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1551 - Das Vampirhaus

1551 - Das Vampirhaus

Titel: 1551 - Das Vampirhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kirchentür, aber dahinter würde ich wohl alles andere als einen Gebetsraum finden.
    Wenn ich den Kopf in den Nacken legte, sah ich den Turm. Zu hören war nichts Ungewöhnliches, abgesehen von den Geräuschen, die der Wind in meinen Ohren hinterließ.
    Ich hatte die Tür noch nicht erreicht, als ich Harrys Stimme hinter mir hörte.
    »Alles paletti?«
    »Ja, ich habe noch nichts bemerkt!«, rief ich zurück. »Keine Reaktion des Kreuzes!«
    »Dann können wir ja kommen.«
    »Nein, bleibt noch da. Ich will erst einen Blick ins Haus werfen, vorausgesetzt, die Tür ist offen.«
    Da hatte ich Glück. Sie war nicht verschlossen, aber ich musste mich schon gegen sie stemmen, um sie aufdrücken zu können. Das ging nicht geräuschlos vor sich. Das Kreischen der alten Angeln hörte sich an, als würden sie jeden Augenblick aus dem Rahmen brechen.
    Das trat nicht ein, und so konnte ich diese fremde und kalte Welt des Vampirhauses betreten.
    Man bekommt im Laufe der Zeit ein Gespür dafür, ob von einem Objekt etwas Positives oder Negatives ausgeht.
    Hier war nichts Positives zu spüren. Die Umgebung war für mich fremd und abweisend. Es gab Fenster in dem großen Raum, den ich betreten hatte. Sie lagen recht hoch, sodass sich das durch sie sickernde Licht auf dem Weg nach unten verlor.
    Die Steintreppe sah ich trotzdem. Sie begann nicht mal weit von mir entfernt. Ihre schmalen Stufen wanden sich als Wendeltreppe in die Höhe, und ich wusste, dass ich am Ende der Stufen oben im Turm sein würde. Es reizte mich schon, dem Turm einen Besuch abzustatten, aber ich hatte Laura und Harry versprochen, nichts allein zu unternehmen.
    Ein fremdes Geräusch störte mich. Es war nicht in meiner Nähe aufgeklungen, sondern hoch über mir. Das konnte nur bedeuten, dass es aus dem Turm gekommen war.
    Ich hob den Kopf an und lauschte.
    Das Geräusch wiederholte sich. Ein Kratzen, ein Schaben oder ein heftiges Flattern. Da vermischte sich so einiges miteinander, und ich hörte auch die schrillen Laute, die dazwischen aufklangen.
    Hausten dort oben die Flugvampire?
    Ich musste davon ausgehen, denn etwas anderes konnte ich mir nicht vorstellen.
    Die Treppe reizte mich noch immer. Die Stufen würden nicht mehr im Dunkel bleiben, wenn ich meine Lampe hervorholte.
    Mein Kreuz reagierte nicht. Es blieb so kalt wie sonst. Ich hörte erneut den Ruf meines Freundes Harry und streckte den Kopf nach draußen.
    »Sollen wir kommen?«
    »Nein.«
    »Warum nicht? Wir…«
    »Sie sind oben im Turm, glaube ich.«
    Ich sah, wie er den Kopf in den Nacken legte und nach oben schaute.
    »Hast du sie gesehen?«
    »Nein, aber gehört. Behaltet den Turm im Auge. Ich versuche es von innen.«
    »Das kann gefährlich sein. Du bist…«
    Ich hörte seine letzten Worte nicht mehr, weil ich mich bereits wieder umgewandt hatte. Ich holte das Kreuz hervor und hängte es offen vor die Brust. Auch jetzt reagierte es nicht, dennoch wusste ich, dass mich hier in diesem Haus etwas Böses umgab.
    Der Strahl meiner Taschenlampe beleuchtete die ersten Stufen, und auf dem alten Gestein entstand ein silbriger Glanz. Bis zur ersten Kehre strahlte ich, sah keine Bewegung und machte mich daran, die Treppe zu erklimmen.
    Mit Wendeltreppen kannte ich mich aus. Ich war sie schon oft gegangen.
    Leider fehlte hier das Geländer, das einem doch etwas Sicherheit gab.
    So schlich ich vorsichtig hinauf, wobei mir das Licht den Weg wies und ich auf den unebenen Steinstufen nicht ins Stolpern geriet.
    Bis zur ersten Wendel passierte nichts, abgesehen davon, dass mich die Geräusche von oben jetzt deutlicher erreichten. Da übertönte ein wildes Geschrei die anderen Laute.
    Gab es auch Stimmen?
    Ich war mir nicht sicher, ob die Flugvampire sich verständigten wie Menschen, schloss es aber nicht aus.
    Die nächsten beiden Stufen legte ich völlig lautlos zurück. Da es hier keine Scheiben in den Fensterlöchern gab, hatte der Wind freie Bahn und konnte durch die Öffnungen pfeifen.
    Das Licht enthüllte keine weitere Gefahr. Ich war trotzdem auf der Hut.
    Die Wände um mich herum waren fast schwarz, als hätte es hier mal gebrannt. Ein Teil des Lichts schien davon verschluckt zu werden.
    Draußen war es dunkler geworden.
    Das Schreien über mir nahm an Lautstärke zu. Es hatte sich in ein böses Kreischen verwandelt, das man auch als Vorspiel für ein folgendes Ereignis bezeichnen konnte.
    Immer wilder wurden die Schreie. Dazwischen ein Lachen, wie es nur Menschen abgeben konnten. Das Gelächter

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