Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
155 - Die toten Augen von St. Lamberti

155 - Die toten Augen von St. Lamberti

Titel: 155 - Die toten Augen von St. Lamberti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
„Stefanie Kerrinck, Ingeborg Schacht und Beatha Wolf."
    Diesmal war die Überraschung auf Dorians Seite.
    „Die Frau des Finanzmaklers Ludwig Wolf?" fragte er kehlig. Krombach nickte.
    „Sie haben erst vor drei Wochen geheiratet. Großes gesellschaftliches Ereignis. Eine wunderschöne Frau. Was sie mit dieser Gabi Brock zu tun hatte, ist mir ein Rätsel. Aber Fräulein Brocks Wirtin beschwor, daß Frau Wolf ein paarmal bei dem Mädchen war."
    Sie schwiegen eine Weile. Dann erhob Krombach sich abrupt und stieß scharf die Luft aus.
    „Das ist doch alles Unsinn, Hunter! Der einzige Anhaltspunkt, den ich habe, ist dieses Gespenst im Nachthemd. Wir müssen die Frau finden. Wenn wir ihre Aussage haben, können wir den Mörder vielleicht fassen."
    „Frau?" fragte Dorian überrascht. In der Zeitung hatte nur etwas von einer Geistergestalt gestanden. „Ein Zeuge hat das Gespenst vor St. Lamberti kurz nach dem Mord gesehen", sagte Krombach. „Es hatte lange blonde Haare und Brüste."
    Dorian wechselte einen schnellen Blick mit Coco.
    „Ich habe das Foto in der Zeitung gesehen", sagte er dann. „Ich habe auch das Sendschwert am Rathaus gesehen, Kommissar."
    „Das Sendschwert? Was hat das…" Krombach verstummte.
    Seine Lider verengten sich. Sein eckiges Gesicht sah aus, als wäre es aus Stein gehauen. „Sie sind verrückt, Hunter."

    Er fuhr dennoch mit ihnen zum Prinzipalmarkt.
    Dorian warf im Vorbeifahren einen Blick auf den Bogengang, unter dem sich das Magnetfeld befand. Er war leer. Hoffentlich war es Don Chapman gelungen, von dort nach Castillo Basajaun zu springen. Um zwei Uhr nachts wollte er zurückkehren. Dorian würde alles daransetzen, daß er und Coco dann zur Stelle waren.
    Es war neun Uhr durch.
    Auf dem Prinzipalmarkt waren nur noch wenige Menschen zu sehen. Es regnete nicht, aber es war kalt und feucht, und die dunklen Wolken schienen die Spitze des St. Lambertikirchturms zu streifen. Krombach schien sich immer noch zu ärgern, daß er das „Gespenst" noch nicht gefaßt hatte. Viele Menschen hatten Phillip unter den Bogengängen des Prinzipalmarkts gesehen. Eine Frau und ein paar beherzte Männer waren ihm entgegengetreten, doch dann war er plötzlich von etwas Dunklem verschlungen worden.
    Krombachs Männer fahndeten immer noch nach der Frau, die dem Gespenst Paroli geboten hatte, doch eigenartigerweise war niemand von den Zeugen in der Lage, sie zu beschreiben. Einige hatten einen widerwärtigen Gestank wahrgenommen. Krombach konnte damit nichts anfangen, doch Dorian wußte, daß der Ghoul, der sich Bernd Roth nannte, in der Nähe gewesen sein mußte. Ebenso war er sich darüber im klaren, wer Phillip vor der aufgebrachten Menge gerettet hatte.
    Es war die Schattenfrau gewesen.
    Der Dämonenkiller hätte gern gewußt, wo Phillip sich jetzt aufhielt.
    Dorian sah überall Männer mit hochgeschlagenem Mantelkragen in dunklen Ecken stehen. Krombach ließ den gesamten Prinzipalmarkt bewachen. Der dunkelblaue BMW, den Krombachs Assistent Olaf Leskien steuerte, hielt vor dem Rathaus.
    Dorian, Coco und Krombach stiegen aus.
    Der Blick des Dämonenkillers glitt an der mittelalterlichen Fassade des Rathauses empor.
    Im ersten Moment glaubte er, sich getäuscht zu haben, doch dann sah er, daß nur noch der hölzerne Arm aus der Wand ragte.
    .Der schlaksige Leskien, der gerade die Fahrertür des BMW zuschlagen wollte, hielt inne und sagte: „Das Sendschwert ist weg, Chef!"
    Krombach fuhr sich mit der Hand über die Augen, als müsse er ein Spukbild wegwischen.
    „Ich bin doch nicht verrückt!" preßte er hervor. „Leskien! Holen Sie den Mann da drüben her!"
    Der Assistent ging auf einen Beamten zu, der unter dem säulengestützten Balkon des Stadtweinhauses stand, und führte ihn zum Kommissar.
    Krombach wies zu dem hölzernen Arm hoch.
    „Ist Ihnen nichts aufgefallen, Krämer?" fragte er mit zornbebender Stimme.
    Der Beamte wurde blaß.
    „Das Sendschwert ist weg!" sagte er tonlos.
    „Und Sie haben natürlich nicht gesehen, wer es heruntergeholt hat, wie?"
    „Nein, Herr Kommissar. Als ich meinen Posten antrat, war es noch da. Ich hätte bestimmt bemerkt, wenn jemand es heruntergeholt hätte! Er muß dazu ja eine Leiter benutzt haben!"
    „Schon gut, Krämer", murmelte Krombach. „Gehen Sie wieder auf Ihren Posten und halten Sie die Augen offen."
    Er wartete, bis der Beamte sich entfernt hatte. Dann starrte er abwechselnd Dorian Hunter und Coco Zamis an.
    „Ich habe das Gefühl, daß Sie beide

Weitere Kostenlose Bücher