155 - Briana - Tochter Irlands - Langan, Ruth
amüsiert.
„Na, was sehe ich denn da?“, fragte er neckend. „Bist du etwa vor Verlegenheit rot geworden?“
„Ja natürlich! Was denkst du denn?“ Sie schlug unwillig seine Hand beiseite.
„Heißt das, du schämst dich der Dinge, die wir getan haben?“
„Nein, natürlich nicht. Aber ich habe auch nicht erwartet, dass der gute Mann hier hereinspaziert kommt, während wir dabei sind … während ich …“ Briana machte eine unwillige Handbewegung. „Woher wusste er überhaupt, dass ich hier bin?“, wollte sie unzufrieden wissen.
„Vielleicht hat er die kleine Ausbuchtung an meiner Seite bemerkt. Die mit all den roten Locken, die unter der Bettdecke hervorquollen.“ Er vergrub eine Hand in ihrem Haar.
„Oh nein!“ Briana zog die Bettdecke hoch bis an ihre glühenden Wangen. „Keane, warum hast du mich denn nicht vollständig zugedeckt?“
„Dafür wäre es sowieso schon zu spät gewesen, Geliebte.“ Und dann konnte er das Lachen, das seit dem Eintreten des Butlers in ihm brodelte, nicht mehr länger zurückhalten. Als er sich schließlich wieder einigermaßen beruhigt hatte, fügte er hinzu: „Ich dachte schon, dem guten alten Vinson würden die Augen aus dem Kopf fallen, als er schließlich merkte, wer da eigentlich mit mir unter einer Decke steckte.“
„Ach, Keane!“Trotz ihrer noch immer offenkundigen Verlegenheit sah auch Briana jetzt die Komik der Situation und fing ebenfalls an zu lachen. „Der liebe, gute Mann. Wie soll ich ihm je wieder unter die Augen treten?“
„Auf die gleiche Art, wie du auch dem Rest des Personals wieder unter die Augen treten wirst, Briana.“
Schockiert schaute sie ihn an.
Wieder konnte Keane seine Heiterkeit nicht unterdrücken. Er zog Briana dicht an sich und küsste sie auf den Kopf. „Inzwischen weiß bereits die Hälfte des gesamten Dienstpersonals, dass du die Nacht in meinem Bett verbracht hast. Und innerhalb der nächsten Stunde weiß es auch mindestens halb Carrick.“
Als er ihren leisen Seufzer der Resignation hörte, meinte er: „Aber sag nicht, ich hätte dich nicht gewarnt, Liebste.“
„Nein, nein. Du hast mich gewarnt.“
Er knabberte spielerisch an ihrem Ohrläppchen. „Mir fällt gerade eine Möglichkeit ein, wie wir es wenigstens für eine Weile vermeiden könnten, jemandem zu begegnen.“
„Wirklich? Dann sag es schon!“
Keane bewegte sich tiefer, ließ die Lippen in die empfindsame kleine Vertiefung in ihrer Kehle gleiten. Beglückt spürte er, wie Briana erzitterte. Er begann, von neuem die ihm nun schon vertrauten Punkte ihres Körpers zu erkunden.
„Sie kommen!“
Die Information verbreitete sich in Windeseile vom Kräutermädchen bis zur Köchin, von der kleinsten Zofe bis zu Mistress Malloy, die am Fuße der Treppe stand.
Lord Alcott, gewandet in schwarze Reithosen und dazu passender Jacke, führte Briana, die ein neues Reitkleid aus rotbraunem schimmerndem Samt trug, die Treppe hinunter.
„Guten Morgen, Mylord! Guten Morgen, Mylady! Möchten die Herrschaften das Frühstück zu sich nehmen, bevor die Herrschaften ausreiten?“
„Nein, Mistress Malloy, vielen Dank. Briana und ich haben beschlossen, erst einen kleinen Ausritt zu unternehmen. Wir würden uns über einen Imbiss nach unserer Rückkehr freuen.“
„Sehr wohl, Mylord. Ich verstehe. Ich werde mich um alles kümmern.“
„Danke.“ Keane schaute hinüber zur Tür, wo Vinson reglos und aufrecht stand, den Blick in eine unbekannte Ferne gerichtet. „Guten Morgen, Vinson.“
„Mylord.“ Der Butler sah Briana an, und sein Ton wurde weich, als er sagte: „Guten Morgen, Mylady.“
Briana erwiderte den Gruß. Auf dem Weg nach draußen zu den Ställen wurde ihr bewusst, dass nicht ein Einziger der Dienstboten oder eines der Mädchen sie angestarrt hatten. Ihr kam es so vor, als habe niemand sie überhaupt offen angesehen.
„Guten Morgen, Mylord.“ Der Stallmeister führte zwei Pferde aus der Stallgasse, fertig aufgezäumt und gesattelt.
„Guten Morgen, Monroe. Wie ich sehe, hast du für Miss O’Neil mit Eden eine gute Wahl getroffen.“
„Danke, Mylord.“ Der alte Monroe strahlte über das ganze Gesicht. „Ich dachte mir, so wie unser Mädchen mit Peregrine umgegangen ist, möchte sie gewiss ein Ross mit ein wenig Feuer unter dem Sattel reiten.“
„Ja.“
Während der Stallmeister die Zügel hielt, half Keane Briana in den Sattel. Der Stallmeister reichte ihr sodann die Zügel und erklärte gutmütig grinsend: „Wenn Ihr erlaubt, so
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