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1554 - Der Zombie-Mönch

1554 - Der Zombie-Mönch

Titel: 1554 - Der Zombie-Mönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ich denke, dass er in der nächsten halben Stunde hier eintreffen wird. Dann kann man reden.«
    »Das haben Sie doch schon vorher mit ihm getan«, sagte Suko.
    »Sicher.«
    »Und?«
    Higgins räusperte sich. »Der Mann war entsetzt. Er konnte sich keinen Grund dafür vorstellen, dass ein Mitbruder umgebracht worden ist. Und das schon drei Mal. In seinem Kloster werden Mönche ausgebildet, die als Prediger durch das Land ziehen und den Menschen den Glauben näher bringen sollen. Und dann werden diese Leute umgebracht. Warum? Wer hasst sie so?«
    Wir konnten nur die Schultern heben. Natürlich hatten wir eine theoretische Antwort, doch wir hüteten uns beide, dem Kollegen etwas über Dämonen oder die Hölle zu erzählen. Dafür war die Zeit noch nicht reif.
    Suko wollte genauer wissen, was mit der Zugehfrau war, die den Toten entdeckt hatte.
    »Sie wartet im Einsatzwagen. Hilda Boom, so heißt sie, stand unter Schock. Der Doc musste ihr eine Beruhigungsspritze geben.«
    »Können wir mit ihr sprechen?«
    Der Kollege lächelte. »Versuchen können Sie es ja. Ich glaube aber nicht, dass es Sie weiterbringt. Gesehen hat sie jedenfalls nichts. Das konnten wir ihren ersten Aussagen entnehmen.«
    »Wir hätten sie trotzdem gern gesprochen.« Das sagte ich auch deshalb, weil ich die Wartezeit totschlagen wollte. »Ich gehe vor«, sagte Higgins.
    Der Einsatzwagen stand nur wenige Meter entfernt.
    Beim Einsteigen sahen wir eine blasse Frau um die fünfzig, die einen farblosen Staubmantel trug. Da er offen stand, sahen wir darunter den Stoff einer dunkelblauen Schürze.
    Ihr leerer Blick nahm uns kaum wahr. Die Hände hatte sie zu Fäusten geballt, und sie saß da so starr wie eine Schaufensterpuppe. Erst als ich sie mit ihrem Namen ansprach, schaute sie auf.
    Ich erklärte ihr mit ruhiger Stimme, wer Suko und ich waren, und sie fing plötzlich an zu weinen.
    Suko gab ihr ein Papiertaschentuch, das sie gegen ihre Augen drückte.
    Nachdem ungefähr eine Minute vergangen war, fing sie von selbst an zu reden.
    »Ich kann Ihnen nicht viel sagen, denn ich habe den Täter nicht gesehen. Ich fand nur den Toten.«
    »Ja, das wissen wir«, sagte ich. »Aber wir sind auch nicht deshalb zu Ihnen gekommen. Ich denke vielmehr, dass sie uns vielleicht verraten können, was für ein Mensch Mr. Hawkins gewesen ist und wie er so gelebt hat.«
    Mich traf ein langer Blick. »Tut mir leid, ich kann nichts Schlechtes über ihn sagen.«
    »Bitte, das meine ich auch nicht. Kennen Sie unter Umständen Menschen, mit denen er öfter zusammengekommen ist? Ich denke da an Freunde oder gute Bekannte.«
    »Nein…«, erklärte sie tonlos. »Denken Sie nach, bitte.«
    Hilda Boom schüttelte den Kopf. »Sie können mich das noch zwei Stunden lang fragen, ich habe keine Ahnung. Er war ein sehr ruhiger Mensch. Er ist auch immer freundlich zu mir gewesen. Da kenne ich andere Leute, die mir gegenüber sehr arrogant sind, weil ich in ihren Augen ja nur niedere Arbeiten verrichte.«
    Das konnte ich mir vorstellen. Solche Typen hatte es schon immer gegeben und sie starben auch nicht aus.
    Suko fragte: »War Mr. Hawkins immer dabei, wenn Sie bei ihm gearbeitet haben?«
    »Nein, das war er nicht. Er hatte so viel Vertrauen zu mir, dass er mich allein in seiner Wohnung ließ.«
    »Und da ist Ihnen nichts aufgefallen?«
    Sie schaute Suko verwundert an.
    »Was, bitteschön, hätte mir den auffallen sollen?«
    »Etwas, das auf sein Privatleben hingedeutet hätte. Briefe oder Aufzeichnungen, die mit Namen versehen waren.«
    »Nein, eigentlich nicht.«
    Suko lächelte. »Sie sagen eigentlich?«
    »Ja, warum?«
    »Kann ich davon ausgehen, dass Sie doch etwas entdeckt haben, das Sie verwunderte?«
    Hilda Boom bedachte Suko mit einem scharfen Blick. »Was denken Sie denn von mir?«
    »Nur Gutes. Ich an Ihrer Stelle hätte schon hingeschaut, wenn mir etwas Bestimmtes in die Finger gefallen wäre. So muss man das sehen. Sie hätten ja auch geschwiegen, wenn nicht der Mord geschehen wäre. Aber nun sieht es ja anders aus. Jetzt könnten Sie dazu beitragen, seinen Mörder zu finden.«
    Hilda Boom zögerte. Es war ihr anzusehen, dass sie nachdachte. Anscheinend hatte Suko sie überzeugt. Sie hatte nur noch Scheu davor, es auszusprechen.
    »Es ist so«, sagte sie mit leiser Stimme. »Einmal ist mir schon etwas aufgefallen.«
    »Und was?«
    Sie winkte ab. »Mönche oder Priester sind ja auch nur Menschen, und sie werden in die Welt geschickt, in der es nicht nur Gute gibt. Verstehen

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