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1554 - Der Zombie-Mönch

1554 - Der Zombie-Mönch

Titel: 1554 - Der Zombie-Mönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bemerkt.
    »Ja.«
    »Sehr gut.«
    Dinah öffnete die Handtasche. Sie sah den hellen Umschlag darin stecken und hatte das Gefühl, nicht mehr atmen zu können.
    Ihre Hände zitterten, als sie den Umschlag hervorholte. Am liebsten hätte sie ihn dem Mönch vor die Füße geworfen, doch sie beherrschte sich und ließ ihn über die glatte Tischplatte rutschen.
    »Ich danke dir, Dinah.«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Dass du dich nicht schämst. Du hast einen Weg eingeschlagen…«
    »Jeder ist sich selbst der Nächste. Das Sprichwort solltest du dir merken.«
    Dinah schwieg. Sie wollte nicht mehr mit ihm reden. Was er ihr gesagt hatte, war zu viel für sie. Sie wünschte sich nur, die Pension so schnell wie möglich verlassen zu können, um nie hierher zurückzukehren. Die Wirtin, die Grafton, ahnte von nichts.
    Sie glaubte wirklich an eine therapeutische Sitzung.
    David Hume öffnete den Umschlag und holte die Scheine hervor. Der Reihe nach legte er sie auf den Tisch und zählte akribisch nach. In seinen Augen war der Glanz der Zufriedenheit nicht zu übersehen.
    »Ja, es stimmt.«
    Dinah Dulles nickte. »Gut, dann sind wir quitt. Es gibt nichts mehr zwischen uns beiden. Ich möchte dich nie mehr wieder sehen.«
    Hume steckte die Scheine wieder weg, grinste die Frau an und meinte: »Glaubst du das - ja?«
    »Sicher.«
    Er steckte den Umschlag mit dem Geld ein.
    »Denk doch mal daran, was wir noch für Spaß haben könnten. Wie ich dich kenne, bist du noch immer frustriert. Nebenan ist das Bett.« Er grinste noch breiter, als er sie anschaute.
    In Dinahs Gesicht spiegelten sich ihre Gefühle wider. Abscheu stand dabei an erster Stelle. Sie schüttelte den Kopf und flüsterte etwas, das der Mönch nicht verstand.
    Er legte seine Hand an das linke Ohr.
    »Was ist denn? Ich habe nichts verstanden.«
    Mit einem heftigen Ruck stand die Frau auf.
    »Ich hasse dich«, flüsterte sie. »Ja, ich hasse dich!« Sie ballte ihre Hände. »So etwas wie dich darf es nicht geben, aber es gibt dich trotzdem. Da muss sich die Natur einen grausamen Scherz erlaubt haben. Du - du - bist kein normaler Mensch mehr. Du bist etwas, für das mir die Worte fehlen. Ja, so ist das. Mir fehlen die Worte.«
    »Überlege es dir.«
    »Ich habe mich schon entschieden. Ist das klar? Ich will dich nicht mehr sehen. Du hast die tausend Pfund bekommen. Es ist eine einmalige Summe gewesen, hörst du? Eine einmalige - und keinen Schein mehr.«
    »Okay. Ich habe verstanden. Ich werde dich nicht mehr anrufen.«
    »Das will ich auch hoffen.«
    Genau in diesem Augenblick meldete sich das Telefon. Das schrille Geräusch ließ die beiden zusammenfahren.
    Der Mönch starrte den Apparat wie einen Fremdkörper an, und er sah so aus, als wollte er nicht mal abheben.
    Schließlich überwand er sich. Er bellte »Ja, was ist?« in den Hörer.
    »Da ist Besuch für Sie, Mr. Hume.«
    Es war die Wirtin.
    »Wo und wer?«
    »Zwei Männer. Sie warten hier unten.«
    »Wissen Sie, wer die beiden sind?«
    David Hume hörte die Wirtin schwer atmen. Er sah auch, dass Dinah Dulles das Zimmer verließ, was ihm nichts ausmachte. Bei der Antwort der Wirtin verhielt es sich anders. »Scotland Yard.«
    »Sind Sie sicher, Mrs. Grafton?«
    »Das bin ich.«
    Der Mönch überlegte. Die Gedanken rasten durch seinen Kopf. Er musste eine Entscheidung treffen, was er auch in den folgenden Sekunden tat.
    »Ja, es ist okay. Lassen Sie die Männer bitte hoch zu mir kommen. Ich warte.«
    »Gut.«
    David Hume legte den Hörer auf die Gabel, die es bei diesem alten Apparat noch gab. Auf dem Rücken verspürte er ein Kribbeln. Scotland Yard!
    War das ein Witz? Nein, das konnte es nicht sein. Aber er konnte sich keinen Grund vorstellen, dass man gerade ihn aufsuchte. Okay, er hatte sich nicht korrekt verhalten und war seinen eigenen Weg gegangen, aber das war sicherlich kein Grund dafür, dass sich Scotland Yard um ihn kümmerte.
    Es musste einen anderen Grund geben, und der konnte durchaus mit bestimmten Vorgängen zu tun haben, über die in der Presse nichts geschrieben worden war, die allerdings auch von der Seite des Klosters her unter Verschluss gehalten wurden. So richtig war er nicht dahinter gekommen. Es gab Gerüchte, aber die hatten mehr mit Vorgängen zu tun, die sich innerhalb des Klosters abspielten.
    Warum kamen die Männer zu ihm?
    Er wusste es nicht, aber dass er nervös war, bewies schon die Tatsache, dass sich Schweiß auf seiner Stirn gebildet hatte…
    ***
    Wir kamen uns in der Pension

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