Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1555 - Zu Arkons Ruhm und Ehre

Titel: 1555 - Zu Arkons Ruhm und Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Tafgydo auf ein Stück Notizfolie blickte. „Doxaplastid", antwortete sie. „Hört sich terranisch an."
    „Wie die Namen fast aller Medikamente, Drogen, Therapien, und was dir sonst noch einfällt, die heutzutage in der Milchstraße in Gebrauch sind. Die Terraner lassen sich keine Gelegenheit entgehen, ihren Produkten terranische Namen zu geben."
    Soviel Unwille entlockte Atlan ein verständnisvolles Lächeln. „Ich gebe dir einen Rat", sagte er. „Die Sache ist nicht so eilig. Geh zur Ruhe. Morgen früh, wenn sich die Gelegenheit ergibt, stelle eine Hyperfunkverbindung mit Terrania her. Sprich eines ihrer medotechnischen Informationssysteme an oder laß dich mit der Zentralen Medikerkammer verbinden. Irgendwer wird dort wissen, was es mit Doxaplastid auf sich hat."
    „Das ist ein guter Rat", antwortete Mayhel Tafgydo und wirkte erleichtert. „Ich warte erst gar nicht bis morgen früh. Ich rufe sofort an."
    Im nächsten Augenblick erlosch die Bildfläche. Die Ära hatte die Verbindung getrennt. Atlan bewegte sich müden Schrittes in Richtung seines Schlafraums. Er wurde in letzter Zeit ziemlich rasch müde.
    Ihm fehlte die belebende Wirkung des Zellaktivators, den er vor zweieinhalb Jahren auf Wanderer hatte abgeben müssen.
    Fünf Stunden Schlaf würden ihm gut tun. Bis dahin hatte Theta von Ariga das neue Simu-Video fertiggestellt.
    Er war gespannt, welche neuen Erkenntnisse ihn erwarteten
     
    4.
     
    Die Sonne, die er nach sich selbst benannt hatte, war ein unauffälliger, weißgelber Stern des Typs, der in der Galaxis vielmilliardenfach vertreten war. Fast bereute er die voreilige Namensgebung. Hätte den Namen Haemon nicht ein imposanterer Himmelskörper verdient? Haemon von Tereomin hing dem Gedanken ein paar Sekunden lang nach, eher amüsiert als ernsthaft. Es ließ sich jetzt ohnehin nichts mehr ändern.
    Seit dem Eintrag in den Allgemeinen Sternenkatalog der Arkonidischen Raumfahrt stand der Name des weit draußen, nahe dem Rand der galaktischen Hauptebene gelegenen Sonnensystems endgültig fest. Überdies hatte Haemon nicht vor, seinen Ruhm auf die Größe oder die Strahlkraft eines nach ihm benannten Stern zu gründen. Sein Vorhaben würde ein Duplikat des Dreiplanetensystems Arkon schaffen. Inmitten des Machtbereichs, den die Tellerköpfe für sich beanspruchten, würde es ein Mahnmal geben, das aller Welt verkündete, daß es in dieser Galaxis nur eine ernst zu nehmende Macht gab: Das Große Imperium Arkons. Er, Haemon von Tereomin, war der Planer, der Architekt und der Erbauer des Mahnmals. Wenn irgendwann in ferner Zukunft sein Name fiel, würde man sich erinnern: Das ist der, der Tiga Ranton gebaut hat.
    Den Namen hatte Barishon sich ausgedacht. Er war einfach und gab trotzdem in angemessener Weise wieder, was Haemon von Tereomin vorhatte. Tiga Ranton hieß: „Drei Welten", und so sollte es sein: Drei Planeten, die auf einer und derselben Umlaufbahn ihr Zentralgestirn umkreisten. Wer je von Arkon gehört oder gar das Zentralsystem des Großen Imperiums mit eigenen Augen gesehen hatte, der würde, wenn er das Haemon-System erblickte, sofort wissen, daß hier, mitten in der Einflußsphäre einer artfremden, barbarischen Zivilisation, ein Denkmal der größten aller galaktischen Kulturen errichtet worden war.
    Haemon befand sich in der Kommandozentrale seines Flaggschiffs. Ringsum herrschte unterdrückte Geschäftigkeit. Man wartete auf den Augenblick, da die ersten drei Großraumtransporter ihre letzte Transitionsphase beenden und aus dem Hyperraum hervorbrechen würden. Das Bild, das Haemon auf der großen, gewölbten Videofläche vor sich sah, entsprach in seinen Grundzügen der Wirklichkeit, wie sie sich jenseits der stählernen Hülle der RIUNAN ausbreitete. Der Bordcomputer hatte das Seinige dazu getan, die optischen Verhältnisse ein wenig übersichtlicher zu gestalten. Die Sterne des Hintergrunds waren in ihrer Leuchtkraft gedämpft; dafür wurden die drei Planeten der Sonne Haemon lichtstärker dargestellt, als sie es in Wirklichkeit waren. Die Einheiten der Kreuzerflottille schließlich wären auf optischem Weg überhaupt nicht wahrzunehmen gewesen. Die Positronik hatte sie dort eingeblendet, wo das Ortungssystem ihre Standorte markierte.
    Haemon von Tereomins Aufmerksamkeit galt dem sonnennächsten Planeten. Er war wesentlich größer als die Kristallwelt Arkon und besaß eine vorzügliche, sauerstoffreiche Atmosphäre. Die durchschnittliche Jahrestemperatur, über die gesamte

Weitere Kostenlose Bücher