1552 - Tolots Terror
Weg durch die Stadt gut überstanden", sagte sie. „Sicher", gab der Terraner zur Antwort. „So konnte ich gleich sehen, weshalb ich eigentlich hergekommen bin. Ich fühle mich für Tolot verantwortlich. Er ist völlig durchgedreht, und ich fürchte, er wird noch viel schlimmer wüten."
„Wie können wir ihn bändigen?" Reginald Bull zog die Stirn kraus. „Einen Haluter zu bändigen, das ist keine einfache Sache!
Nachdem ich die Erlaubnis bekommen hatte, hierherzukommen, habe ich meinen Freund Perry Rhodan benachrichtigt. Er ist als einziger Nichthaluter vertraut genug mit Tolot. Ihm könnte es gelingen, wenn überhaupt."
Prina Mauenhaudi hatte ein schlechtes Gefühl. Etwas war nicht in Ordnung mit Reginald Bull. Als lüge der Fremde ihr das Blaue vom Himmel herunter... Obwohl sie die Zeichen nicht lesen konnte, verfügte sie doch über Beobachtungsgabe genug, Und ein Blick in die Runde zeigte, daß selbst Vela Konti und das halbe Dutzend anderer Linguiden skeptisch waren. „Was willst du dann hier?" fragte sie. „Du selbst kannst keine Hilfe bringen, habe ich recht verstanden?"
„Keineswegs." Reginald Bull setzte ein breites Grinsen auf. In einem der Sessel nahm er Platz und schaute von unten her die Linguiden an. „Ihr habt noch nie in eurem Leben mit Halutern zu tun gehabt, erst recht nicht mit einer Drangwäsche. Das ist wie die Sintflut oder eine Naturkatastrophe."
Bull lächelte immer noch, als habe er regelrecht Spaß an der Situation.
Der Terraner fuhr fort: „Im Notfall gebe ich euch Verhaltensmaßregeln.
Das ist meine Hilfe, oder jedenfalls der erste Teil davon. Im Ernstfall seid ihr gut beraten, wenn ihr alle euch daran haltet. Das ist jetzt klar, hoffe ich. Existieren übrigens Möglichkeiten, sämtliche Bewohner der Stadt zugleich anzusprechen?"
Prina überlegte kurz. „Wir schaffen das auch von hier aus, ja."
„Gut zu wissen für den Fall des Falles. Und jetzt kommt der zweite Teil meiner Hilfestellung. Dazu müssen wir Tolot aber zuerst einmal wiederfinden."
„Wiederfinden?" fragte Prina. „Er befindet sich in der neuen Schaltzentrale."
Statt einer Antwort deutete Reginald Bull wortlos auf die Schaltpulte und Kontrollschirme.
Baron Singhai trat einen Schritt vor und überflog hastig die Anzeigen einiger Meßgeräte. „Alle Werte zeigen grün, Prina. Das heißt, er hat sehr wahrscheinlich die Zentrale verlassen."
„Und ist auf dem Weg hierher." rief sie. „Wir müssen verschwinden!
Sofort!"
Nun sprang der Terraner auf und lenkte die Aufmerksamkeit aller auf sich. „Ihr könnt euch wieder beruhigen, Leute. Tolot kommt nicht hierher. Dieselbe Aktion zweimal ist kein Spaß für ihn. Jetzt tobt er wahrscheinlich durch die Stadt oder durch die Mondlandschaft.
Er sucht jemanden, der sich ihm entgegenstellt."
„Er wird niemanden finden."
„Da wäre ich nicht so sicher. Deshalb bin ich nämlich hier. Der zweite Teil meiner Hilfeleistung besteht in einem Angebot. An Bord meines Beibootes befindet sich ein spezieller Kampfanzug, ein SERUN. Damit kann ich es selbst mit einem Haluter aufnehmen."
Eine Weile herrschte betretenes Schweigen. Prina war zu verblüfft, um darauf eine Antwort zu finden.
Am Ende sagte Baron: „Du irrst dich, Reginald Bull. Ich weiß es genau, weil in der Hinsicht all unsere Daten dasselbe sagen. Niemand besteht gegen einen Kämpfer von Halut."
„Außer mir!" widersprach Bull verschmitzt. „Man nennt mich übrigens den Megakämpfer. Ich habe noch nie einen Kampf verloren.
Nur ein einziges Mal gab es ein Unentschieden; gegen den berühmten Überallzugleich-Töter. Aber der ist ein hinterhältiger Vegetarier, und ein Haluter ist geradeheraus. Ich schaffe es!"
Langsam fiel das Grinsen des Terraners ihr auf die Nerven. „Vergiß es", sagte sie. „Dies hier ist ein Mond der Linguiden, kein Schlachtfeld. Hier werden die Dinge auf unsere Art geregelt ..."
„Also gar nicht, wenn ich recht verstehe."
„Falsch, Reginald Bull. Wir tun es mit Worten. Ohne Fäuste, ohne Waffen."
*
Der Haluter blieb mehr als sechs Stunden lang fort. Seit Honn, der Schlichter, wiederaufgetaucht war, mit bloßliegenden Nerven und von Icho Tolot durch die halbe Stadt geschleift, hatte sie keine ruhige Minute mehr. Die Ungewißheit machte sie krank. Dennoch nutzte die Linguidin die Zeit, um mit Bull einen Spaziergang zu unternehmen. „Hat es geklappt?" fragte der Terraner interessiert. „Was hat Kogano Mint gesagt? Kommen die Friedensstifter her?"
„Zumindest
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