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1556 - Mongolen-Tod

1556 - Mongolen-Tod

Titel: 1556 - Mongolen-Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Glut, und hoch über ihrem Kopf spannte sich ein Sternenhimmel, dessen Anblick Menschen zum Träumen brachte und ehrfürchtig werden ließ.
    Sie wandte den Blick von ihm ab und ging nach vorn. Drei Schritte später erreichte sie den Rand des niedergebrannten Feuers und vertraute auf die Stimme in ihrem Kopf, die ihr riet, weiterzugehen.
    Sarina schritt in die Glut hinein. Nur im ersten Moment erfasste sie die Hitze, dann wirbelten plötzlich Flammen hoch und tanzten über ihre Haut hinweg.
    Sie taten ihr nichts. Sie verbannten ihre Haut nicht. Sie sengten kein Haar an. Aber sie machten sie stark für den langen Weg der Abrechnung.
    In diesem Augenblick war der Mongolen-Tod geboren…
    ***
    Der erste Weg führte sie ins Tal, wo es zwar keinen Flugplatz gab, aber einen Bahnhof, der die Stadt mit der weiten Welt verband.
    Die Züge fuhren auch nach Süden in die Weiten Tibets hinein und nach Osten, dem Land der aufgehenden Sonne.
    Zwei Tage ließ sich Sarina Zeit, dann wusste sie, dass die Männer mit den Wagen hier Station gemacht hatten und einen Tag später weitergefahren waren.
    Sie hatten einen der Güterzüge benutzt, und Sarina wusste, nachdem sie Erkundigungen eingezogen hatte, dass der Zug Container transportierte und sein Ziel Hongkong war.
    Sarina kannte den Inhalt der Container, und sie wusste auch, dass sie so schnell wie möglich nach Hongkong fahren musste, um ihre Schwester und die anderen Entführten zu finden.
    Sie schaffte es auch die Millionenstadt zu erreichen, aber dort verlor sich die Spur, bis es ihr gelang, mit einem Mann zu sprechen, den sie in einer einschlägigen Bar getroffen hatte. Ihr war gesagt worden, dass dieser Mann zu den mächtigsten Menschenhändlern gehörte, die in der Stadt lebten.
    Er war immer darauf aus, an neue Frauen zu gelangen, mit denen er bestimmte Bordelle in China füllen konnte, weil viele der europäischen Gäste es exotisch liebten.
    Auch in Sarina hatte er ein Opfer gesehen. Diese Meinung musste er schnell revidieren, als er ihr in seinem kleinen Büro gegenübersaß.
    Er hatte noch nie zuvor so harte Augen gesehen, und auch die graue Haut der jungen, außergewöhnlich hübschen Frau war ihm aufgefallen, und er hatte sie als völlig unnatürlich angesehen.
    Der Mann nannte sich Jack Loi und hatte ein Faible für weiße Anzüge. Einen solchen trug er auch jetzt. Darunter ein rotes Seidenhemd mit dem Aufdruck eines gelben Drachen.
    Jack Loi war kein reinrassiger Chinese. Bei seinen Vorfahren hatten auch Europäer mitgemischt, und entsprechend fremd sah auch sein Gesicht aus.
    Ein einziger Blick in die Augen seiner Besucherin hatte ihn zur Vorsicht gemahnt.
    Also hörte er sich ihre Geschichte an, schüttelte aber schon nach wenigen Worten den Kopf.
    »Ich habe diese Frauen nicht gesehen.«
    »Das glaube ich dir sogar!«, zischte Sarina ihn an. »Ich denke nur, dass du mir einen Tipp geben kannst, wo ich anfangen muss zu suchen.«
    »Nein.« Er lachte. »Wie komme ich dazu? Es geht mich nichts an.«
    »Wo sind sie?«
    »Keine Ahnung.«
    »Schade.«
    »Was ist schade?«
    »Dass du keine Ahnung hast.«
    Jack Loi grinste. »So ist das nun mal im Leben. Ich bin kein Hellseher.«
    Sabrina sagte nichts mehr. Sie wusste, dass die gediegene Ausstattung der Bar nur Tarnung war. Tatsächlich befand sie sich in einer Lasterhöhle, in der ein Besucher für Geld alles haben konnte. Da gab es nichts, was es nicht gab, das hatte Sarina längst herausgefunden.
    Jack Loi fühlte sich in Gegenwart seiner Besucherin unwohl. Er fragte deshalb barsch: »Sonst noch was?«
    »Ja.« Sie nahm das alte Thema wieder auf. »Es ist wirklich sehr schade für dich, und…«
    Woher sie plötzlich das Messer geholt hatte, wusste Jack Loi nicht. Er sah nur die machetenähnliche Klinge und hätte schneller reagieren und seine Hände vom Schreibtisch nehmen sollen.
    Er war zu langsam und riss seinen Mund weit auf, um zu schreien, weil der Schmerz alle Fasern seines Körpers erfasste.
    Aber Sarina ließ keinen Schrei zu. Sie hatte sich blitzschnell von ihrem Platz erhoben und war hinter den Mann getreten, um eine Hand auf seinen Mund zu pressen.
    So konnte er nicht schreien, und starrte auf seine Hand, die er nicht mehr anheben konnte, weil das Messer sie auf der Schreibtischplatte festgenagelt hatte. Es quoll so gut wie kein Blut hervor, weil das Metall die Wunde praktisch verschluss.
    Jack Loi schrie nur innerlich. Er trampelte dabei und hörte die zischende Stimme dicht an seinem rechten Ohr.
    »Ich

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