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1550 - Die neue Bestimmung

Titel: 1550 - Die neue Bestimmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht."
    Es war eigenartig: Da stand er, allein mit diesem Baum, und niemand war da, der ihn hätte zurückhalten können. Und trotzdem hatte er kein Interesse daran, dem Rätsel nachzuspüren.
    Es lag nicht an Balasar Imkord.
    Irgend etwas war damals hier oben mit dem Terraner geschehen, und was es auch sein mochte, es würde ihm erhalten bleiben.
    Für immer?
    Zumindest für die wenigen Jahre, die ihm noch blieben.
    Er schob diesen Gedanken beiseite und konzentrierte sich auf die Suche nach Spuren, die ihm verraten konnten, ob der Friedensstifter seinen Besuch bei diesem Baum bereits hinter sich gebracht hatte.
    Dabei beschlich den Terraner ein seltsames Gefühl. Es war, als sei er im Begriff, ein Sakrileg zu begehen.
    Er fand nichts.
    Keine Fußspuren, keinen einzigen Stein, der in der letzten Zeit bewegt worden wäre.
    Für einen Augenblick dachte er daran, hier oben auf dem Berg zu bleiben. In seinem SERUN hätte er es ohne weiteres einige Tage lang ausgehalten, und wenn er sich zwischen den Felsen verbarg, würde Balasar Imkord ihn auch nicht vorzeitig bemerken können.
    Aber dann verwarf er diesen Gedanken wieder.
    Er deponierte einen kleinen Signalgeber zwischen jenen Felsen, die Balasar Imkord betreten mußte, um den Baum zu erreichen.
    Dann machte er sich auf den Rückweg.
     
    15.
     
    30.12.1171 NGZ, Drostett Der Impuls kam am frühen Morgen: Der Signalgeber hatte etwas bemerkt und meldete sich.
    Perry Rhodan verließ in aller Eile den kleinen Pavillon, den man ihm als Quartier für die Dauer seines Aufenthalts angewiesen hatte.
    Mit Höchstgeschwindigkeit startete er in Richtung der Berge.
    Mit Hufe des SERUNS und des Gravo-Paks brauchte er nur wenige Minuten, um sein Ziel zu erreichen.
    Schon im Anflug entdeckte er eine Gestalt, die auf den Felsen stand. Im ersten Augenblick dachte er, daß es ihm endlich gelungen sei, Balasar Imkord zu erwischen.
    Dann wurde ihm klar, daß dies ein Irrtum war.
    Der Linguide, der auf den Felsen stand, trug keinen jener einfachen Umhänge, die Balasar Imkord bevorzugte, wenn er sich auf seinen Lebensweg begab.
    Und dann sah der Terraner, daß der Linguide etwas in der Hand hielt, und ihm wurde klar, daß der Fremde die Kapsel mit dem Signalgeber gefunden hatte.
    Im nächsten Moment, als er noch ein wenig näher herangekommen war, erkannte Rhodan, daß er es mit Moron Zembal zu tun hatte.
    Da wußte er, daß es Ärger geben würde.
    Moron Zembal, Balasar Imkords Lieblingsschüler, sah dem Terraner regungslos entgegen. Er hatte die Hand mit der Kapsel erhoben: eine Geste, die eine bittere Anklage war. „Es ist nur ein Signalgeber", versicherte Rhodan hastig. „Es hätte ihm nichts getan. Es war nur so, daß ich unbedingt mit ihm sprechen mußte. Warum sagt ihr Linguiden uns nicht, was ihr auf Wanderer von ES erfahren habt? Es wäre so unendlich wichtig für uns!"
    Moron Zembal schien ihm nicht zuzuhören.
    Er starrte auf den Signalgeber und rührte sich nicht. Er war offensichtlich zutiefst schockiert. „Schon gut", sagte der Terraner beruhigend. „Du kannst es mir zurückgeben. Ich verzichte auf das Gespräch. Irgendwann wird Balasar Imkord hoffentlich von selbst bereit sein, mit mir zu reden."
    Moron Zembal senkte den Kopf und sah Rhodan an. Dann hob er langsam die Hand. „Er darf das niemals erfahren", sagte er. „Es würde ihm das Herz brechen."
    Und damit steckte er den Signalgeber in den Mund, schluckte ihn hinunter und sprang in die Tiefe.
    Perry Rhodan War für einen Augenblick wie gelähmt. Dann sprang er dem Linguiden nach.
    Hätte sich jenseits der Felsen ein wirklicher Abgrund befunden, dann hätte er Moron Zembal mit Hilfe des Gravo-Paks vielleicht noch erreichen und auffangen können. Aber der Schüler des Friedensstifters war schon nach wenigen Metern auf einen Felsen geprallt und hatte sich das Genick gebrochen.
    Als Rhodan den Linguiden erreichte, war Moron Zembal bereits tot „Warum?" fragte der Terraner fassungslos. „War denn das wirklich nötig?"
    Es war niemand da, der ihm diese Frage beantworten könnte.
    Er hob Moron Zembal vorsichtig hoch und machte sich auf den Rückflug.
    Als er den Park erreichte, fiel ihm auf, daß es dort stiller war als sonst. Kein einziger Schüler trieb sich bei den Pavillons herum.
    Der Terraner klopfte an mehrere Türen, aber niemand öffnete ihm.
    Ratlos blieb er schließlich stehen, den toten Linguiden auf den Schultern, und fragte sich, was er tun sollte. „Du solltest abreisen!" sagte eine Stimme hinter ihm.

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