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1556 - Mongolen-Tod

1556 - Mongolen-Tod

Titel: 1556 - Mongolen-Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weiß genau, dass du mir etwas verheimlichst. Auch wenn die Frauen nicht bei dir sind, aber bei deinem Einfluss kannst du mir ganz sicher verraten, wo sie geblieben sind.«
    Sarina gab ihm Zeit, darüber nachzudenken, bevor sie den Griff etwas lockerte und der Mann wieder nach Luft schnappen konnte. Er saugte sie gierig ein. Sein Gesicht hatte sich gerötet, und aus den Augen quollen Tränen, die nasse Bahnen auf seinen Wangen hinterließen.
    »Wo sind sie?«
    »Nicht hier.«
    »Gut. Und weiter?«
    »Weg - weggeschafft. In einem Flugzeug, das gechartert wurde. Weit weg…«
    »China? Russland…?«
    »Nein, Europa.«
    Die Worte waren nur schwer zu verstehen, doch es reichte Sabrina, um die nächste Frage zu stellen.
    »Wo in Europa?«
    »England. London…«
    »Ist das sicher?«
    »Ja!«
    Sarina lockerte den Griff. Jack Loi jammerte. Er kippte nach vorn, und während dieser Bewegung riss Sarina das Messer aus der Hand hervor.
    Jetzt hatte das Blut freie Bahn. Es quoll über die Hand hinweg und bildete auf der Schreibtischplatte eine rote Pfütze.
    Sarina kannte kein Pardon. Der Mann hatte zwar nichts mit dem Überfall zu tun, aber er war ein menschliches Schwein und dachte nur an sich.
    »Dein Leben hat lange genug gedauert«, sagte sie und handelte sofort danach.
    Ein Schnitt reichte, um die Kehle des Gangsters zu durchtrennen. Er starb lautlos, und sein Körper fiel nach vorn.
    Sarina richtete sich auf. In ihren Augen stand ein harter Glanz. Die Pupillen glichen der Farbe ihrer Haut.
    Gelassen wischte sie das Blut von der Klinge, steckte das Messer wieder in die Scheide, drehte sich um und verließ das Büro.
    Sie kannte jetzt ihr nächstes Ziel. Europa, England und dort die Hauptstadt London.
    Und wenn ihr euch am Ende der Welt versteckt, ich werde euch finden! Sie dachte an ihren Schwur und wusste zugleich, dass sie bereits einen Anfang gemacht hatte.
    London wartete auf sie. Nichts lief ihr weg. Sie konnte sich Zeit lassen und die Dinge in aller Ruhe vorbereiten…
    ***
    Mit der rechten Hand schlug Sarina um sich und erwachte aus diesem Albtraum, der ihr wieder mal die Szenen der Vergangenheit gezeigt hatte.
    Es war dunkel um sie herum. Und es war still. Sie hörte auch keinen Verkehrslärm, denn die nächste Straße lag recht weit von ihrem Versteck entfernt.
    Nicht so die Bahnlinie. Von dort würde sie bald wieder das Geräusch der fahrenden Züge hören, das durch die dünnen Wände ihres kleinen Gartenhauses drang.
    Hier fühlte sie sich sicher. Im Winter war die Anlage verlassen. Es gab nur wenige Menschen, die ihre Gärten besuchten, und das geschah dann am Tag und nicht in der Nacht.
    Die Laube, die Sarina sich ausgesucht hatte, hatte einen großen Raum und einen kleinen, der als Toilette und zugleich als Abstellkammer diente. In dem großen Raum standen zwei alte Sofas, ein Tisch, ein Schrank und eine Kochplatte neben der Spüle. Auf einem der beiden Sofas hatte Sarina geschlafen. Auf dem zweiten lag noch jemand, nämlich ihre Schwester. Doch die war nicht zu sehen, weil eine Decke sie vom Kopf bis zu den Füßen verbarg.
    Mai Tong war tot!
    Sarina hatte lange nach ihr gesucht und sie endlich gefunden. In einem Slum hatte sie ihr Leben in einer schmutzigen Wohnung verbringen müssen. Tag für Tag und Nacht für Nacht hatte sie die Besucher empfangen müssen, und das war für sie die Hölle gewesen.
    Sie hatte es nur deshalb eine Weile ertragen können, weil sie ein bestimmtes weißes Pulver genommen hatte.
    Bis es zum Goldenen Schuss gekommen war. Und das an dem Tag, als Sarina ihre Schwester gefunden hatte. Sie hatte in den letzten Zuckungen gelegen, aber Sarina noch erkannt und sogar gelächelt. Dieses Lächeln hatte sie mit in den Tod genommen.
    In den frühen Morgenstunden war sie gestorben.
    Sarina hatte Mai Tong nicht in dieser verfluchten Unterkunft lassen wollen. Sie hatte sie heimlich aus dem Haus geschafft und sie in die Laube gebracht. Jetzt war sie wieder mit ihr zusammen, aber sie wusste auch, dass sie die Leiche nicht lange in dem Versteck liegen lassen konnte, denn sie roch bereits, und so blieb ihr nichts anderes übrig, als sie verschwinden zu lassen.
    Sie hatte auch daran gedacht, Mai Tong zu verbrennen, doch das wäre zu auffällig gewesen, und so hatte sie sich die Zeit genommen, um auf dem Rasen eines leeren Nachbargrundstücks ein Grab zu schaufeln. Es war noch leer, aber Mai Tong sollte hier ihre letzte Ruhe finden. Erst dann wollte sie mit ihrem Rachefeldzug beginnen.
    Es war noch

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