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1554 - Der Zombie-Mönch

1554 - Der Zombie-Mönch

Titel: 1554 - Der Zombie-Mönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sprachen dabei nicht miteinander und schauten zu, wie der Benz gestoppt wurde. Wir waren so nahe heran, dass wir die beiden Männer erkennen konnten, die auf den Vordersitzen saßen. Nur einer davon stieg aus.
    Das musste der Abt sein, der auf den Namen Basilius hörte.
    Er trug keine Kutte, aber einen dunklen Anzug und darunter ein weißes Hemd mit hohem Kragen.
    Da der Kollege Higgins mit ihm sprach, hatten wir Gelegenheit, ihn uns genauer anzuschauen.
    Vom Alter her musste er um die fünfzig Jahre sein. Die Haare waren dunkel und kurz geschnitten. Insgesamt machte er auf uns einen recht asketischen Eindruck, denn er hielt sich sehr gerade und hatte den Rücken durchgedrückt.
    »Da bin ich gespannt, was er uns zu sagen hat«, meinte Suko. »Wenn ich nach meinem Gefühl gehe, glaube ich, dass er schon etwas weiß.«
    »Gefühle können täuschen.«
    »Ich weiß, aber es gibt Ausnahmen.«
    Higgins und der Abt sprachen noch immer miteinander. Der Kollege deutete zum Haus, und Basilius nickte.
    Wenig später gingen Sie darauf zu. Dabei mussten sie uns passieren, Aus der Nähe sahen wir, dass der Abt dunkle Augen hatte. Mir kam sein Blick stechend vor, aber das konnte auch täuschen.
    »Wir sind gleich bei Ihnen«, sagte er zu uns.
    »Schon gut.« Suko lächelte. »Lassen Sie sich Zeit.«
    Sie verschwanden im Haus, und wir warteten auf ihre Rückkehr.
    »Das wird noch ein harter Brocken«, meinte Suko. »Dieser Mensch sieht mir aus, als würde er Geheimnisse gern für sich behalten. Aber ich kann mich auch irren.«
    Ich sagte nichts dazu, doch so unrecht hatte Suko meiner Ansicht nach nicht.
    Lange mussten wir nicht warten. Nach knapp fünf Minuten verließen die beiden Männer wieder das Haus und gingen auf Suko und mich zu…
    ***
    Auf den letzten Metern schätzten wir uns gegenseitig mit musternden Blicken ab.
    Jetzt fiel mir auf, dass der Chef des Klosters tatsächlich stechende Augen hatte.
    Jeder seiner Schritte zeugte davon, wie selbstsicher er war. Er wirkte wie ein Mensch, der sich durch nichts so leicht aus dem Gleichgewicht bringen ließ.
    »Das riecht wirklich nach einem harten Brocken«, flüsterte Suko mir zu.
    »Da sagst du was.«
    Der Chiefinspektor wollte uns vorstellen. Das ließ der Abt nicht zu. Seine Lippen kräuselten sich zu einem Lächeln, als er sagte: »Keine Sorge, ich kenne die beiden Herren.«
    Das überraschte uns. Er sah unsere erstaunten Blicke und sprach weiter: »Sie dürfen nicht glauben, dass Menschen, die hinter Klostermauern leben, nichts von der Welt mitbekommen.«
    »Das haben wir auch nicht gedacht«, sagte ich schnell. »Wir sind nur ein wenig verwundert.«
    »Ist akzeptiert, Mr. Sinclair. Wenn Sie genauer nachdenken, müssen Sie zu dem Ergebnis gelangen, dass wir wohl die gleichen Feinde haben. Die Mächte des Bösen.«
    »Da kann ich nicht widersprechen.«
    »Das ist schon mal eine Basis.«
    »Dann könnte es sein, dass Sie mehr über die oder den Täter wissen?«, fragte Suko.
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Wegen Ihrer guten Informationen.«
    »Das sollte man meinen. Aber leider sind auch mir Grenzen gesetzt. Ich muss den Menschen in meiner Umgebung vertrauen und habe das bisher auch immer getan. Aber auch Mönche sind nur Menschen, und wir Menschen sind eben nicht perfekt. Das ist nun mal so, und das haben wir zu akzeptieren.«
    Er hatte glatt und wie auswendig gelernt gesprochen, und ich ahnte schon, dass wir in ihm so etwas wie eine Festung vor uns hatten, die so leicht nicht zu erstürmen war. Er konnte uns den Killer nicht auf dem Tablett servieren, doch so leicht gaben wir nicht auf.
    »Haben sich die Taten durch irgendetwas angedeutet?«
    »Genauer bitte, Mr. Sinclair.«
    »Haben Sie vielleicht gespürt, dass Ihre Brüder Angst hatten? Dass sie litten? Dass sie sich verfolgt fühlten? Kann man das so sagen, oder sehen Sie das anders?«
    Er schüttelte den Kopf. »Es tut mir leid, aber ich sehe rein gar nichts in diesem Fall. Sie können ihn drehen und wenden, wie Sie wollen. Ich bin kein Aufpasser. Wir haben die Männer in die Welt geschickt, um überlasteten Pfarrern im gesamten Land zu helfen. Oder für sie einzuspringen, wenn sie krank sind. Das war unsere Aufgabe, und das wird sie auch in Zukunft bleiben.«
    »Und da hatten Sie auch nie Probleme?«
    »So ist es.«
    »Bis auf die vier Morde«, sagte Suko.
    »Ja, leider.«
    »Und man kann davon ausgehen, dass nichts ohne Motiv geschieht«, sagte ich. »Wir glauben nicht, dass der oder die Täter hingegangen sind und

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