare, mit denen er herumspielte und die er sich um die Finger wand. Er bewunderte den satten roten Ton der Locken, die Brianas Gesicht wie einen Schein umgaben. „Für mich war das in dem Moment nicht mehr als eine weitere Sünde, zusätzlich zu denen, für die ich sowieso in der Hölle bis in alle Ewigkeit würde sühnen müssen. Aber gleichzeitig war ich seltsamerweise entschlossen, diese eine einzige Sünde in meinem Leben nicht zu begehen.“
    „Dann bin ich ja froh, dass ich dir diese kleine Lüge aufgetischt habe.“ Im selben Moment, in dem sie die Worte aussprach, schlug sich Briana erschrocken eine Hand vor den Mund. Aber es war zu spät.
    Keane hielt in seinen Bewegungen inne. „Welche kleine Lüge?“ Als sie nicht sogleich antwortete, umfasste er Brianas Kinn und hob ihr Gesicht an, sodass sie gezwungen war, ihn anzusehen. „Welche kleine Lüge, Briana?“, wiederholte er in drohendem Tonfall.
    „Nun ja, über … den Schwur, den du abgelegt hast. Dieser Handel mit den himmlischen Mächten …“ Sie fuhr sich mit der Zungenspitze über die plötzlich sehr trocken gewordenen Lippen.
    „Ja? Und? Was ist denn damit?“
    „Ich habe dir doch gesagt, dass Mutter Oberin uns erzählt hat, dass ein Schwur, der nicht in der Kirche vor Zeugen abgelegt wird, gar kein bindendes Gelübde sein könne.“ So, das war heraus! Sie straffte die Schultern, als wolle sie sich gegen Keanes zu erwartenden Zornesausbruch wappnen.
    Er kniff kaum merklich die Augen zusammen. „Und das war eine Lüge von dir?“
    „Ja, denn in Wahrheit hat die Mutter Oberin überhaupt niemals irgendwelche Gelübde erwähnt, weder die in der Kirche noch sonst irgendwo. Ich habe nur gedacht, dass es meinen Worten mehr Gewicht verleihen würde, wenn ich die Mutter Oberin erwähne.“
    Unter Keanes bitterbösem Blick senkte Briana schuldbewusst den Kopf. „Es tut mir leid, Keane. Ich weiß, dass ich immer die Wahrheit sagen sollte. Aber du warst dermaßen entschlossen, mich unter gar keinen Umständen anzurühren, dass ich mir etwas einfallen lassen musste. Ich suchte verzweifelt nach einer Möglichkeit, dich zu einer

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