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1551 - Die Linguidenforscher

Titel: 1551 - Die Linguidenforscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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flimmerte es hell.
    Das Gefährt jagte davon. Und die Funkanlagen blieben stumm.
    Eine Verfolgung war nun ziemlich sinnlos geworden, denn die Raumfähre war mit Sicherheit bedeutend schneller als der Haluter. Dennoch dachte Icho Tolot nicht an ein Aufgeben.
    Er überließ es dem Syntron, alle Systeme zu koordinieren und den Rückflug durchzuführen. „Kurs Lingora!" befahl er. „Das Ziel ist der Raumhafen von Sharinam.
    Höchste Geschwindigkeit!"
    Er überlegte, ob er versuchen sollte, Bully zu erreichen, damit dieser den Friedensstifter abfangen konnte, aber das verbot ihm sein Stolz. Er hatte diese Aufgabe übernommen. Also mußte er sie auch allein zu Ende bringen.
    Sein Unmut wuchs jedoch. Das Lachen Quodran Mengors ging ihm nicht mehr aus dem Sinn.
    Während der Mond Sagno Ciff hinter ihm zurückblieb, schaltete Icho Tolot die Ortersysteme seiner Kampfausrüstung ein. Die Raumfähre des Friedensstifters gab ein deutliches Echo ab.
    Sie besaß schon einen Vorsprung von fast 5000 Kilometern. Bis sie auf Lingora angekommen war, würde sich dieser auf etwa 35 000 Kilometer vergrößert haben. Aramus Shaenor hatte dann einen zeitlichen Vorsprung von zwanzig bis dreißig Minuten.
    Ein weiterer Vorteil des Linguiden war, daß er die besseren Ortskenntnisse besaß und sich somit schneller orientieren konnte.
    Wieder schickte der Haluter einen Funkruf an die Raumfähre.
    Diesmal benutzte er seinen Hyperfunksender. Auch als er seine dringende Bitte um eine Unterredung wiederholte, erfolgte keine Reaktion.
    Es gab keinen Zweifel: Aramus Shaenor versuchte ihm aus dem Weg zu gehen. Er wich dem von ihm gewünschten Gespräch aus.
    Wieder einmal fragte sich Tolot, warum das so war.
    Eigentlich gab es nur eine Erklärung.
    Der Friedensstifter hatte etwas zu verbergen.
    Oder anders ausgedrückt: Er wollte nicht von dem Haluter oder von einem seiner Freunde gesehen werden.
    Ein neuer Verdacht keimte in Icho Tolot auf. Vielleicht trug Aramus Shaenor seit dem Aufenthalt auf Wanderer etwas mit sich herum, was ihn entstellte. Vielleicht einen Makel.
    Oder etwas Ähnliches, durch das er sich bis auf die Knochen blamiert fühlte. Oder einfach etwas, das er verheimlichen wollte.
    Seit dem Abflug vom „Brennpunkt Wanderer" hatten alle vierzehn Friedensstifter jeden Kontakt mit den Terranern und ihren Freunden abgelehnt. Das mußte einen besonderen Grund haben.
    Icho Tolot gab sich selbst gegenüber zu, daß er sich ärgerte. In ganz besonderem Maß zürnte er den Schülern Shaenors, die sich sogar über ihn lustig machten.
    Daß sich die Jünger nicht wirklich amüsierten, war klar. Das hätte gar nicht der linguidischen Mentalität entsprochen. Diese Jünglinge taten das nur, um ihn von der Spur ihres Herrn abzulenken.
    Der Ärger des Haluters wurde durch diese Erkenntnis aber nicht geringer. Ganz im Gegenteil. Er beschloß insgeheim, bei der nächsten Gelegenheit diesem Quodran Mengor gehörig den Hintern zu versohlen.
    Als die Raumfähre sich Sharinam näherte, verlor Tolot sie wegen der Nähe der Planetenoberfläche aus der Ortung. Auch hatte er den Eindruck, daß Aramus Shaenor eine zusätzliche Tarnmaßnahme aktiviert hatte, die ähnlich wie der Virtuellbildner arbeitete, denn für mehrere Sekunden hatte er drei Reflexe auf dem Schirm, die zudem unregelmäßige Sprünge durchführten.
    Es war wieder Nacht auf dieser Seite von Lingora. In der Hauptstadt brannten nur wenige Lichter, und. im Gebiet des Raumhafens war es völlig dunkel.
    Icho Tolot setzte sich mit der Syntronik seiner HALUTA in Verbindung und beauftragte sie, das Delphin-Schiff VAROAR zu überwachen und ihn über alles zu informieren, was in dessen Nähe geschah.
    In fünfundzwanzig Minuten würde er selbst dort eintreffen.
    Die Landung der Raumfähre war entweder noch nicht erfolgt oder den Überwachungssystemen der HALUTA entgangen. Tolot staunte darüber, denn letzteres war eigentlich nicht vorstellbar. Auch in den folgenden Minuten erhielt er keine Meldung über eine Landung. Er nahm noch einmal Verbindung mit der HALUTA auf, aber dort war nichts registriert worden.
    Welche Teufelei heckte der Friedensstifter wieder aus? War er am Ende an einer ganz anderen Stelle gelandet? Zuzutrauen war diesem Burschen alles.
    Icho Tolots Verärgerung wuchs weiter an. Er sah den Raumhafen bereits deutlich und mußte seine Geschwindigkeit drosseln. Nirgends zeigte sich eine Spur des Kleinraumschiffs.
    Da auf dem Raumhafen alles still blieb, drehte er noch eine Runde über der

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