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155 - Die toten Augen von St. Lamberti

155 - Die toten Augen von St. Lamberti

Titel: 155 - Die toten Augen von St. Lamberti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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noch die dämonische Ausstrahlung spürte. „Laß uns von hier weggehen", murmelte sie.
    Sie gingen um die Kirche herum und kehrten über die Königsstraße zum Prinzipalmarkt zurück. „Wenn wir den Ghoul vernichten wollen, brauchen wir andere Waffen", sagte Dorian. „Don, du wirst den Magischen Zirkel nehmen und nach Castillo Basajaun zurückkehren. Laß dir von Abi Flindt eine Ausrüstung zusammenstellen. Um zwei Uhr nachts kehrst du in das Magnetfeld am Prinzipalmarkt unter dem Bogengang zurück. Coco und ich werden da sein."

    Die Teufelsaugen der schönen Frau glitzerten vor kaum bezähmbarer Wut. Sie starrte durch die Dunkelheit des Gewölbes auf die mittelgroße Gestalt, die mit einem togaartigen Umhang umhüllt war und drei Schritte von ihr entfernt an den alten Steinquadern der Wand lehnte. Von seinem Gesicht war nichts zu erkennen.
    „Warum hast du ihn nicht aufgehalten?" zischte die Frau. „Du hättest die Hexe daran hindern können, ihn durch deine Sperre zu bringen!"
    „Es hätte Hunter umgebracht", erwiderte eine hohle, kalte Stimme. „Du weißt, daß ich ihn lebend brauche. Tot ist er nichts mehr wert. Er ist der einzige, der mir die Fragen beantworten kann."
    „Du hast ihn mir versprochen, wenn ich ihn nach Münster locke!" keifte die Frau. „Ich habe ihn dir in die Hand gespielt, aber du läßt ihn wieder laufen!"
    „Ich konnte nicht ahnen, daß er Coco Zamis mitbringt. Ich habe die Hexe unterschätzt. Sie scheint noch mehr von ihren alten Fähigkeiten behalten zu haben, als Luguri glaubt."
    „Dafür kann ich mir nichts kaufen!" fauchte die Frau. „Ich will ihn haben! Ihn und den Hermaphroditen, der meinen Vater durch die Kraft des Goldenen Drudenfußes tötete!"
    „Gedulde dich, Beatha. Du wirst Dorian Hunter bekommen. Um den Hermaphroditen wirst du dich allerdings selbst kümmern müssen. Ich kann seine Ausstrahlung nicht ertragen."
    „Hast du Angst?" Die schöne Frau lachte hysterisch. „Sag mir, wo ich ihn finde, und ich werde ihn töten!"
    „Du mußt noch viel lernen, Beatha. Vierhundertfünfzig Jahre haben nicht genügt, dich reifen zu lassen. Zügele dich! Wenn Dorian Hunter durch deine Schuld stirbt, bevor ich ihm meine Fragen stellen konnte, wird Luguri dich zum schlimmsten Freak machen, den die Welt je gesehen hat."
    Die Konturen der Gestalt verschwommen.
    Die schöne Frau hörte noch sein zynisches Lachen. Dann rief seine dunkle Stimme, die sich schon weit entfernt hatte: „Wenn du den Hermaphroditen suchst: Er befindet sich im Haus Nummer sieben am Horsteberg. Aber hüte dich vor der Schattenfrau!"
    Wieder vernahm sie das kalte Lachen. Ein eisiger Wind blies ihr ins Gesicht. Sie wußte plötzlich, daß sie vorsichtig sein mußte.
    Doch ihr Haß war größer als ihre Vernunft. Sie konnte nur daran denken, daß der Hermaphrodit und der Dämonenkiller in ihrer Nähe waren.
    An Dorian Hunter durfte sie sich noch nicht vergreifen. Aber den Hermaphroditen würde sie sich holen.
    Sie ging durch das dunkle Gewölbe, bis sie vor einer Wand stand. Ihre schlanken Hände glitten über die kalten Steine. Eine kleine Öffnung bildete sich in der Wand. Sie schlüpfte hindurch und trat wenig später durch die doppelflügelige Tür in das achteckige Verlies, in dem der Altar mit den Bildnissen der Dämonendrillinge stand.
    Die Flammen der schwarzen Kerzen flackerten. Sie nahm eine aus dem Halter und stellte sie auf den Altar. Unter einem schwarzen Tuch hoben sich drei Gegenstände ab.
    Sie nahm das schwarze Tuch fort.
    Ein kaltes Lächeln huschte über ihre engelsgleichen Züge, als sie die drei furchtbaren Masken betrachtete, die vor ihr lagen. Die mittlere trug das Spinnenantlitz ihres Vaters Bethiar. Die rechte war eine Nachbildung des Totenkopfes mit den Schlangenhaaren ihrer Tante Calira. Und die linke zeigte die grüne Teufelsfratze Athasars.
    Sie nahm die Maske ihres Onkels Athasar auf und kicherte leise.
    „Unter ihr wirst du qualvoll sterben, Hermaphrodit!" flüsterte sie.

    Philipp vernahm den Ruf Bethiars nicht mehr. Er setzte sich auf und legte den Kopf ein wenig schief. Er fror in seinem dünnen Nachthemd.
    Langsam wandte er den Kopf und blickte zu dem zerschlissenen Ohrensessel hinüber, in dem ein abgemagerter junger Mann kauerte. Seine leisen Atemgeräusche verrieten Phillip, daß er schlief.
    Er sah sich um.
    Das Zimmer, in dem er sich befand, sah aus wie eine Abstellkammer. Alles lag durcheinander. Kleidung, Bücher, Flaschen. Auf dem Tisch mit dem klebrigen Wachstuch

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