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1554 - Der Zombie-Mönch

1554 - Der Zombie-Mönch

Titel: 1554 - Der Zombie-Mönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sie?«
    »Nicht ganz«, sagte ich.
    »Ich denke mir, dass Geoff Hawkins ein besonderer Mann gewesen ist, der seine Aufgabe sehr ernst genommen hat. Da ist er eben nicht immer die direkten Wege gegangen. Er hat sich auch in die Niederungen der menschlichen Gesellschaft begeben. Ich habe da eine Reklame gefunden für eine so genannte Begleitagentur. Es waren auch einige Fotos von Frauen abgedruckt. Nicht nackt, aber schon leicht bekleidet. Das hat mich doch sehr gewundert.«
    Uns auch, und ich fragte: »Haben Sie mit dem Priester darüber gesprochen?«
    Sie wand sich und zeigte uns einen abweisenden Gesichtsausdruck. »Erst habe ich es nicht tun wollen, dann siegte mein Pflichtbewusstsein, und ich sprach ihn darauf an.«
    Jetzt horchten wir beide auf, und Suko fragte mit leiser Stimme: »Wie hat er reagiert?«
    »Sehr gelassen, das muss ich sagen. Er hat mich nicht ausgeschimpft, wie ich es erwartet hätte. Er gab mir eine Erklärung und sprach davon, dass ein Priester auch die unteren Schichten der Gesellschaft nicht meiden darf. Er hat versucht, mit den Frauen zu reden, um sie von ihrem Weg abzubringen. Er hat ihnen erklärt, wo es enden kann. Später in der Depression oder der Drogenabhängigkeit bis hin zu einem Selbstmord.« Sie nickte. »Ja, und das habe ich gut verstanden, und ich habe auch gedacht, dass sich nicht alle Geistlichen so einsetzen. Die meisten verschanzen sich doch hinter Kirchen- und Klostermauern. Aber dieser fromme Mensch bildete eine Ausnahme.«
    Das waren natürlich Neuigkeiten, die uns schon aufhorchen ließen. Wir sprachen aber im Beisein der Frau nicht darüber, sondern fragten sie, ob sie noch andere Entdeckungen gemacht hatte, die die Arbeit des Priesters betrafen.
    »Nein, überhaupt nichts. Ich war nur so geschockt, als ich die Leiche fand.«
    Sie fing wieder an zu weinen. Wir hatten genug gehört und verabschiedeten uns von ihr, nachdem wir uns bedankt hatten.
    Der Kollege Higgins wartete neben dem Einsatzwagen auf uns. Er saugte wieder an einer Zigarette und empfing uns mit den Worten: »Na, haben Sie etwas herausgefunden?«
    »Es könnte sein«, sagte Suko.
    »He, und was?«
    Wir berichteten ihm von der Entdeckung, die Hilda Boom gemacht hatte, und erlebten Higgins zunächst sprachlos. Dann grinste er und fragte: »Glauben Sie das alles?«
    »Es ist schwer.«
    »Genau, Mr. Sinclair, es ist schwer. Es mag Priester geben, die auch Bordelle besuchen, aber dann mit einer anderen Absicht. Auch Huren wollen mal beichten. Dann aber gehen sie zu einem Priester und lassen keinen zu sich kommen. Oder sind Sie da anderer Meinung? Sie können es mir ruhig sagen, ich bin für alles offen.«
    »Es ist schon ungewöhnlich«, sagte ich.
    »Ja, das denke ich auch. Deshalb könnte ich mir auch vorstellen, dass Geoff Higgins einem menschlichen Trieb nachgegeben hat und seine fleischlichen Gelüste in einem Bordell befriedigt hat. Vielleicht ist er irgendwelchen Bossen dabei auf die Füße getreten, die sich dann gerächt haben, weil er - was weiß ich…«
    »Erpressung?«, fragte ich.
    »Kann sein. Von welcher Seite auch immer. Man hat ihm einen Killer geschickt, der die Dinge beendete.«
    Ich war voller Skepsis. »Sorry, aber daran kann ich nicht glauben.«
    »Warum nicht?«
    »Weil es noch drei andere tote Geistliche gibt. Oder glauben Sie, dass diese Menschen ebenfalls irgendwelche Bordelle besucht haben? Das kann ich mir nicht vorstellen.«
    Higgins warf den Zigarettenstummel zu Boden und trat ihn aus.
    »Es geschieht so viel, was wir uns nicht vorstellen können. Deshalb schließe ich nichts aus. Hat die Frau diese Reklame noch?«
    Suko sagte: »Ich werde sie fragen.«
    Higgins und ich warteten.
    Suko war schnell wieder bei uns und schüttelte der Kopf. »Sie weiß nichts. Der Pfarrer muss den Flyer an sich genommen und vernichtet haben, sagt sie.«
    »Das glaube ich sogar«, sagte der Kollege. »Nur keine Spuren hinterlassen. Aber ich werde der Sache trotzdem nachgehen und auch noch mit der Frau sprechen.«
    Das stand ihm frei, wobei ich an etwas anderes dachte. Für mich war es wichtig, woher er kam, und da spielte eben das Kloster eine große Rolle und dessen Abt.
    Suko stieß mich an.
    »Ich glaube, wir bekommen Besuch.«
    Auch Higgins hatte meinen Freund gehört. Wir schauten in die gleiche Richtung und sahen einem alten schwarzen Mercedes Benz entgegen, der langsam heranfuhr.
    »Das müsste der Abt sein«, sagte Higgins und ging dem dunklen Fahrzeug entgegen.
    Wir folgten ihm langsamer,

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