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1550 - Die neue Bestimmung

Titel: 1550 - Die neue Bestimmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Augen wieder und sah den Arkoniden an. „Kelamar Tesson ist nicht mehr an Bord. Auch Mesta Saronove hat ihr Schiff längst verlassen."
    „Wie heißt du?"
    „Carrom Durok."
    „Kannst du mich zu einem der beiden Friedensstifter hinführen?"
    „Können könnte ich es", erwiderte Carrom Durok mit einem hintergründigen Lächeln. „Aber dürfen darf ich es nicht."
    „Mit anderen Worten: Man hat es dir verboten."
    „Du kannst es ruhig so ausdrücken, wenn es dir dabei hilft, die Dinge so zu sehen, wie du sie sehen willst", erwiderte der junge Linguide gelassen. „Wenn du einen etwas besseren Einblick in die linguidische Realität hattest, wüßtest du, daß es so etwas wie Verbote bei uns nicht gibt."
    „Rede dir das ruhig ein, mein Freund", sagte Atlan grimmig. „Offensichtlich hilft es vor allen Dingen dir, die Dinge so zu sehen, wie du sie sehen willst. Was mich betrifft, so komme ich auch mit Fakten zurecht, die nicht in mein Konzept passen. Die Friedensstifter sind also ausgeflogen, und du behauptest, daß es keinen Sinn hat, nach ihnen zu suchen. Ich hätte große Lust, dir das Gegenteil zu beweisen."
    „Du glaubst also, daß du sie finden kannst?" fragte Carrom Durok lächelnd. „Obwohl du fremd hier bist und absolut nichts über diese Welt weißt?"
    „Sie werden wohl in der Schule sein", vermutete Atlan, der alle Berichte über die Linguiden sorgsam studiert hatte. „Und die Schule dürfte am Rand der Stadt liegen. Willst du nicht mitkommen? Du könntest mich im Auge behalten und dafür sorgen, daß ich nichts anstelle."
    Carrom Durok stand auf und zuckte in einer vollkommen menschlich wirkenden Gebärde die Schultern. „Ich werde dich begleiten, um dich vor Schaden zu bewahren", stellte er richtig.
    Erst als der Gleiter schon wieder in der Luft war, wurde dem Arkoniden bewußt, daß er Carrom Durok blindlings Glauben geschenkt hatte, obwohl das sonst wahrhaftig nicht seine Art war.
    Der junge Linguide hatte behauptet, daß die Friedensstifter nicht mehr in ihren Schiffen waren. Atlan hatte das als wahr akzeptiert, als sei es völlig undenkbar, daß Carrom Durok gelogen hatte.
    Zu allem Überfluß war es ziemlich offensichtlich, daß Carrom Durok keineswegs rein zufällig im richtigen Moment in der Schleuse gesessen hatte.
    Der Linguide hatte sich dort postiert, um auf Atlan zu warten.
    Und Atlan war auch prompt in die Falle getappt.
    Immerhin scheint er nicht die Absicht zu haben, mir die Gurgel durchzuschneiden! dachte der Arkonide.
    Es war frustrierend, es mit einem Feind zu tun zu haben, der sich beharrlich weigerte, sich auch wirklich wie ein Feind zu benehmen.
     
    11.
     
    21.12.1171 NGZ, Taumond In Gurmayon war die Zeit der Frühblüte angebrochen. Im Park von Hajmayur hatten sich die Knospen der Rhuks geöffnet, und die Luft war erfüllt von zartem Mandelduft. Jeder Windhauch trug kleine weiße Blütenblätter mit sich.
    Die Sonne Kaokrat strahlte von einem wolkenlosen Himmel herab. „Willkommen daheim", sagte der Leiter der Schule, der Dorina Vaccer draußen vor dem Hauptgebäude erwartete. „Dein Zimmer steht für dich bereit, und Garyo Kaymar wartet bereits auf dich."
    Dorina Vaccer war nahe daran, angesichts dieser Auskunft auf dem Absatz kehrtzumachen.
    Garyo Kaymar war ein Schlichter. Er hatte Dorina Vaccer unterrichtet. Sie hatte ihren Lehrer weit überflügelt, aber irgendwie sah sie in ihm noch immer ihren eigentlichen Meister.
    Er war nicht nur ihr Lehrer - er war ihr Gewissen.
    Und gerade darum legte sie im Augenblick keinen Wert darauf, ihm zu begegnen.
    Andererseits würde es merkwürdig aussehen, wenn sie Garyo wegschicken ließ, ohne ihn auch nur begrüßt zu haben.
    Tagelang war sie in den Hügeln herumgewandert, hatte die Farm gemieden, Hajmayur nicht einmal von weitem betrachtet und sich jedem Gespräch verweigert. Inzwischen kursierten bereits die seltsamsten Gerüchte. Wenn sie jetzt auch noch ihrem früheren Lehrer aus dem Weg ging, würde das Gerede nur noch schlimmer werden.
    Sie durchquerte das Hauptgebäude und trat auf den Hof hinaus.
    Nichts hatte sich hier verändert. Der viereckige Innenhof war mit weißem Sand bedeckt. Ein Brunnen sprudelte in der Mitte der Fläche. Vor der langgezogenen Veranda, die den ganzen Hof umgab, standen Kübel und Töpfe mit Kima-Sträuchern.
    Das Plätschern des Wassers erinnerte sie an ihre Kindheit.
    Dorina stieg ein paar Stufen hinauf und blieb vor einer Tür stehen.
    Es war eine sehr einfache Tür aus Holz. Dahinter lag das

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