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1554 - Kinder des Monos

Titel: 1554 - Kinder des Monos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ließ Zweifel erkennen. „Werdet ihr einen von ihnen ausliefern?"
    Trox zögerte mit der Antwort. „Wir debattieren noch", gab er dann zu. „Bis jetzt ist eine Mehrheit dagegen, aber das wird sich noch ändern."
    Er wandte sich an Trautkar Leipes und konfrontierte ihn mit einer Reihe von Forderungen. „Das sind alles Güter, die in deinen Lagerhäusern zu finden sind", bemerkte er. „Wir brauchen möglichst schnell den Zugang zu den Lagern und die Freigabe der Güter."
    „Die sollst du haben", erklärte sich Leipes bereit. „Wenn es um die Existenz von Archetz geht, kann man sich nicht verweigern."
    „Wir möchten euch unsere Hilfe anbieten", sagte Perry Rhodan. „Vielleicht können wir irgend etwas tun, um eure Lage zu verbessern."
    „Nein!" Trox wies das Angebot mit unerwarteter Schärfe zurück, und der Terraner begriff. Die Friedensstifter waren nach Archetz gekommen, um die Springer zu motivieren und ihnen - anscheinend uneigennützig - eine gewichtigere Rolle als bisher im Zusammenspiel der galaktischen Völker zuzubilligen. Sie versuchten, das Selbstbewußtsein der Springer zu erhöhen, und dazu paßte nicht, daß in der Monkin-Krise ein Terraner helfend eingriff.
    Die Springer wollten das Problem allein lösen, um vor sich selbst bestehen zu können.
    Trox führte Leipes und seine Gäste in einen großen Raum, in dem etwa fünfzig Springer-Patriarchen und die Friedensstifter Dorina Vaccer und Aramus Shaenor versammelt waren. Die Linguiden saßen abgetrennt von den anderen in klobig wirkenden Sesseln in einer Ecke und beteiligten sich nicht an dem hitzigen Gespräch.
    Einer der Springer, ein schlanker Mann mit schmalem Gesicht und weit vorspringender Nase, teilte dem General über Telekom mit, daß die ersten beiden Kleinräumer gestartet waren und einen Teil der geforderten Waren zu den Raumschiffen der Todgeweihten brachten. „Beeilt euch damit, auch das andere zu liefern", hallte die Stimme des Generals aus den Lautsprechern. „Ich schließe keine Kompromisse. Ich schlage zu, wenn auch nur eines der geforderten Teile fehlt. Wir sind Todgeweihte. Es macht uns nichts aus, euch alle mit in den Abgrund zu reißen, wenn es sein muß."
    Und nach einer kleinen Pause fügte er fordernd hinzu: „Und schickt den Friedensstifter nicht ganz zuletzt, sondern schon vorher!
    Er soll über Transmitter zur PALLU kommen."
    Danach schaltete er ab. „Er meint es ernst", stellte Trox fest. Nervös rieb er die Hände aneinander. „Wir müssen uns schnell entscheiden."
    „Zunächst einmal gebe ich dir die Liste mit den Gütern durch, die ich liefern soll", bemerkte Trautkar Leipes, bevor er weitersprechen konnte. Er ging zum Gerät, schob den schlanken Springer zur Seite und gab eine Kodenummer ein. Unmittelbar darauf begann er zu sprechen.
    Die anderen Springer standen um ihn herum. Die meisten blickten ratlos auf den Boden, einige sprachen flüsternd miteinander, keiner aber ging zu den beiden Friedensstiftern, um mit ihnen zu reden. „Sie sind nicht mehr wie früher", sagte Atlan mit gedämpfter Stimme.
    Rhodan nickte. Der Arkonide hatte recht. Diese Springer waren nicht mit jenen zu vergleichen, die ihnen früher so hart zugesetzt hatten.
    Ihre Vorväter hätten der Erpressung nicht so ohne weiteres nachgegeben. Sie hätten dem General Paroli geboten und nach einem Weg gesucht, die Gefahr abzuwenden, ohne dafür Güter herausrücken oder gar eine Geisel ausliefern zu müssen. „Mag sein, daß es noch Springer gibt, die aus altem Holz geschnitzt sind", bemerkte Rhodan leise. „Diese hier sind es jedenfalls nicht."
    Als Leipes sein Gespräch mit der Syntronik seiner Lagerhäuser beendet hatte, lehnte er sich im Sessel zurück und sagte: „Bleibt ein weiteres Problem zu lösen - die Forderung, einen der Friedensstifter als Geisel auszuliefern."
    Bevor irgend jemand etwas darauf erwidern konnte, erhob Dorina Vaccer sich und trat entschlossen an die Gruppe der Springer heran, ohne Atlan oder Perry Rhodan eines Blickes zu würdigen. „Es ist kein Problem", erklärte sie. „Und ihr braucht euch auch nicht zu entscheiden. Ich werde gehen."
    „Das kannst du nicht tun", protestierte Trox erregt. „Dieser General ist unberechenbar, und wir wissen nicht, warum er einen von euch als Geisel haben will."
    „Es ist mir gleich", wies sie seinen Einspruch zurück. Mit ihrer rauchigen, kehligen Stimme setzte sie sich mühelos durch, obwohl sie sehr leise sprach. „Ich fliege mit einem Beiboot zu ihm. Alles andere wird

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