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155 - Der Teufelsrocker

155 - Der Teufelsrocker

Titel: 155 - Der Teufelsrocker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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wirklich gesehen hast. Bestimmt war’s kein Ungeheuer. Es gibt keine Monster, merk dir das für deine nächste Verhandlung. Und nun verschwinde, sonst werde ich ungemütlich.«
    Da sich Zolstan Lupino in der schwächeren Position befand, verschwand er, wie es der Bobby von ihm verlangt hatte.
    Es gibt dieses Ungeheuer! dachte er trotzig. Wenn du mir auch nicht glaubst! Ich habe es gesehen! Es wird auch anderen erscheinen, und ob die auch soviel Glück haben werden, wage ich zu bezweifeln! Dieses scheußliche Monster wird mit seinen Zangen morden!
    ***
    Was Zoltan Lupino, der Richter, erlebt hatte, kam über einen Umweg zu mir. Der Penner hatte die Sache nicht auf sich beruhen lassen wollen und sich deshalb in die Redaktion des »London Observer« begeben. Dort wollte er seine Gänsehautstory loswerden. Er dachte, man würde sie groß herausbringen und die Menschen in London somit vor dem Ungeheuer warnen, doch der Chefredakteur wollte seinen Lesern eine solche Geschichte nicht zumuten.
    »Heute ist nicht der 1. April«, hatte er zu Lupino gesagt.
    Doch ein Mitglied der Redaktion nahm die Sache so ernst, wie sie war. Der Mann setzte sich mit Tucker Peckinpah in Verbindung, und dieser schaltete mich ein.
    Ich parkte meinen Rover am Grosvenor Place und begab mich zum Green Park. Ich war sicher, Zoltan Lupino sofort zu erkennen, wenn ich ihn sah.
    Ich entdeckte ihn auf einer Bank. Er war nicht allein. Zwei Penner waren bei ihm und holten sich eine Rechtsauskunft. Ich setzte mich auf die Nachbarbank, schob mir ein Lakritzenbonbon zwischen die Zähne und wartete.
    Die beiden Penner durchforsteten die Taschen ihrer zerfledderten Kleidung und drückten dem Richter ein paar Münzen in die Hand. Dann zogen sie ab, und es war auf Lupinos Bank Platz für mich.
    »Zoltan Lupino?« fragte ich, während ich mich neben ihn setzte.
    Er musterte mich mißtrauisch. »Kriminalpolizei? Scotland Yard?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich bin Privatdetektiv. Mein Name ist Tony Ballard, und ich möchte vorausschicken, daß ich alles glauben werde, was Sie mir erzählen.«
    »Wie kommen Sie darauf, daß ich Ihnen etwas erzählen werde?« fragte der Penner abweisend.
    »Weil ich aus diesem Grund hier bin.«
    »Dann haben Sie den Weg eben umsonst gemacht.«
    »Sie sind verbittert. Der Bobby hat Ihnen nicht geglaubt, und der Chefredakteur des London Observer auch nicht.«
    »Woher wissen Sie das?« fragte mich Lupino überrascht.
    Ich lächelte. »Ein Privatdetektiv hat stets gut informiert zu sein.«
    »Ich habe keine Lust mehr, über mein Erlebnis zu reden, Mr. Ballard«, sagte der Penner kühl. »Man hat mir eingeredet, daß ich eine Sinnestäuschung gehabt habe, und nun glaube ich es allmählich.«
    »Das tun Sie bestimmt nicht. Sie wissen, daß Sie sich auf Ihren Geist und auf Ihre Augen verlassen können, und ich traue mir so viel Menschenkenntnis zu, um sicher zu sein, daß Sie mir keine Lüge erzählen werden.«
    Er musterte mich wieder - diesmal neugierig. Er zeigte erstmals Interesse an meiner Person.
    »Privatdetektiv sind Sie?« fragte er. »Wer hat Sie engagiert?«
    »Ich bin kein gewöhnlicher Privatdetektiv. Ich arbeite auf einer anderen Basis. Der Industrielle Tucker Peckinr pah hat mich auf Dauer verpflichtet. So habe ich keine finanziellen Sorgen und kann mich auch um einen Fall kümmern, bei dem nichts zu verdienen ist. Um ehrlich zu sein - 99 Prozent all meiner Fälle werfen keinen Penny ab, doch das ist auch nicht nötig. Ich kriege mein Geld von Peckinpah. Und meine Aufgabe besteht darin, Geister und Dämonen zu jagen.«
    Seine Augen wurden groß.
    »Na«, sagte ich lächelnd. »Haben Sie endlich Vertrauen gefaßt?«
    »Ein Dämonenjäger sind Sie also«, gab der Richter zurück. »Sagen Sie mal, wie überlebt man das?«
    »Manchmal nur mit Glück«, antwortete ich wahrheitsgetreu.
    »Haben Sie viel zu tun?«
    »Mehr als mir lieb ist«, sagte ich und dachte dabei an Rufus, den Dämon mit den vielen Gesichtern, der irgendwo in der Stadt herumhing und mich in diesem Augenblick vielleicht sogar beobachtete.
    Theoretisch konnte er sogar hinter der Maske des Penners stecken. Viele Dämonen sind in der Lage, menschliches Aussehen anzunehmen, doch niemand beherrschte dies so meisterhaft wie Rufus. Er war wie ein Chamäleon. Das erschwerte es besonders, ihn zu kriegen.
    Ich forderte den Penner auf, mir seine schaurige Geschichte zu erzählen.
    »Bis gestern hätte ich keinem geglaubt, daß es wirklich Ungeheuer gibt«, sagte Zoltan

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