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1551 - Das Vampirhaus

1551 - Das Vampirhaus

Titel: 1551 - Das Vampirhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erreichte mich als kalter und irgendwie auch böser Schall, und ich spürte, dass ich nicht mehr weit vom eigentlichen Ziel entfernt war.
    Mit der freien Hand strich ich über mein Kreuz. Ja, jetzt war die leichte Erwärmung zu spüren. Ich befand mich auf dem richtigen Weg und hatte jetzt den Beweis, dass ich es hier mit schwarzmagischen Wesen zu tun hatte.
    Wie viele Wendel lagen noch vor mir? Zwei oder drei?
    Bisher war kein Angriff auf mich erfolgt. Nur die Dunkelheit wurde dichter, weil sich keine Fensteröffnungen mehr in der Wand befanden.
    Es geschah urplötzlich und überraschte mich völlig, obwohl ich damit hatte rechnen müssen. Vielleicht hatte ich dem Kreuz eine zu große Aufmerksamkeit geschenkt, jedenfalls huschte von oben etwas auf mich zu, was ich zu spät erkannte.
    Die Treppe war zu eng, um ausweichen zu können. Ich riss zwar in einem Reflex die Hände hoch, konnte allerdings nicht verhindern, dass mich der Treffer am Kopf erwischte.
    Ich verlor den Halt, kippte nach hinten, und instinktiv ging ich in die Knie, um keine große Aufprallfläche zu bilden. Ich wollte nicht mit dem Kopf aufschlagen, und das gelang mir auch.
    So rollte ich die Treppe hinunter, schaffte es dabei aber leider nicht, eine Kugel zu bilden.
    Wo ich die Schläge und Stöße mitbekam, merkte ich nicht. Eigentlich überall am Körper. Blaue Flecken würden zurückbleiben, falls ich überhaupt überlebte. Die Augen hielt ich noch immer geöffnet und sah, dass ich auf meinem Weg nach unten von einem hellen, zuckenden und sich ständig verändernden Fleck begleitet wurde. Es war das Licht meiner Lampe, die ich auch weiterhin festhielt.
    Die Treppe war nicht endlos. Aber mir reichte es auch so. Ich rollte über die letzten Stufe hinweg, rutschte noch weiter und blieb schließlich liegen wie jemand, den man einfach weggeworfen hatte…
    ***
    »Das gefällt mir nicht«, flüsterte Harry Stahl.
    »Was?«
    »Johns Alleingang.«
    Laura Kendic hob die Schultern. »So etwas Ähnliches habe ich mir gedacht. Dein Freund ist ein ziemlich tougher Typ.«
    »So kann man es auch sehen. Aber in diesem Fall war die Aktion mit uns abgesprochen.«
    »Meinst du denn, dass er es allein nicht schafft?«
    »Keine Ahnung.«
    Beide konzentrierten sich wieder auf das Haus und besonders auf den Turm, über den sich John besondere Gedanken gemacht hatte. Vor ihnen lag noch die Eisfläche, deren Oberfläche eine andere Farbe angenommen hatte, was an der Veränderung des Lichts lag, denn die Helligkeit des Tages schwand immer mehr dahin. Der Himmel hatte auch seine violette Farbe verloren, sodass jetzt Grautöne vorherrschten, die auch der Eisfläche ein anderes Aussehen gaben.
    »Hörst du das auch, Harry?«
    »Was?«
    Laura hob den Arm und deutete zum Turm hinauf.
    »Da ist doch was!«
    »Ich höre nichts.«
    »Doch, Stimmen.«
    Harry sah es ihrem Gesicht an, dass sie wirklich etwas gehört hatte.
    Laura stand wie auf dem Sprung und wartete nur darauf, starten zu können.
    Harry konzentrierte sich und versuchte, die Windgeräusche auszuschalten.
    Ja, sie waren da!
    Laute, die er sich nicht erklären konnte. Dazwischen vernahm er auch die Schreie, die manchmal sehr schrill klangen, dann wieder abebbten und erneut zu hören waren.
    Er blies die Luft aus und fasste das Gehörte mit einem Satz zusammen.
    »Sie sind erwacht!«
    »Und dein Freund?«
    »Dazu sage ich liebe nichts.«
    Noch war das Haus am Felsen gut zu sehen. Auch die Fensteröffnungen zeichneten sich an der Außenseite des Turms deutlich ab. Und hinter einer, sehr weit oben, war sogar eine Bewegung zu erkennen.
    »Ich glaube, dass sie kommen werden«, flüsterte Laura. »Und dann wird es…«
    »Sie sind schon da!«
    Harry Stahl hatte sich nicht geirrt. Er schaute mit weit aufgerissenen Augen zu, wie sich vier Gestalten der Reihe nach durch die Fensteröffnung drängten und endlich freie Bahn hatten. Es war ein Bild, das ihm einen regelrechten Schock versetzte.
    Kaum hatten die vier Gestalten die Enge verlassen, da kippten sie weg.
    Es sah so aus, als würden sie zu Boden stürzen und dort zerschmettert werden.
    Doch das passierte nicht, denn etwa zwei Meter über dem Boden breiteten sie ihre Schwingen aus, die sehr groß waren und wie ledrige Lappen mit Zacken an den Rändern wirkten.
    Wie bei Fledermäusen.
    Harry sah das Auf-und Niederschlagen der Schwingen. Es sah träge und behäbig aus, kein so schnelles Flattern wie bei echten Fledermäusen. Die vier Gestalten nutzten zudem einen Aufwind

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