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1551 - Das Vampirhaus

1551 - Das Vampirhaus

Titel: 1551 - Das Vampirhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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fahren. Man hat mir bei meinem Alfa die Luft aus zwei Reifen gelassen.«
    »Wer?«, fragte Harry.
    »Mein Vater. Er wollte nicht, dass ich ihm in die Berge folge, als er losfuhr, um die Vampirmonster zu stellen.«
    Wir gingen auf den Opel zu.
    Nicht alle Menschen hatten sich zurück in ihre Häuser gezogen. Einige Männer standen noch draußen. Sie beobachteten nicht nur uns, sondern auch den Himmel. Das allerdings etwas verstohlener.
    Auch Laura waren die Männer aufgefallen. »Da seht ihr es. Sie warten. Es hat sich herumgesprochen, dass bei Anbruch der Dunkelheit die Gefahr wächst. Es glaubt auch niemand hier, dass mein Vater eines natürlichen Todes gestorben ist. Leider haben die Leute recht. Er wurde umgebracht von diesen verfluchten Monstern.«
    Wir ließen sie vorn einsteigen, denn sie kannte den Weg. Als Harry anfuhr, spürte ich ein ungutes Gefühl in meiner Magengrube und wusste, dass dieser Fall kein Spaziergang werden würde…
    ***
    Es war eine Strecke, die eine teilweise wunderbare Aussicht bot.
    Als wir das Dorf verlassen hatten, führte die Straße in engen Kehren den Berg hinauf. Nach rechts war der Blick frei, zur linken Seite hin ragte der Fels himmelhoch, jedenfalls kam es mir so vor.
    Ich beobachtete den Himmel, der allmählich anfing, seine Farbe zu verändern.
    Das weiche und klare Blau schwand dahin und machte einer dunkleren violetten Farbe Platz. Es waren die ersten Schatten der einsetzenden Dämmerung.
    Der Himmel war noch leer. Ich sah keine mächtigen Fluggeschöpfe, die dort ihre Kreise zogen oder sich auf das Dorf zu bewegten. Von einer Gefahr konnte nicht die Rede sein.
    Es wurde kälter, je höher wir kamen. Die weißen Flecken der Schneereste wurden häufiger und größer.
    Eine Spitzkehre reihte sich an die nächste. Der Belag war frei. Kein Eis und auch kein Schnee knirschte unter den Reifen des Opels.
    Laura warnte Harry vor einer engen Haarnadelkurve, in die er langsam hineinrollte.
    »Danach wird es besser.«
    »Okay.«
    Dann sah ich den Überhang, unter dem ein alter Fiat stand.
    Wir hatten unser erstes Ziel erreicht.
    Wenig später waren wir ausgestiegen. Laura hielt den Zündschlüssel in der Hand. Der Fiat war nicht abgeschlossen. Sie hätte sich hineinsetzen und losfahren können.
    Ich schaute Laura an, denn sie war es, die sich hier am besten auskannte.
    »Wo ist das Haus? Und wie kommen wir hin? Müssen wir wirklich erst durch den Felskamin klettern?«
    »Ja, es bleibt uns nichts anderes übrig. Wir müssen den Weg nehmen, den auch ich gegangen bin. Den haben wohl früher alle genommen.«
    »Okay. Worauf warten wir noch?«
    Laura ging vor. Sie verschwand in einem Felsspalt.
    Harry nickte mir zu und folgte ihr. Dann ging auch ich.
    Die Kletterei war nicht so schlimm, wie ich sie mir vorgestellt hatte. Über die Steigeisen war es für einen Mann mit guter Kondition kein Problem, den Kamin hinaufzuklettern.
    Laura und Harry standen schon oben, als ich die letzten Meter hinter mich brachte und mich ebenfalls auf dem kleinen Plateau erhob.
    Mein Blick wurde frei.
    Und dann sah ich das Haus!
    Ich atmete tief ein und schüttelte gleichzeitig den Kopf, denn ich wunderte mich schon beim ersten Hinschauen darüber, dass dieses Haus nicht nach unten ins Tal stürzte.
    Es klebte wirklich an der Felswand und war von seiner vorderen Seite nicht zu erreichen. Es sei denn, man würde es wie ein Bergsteiger in voller Ausrüstung versuchen.
    Ein düsterer Bau. Aus meiner Perspektive wirkte das Haus sogar schlank. Es hatte einen Turm mit einem spitzen Dach. Die Farbe der Mauern hatte sich dem Felsgestein angeglichen. Sie waren von einem dunklen Grau, aber auch der Blaustich innerhalb des Gesteins war nicht zu übersehen, ebenso wenig wie die dunklen Fenster, die kantigen Löchern glichen, hinter denen etwas Unheimliches lauerte und das Böse lockte.
    Alles in allem wirkte es abweisend auf jeden normal empfindenden Menschen.
    Eine Bewegung fiel mir nicht auf. Weder vor dem Haus noch hinter den düsteren Fenstern. Es stand da wie eine zu Stein gewordene Drohung und sorgte allein durch sein Aussehen dafür, dass man sich ihm nur mit einem unguten Gefühl näherte.
    Neben mir hörte ich meinen deutschen Freund fragen: »Na, was sagst du, John?«
    »Nichts.«
    »Das ist selten.«
    »Was soll ich dazu sagen, Harry? Es ist ein Haus, das mir nicht geheuer ist. Es ist alles andere als einladend, und ich kann mir vorstellen, dass sich um ein solches Gemäuer zahlreiche Legenden und Gerüchte

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