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1556 - Mongolen-Tod

1556 - Mongolen-Tod

Titel: 1556 - Mongolen-Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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befanden. Wenn sich Azuki dort aufhielt, blieb er allein. Die Macht besaß er schon, was Suko in diesem Fall nur recht war.
    Die beiden Aufpasser ließen ihn eintreten und verbeugten sich, bevor sie wieder verschwanden.
    Auf einer weich gepolsterten Liege richtete sich Azuki auf. Er hatte seinen massigen Körper in einen schneeweißen Bademantel gehüllt. Aus dem Kragen schaute sein Kopf hervor, ein massiges Gebilde mit Speckwangen und einem breiten Mund. Sein Haar wuchs pechschwarz und dicht auf seinem Kopf, und als er Suko anlächelte, blitzten seine vier Goldzähne.
    »Setz dich, Inspektor, und sei dir der Tatsache bewusst, dass du etwas Besonderes bist.«
    »Ah ja? Wieso?«
    »Ich lasse mich normalerweise nicht stören, wenn ich meine Ruhe haben will.«
    Suko nahm auf einem Hocker Platz. »Ich weiß, das durchaus zu schätzen, Azuki, aber ich wäre nicht zu dir gekommen, wenn es nicht einen triftigen Grund dafür gäbe.«
    »Das nehme ich dir sogar ab. Wie ich hörte, bist du hier auch hin und wieder zu finden.«
    »Ja. Die Sauna gefällt mir. Und hier haben auch gewisse Vorgänge ihren Anfang gefunden.«
    »Ich höre.«
    »Mir geht es um einen bestimmten Begriff, bei dem du mir unter Umständen helfen könntest. Es geht um den Mongolen-Tod.«
    Azuki schwieg. In seinem Gesicht hatte sich nichts bewegt. Er nahm sein Glas in die rechte Hand und trank einen tiefen Schluck einer milchigen Flüssigkeit. Beim Absetzen fragte er: »Wie kommst du auf ihn, Inspektor?«
    »Ich hörte von ihm.«
    »Aha. Und wo?«
    Suko blieb ehrlich. »Hier in der Sauna, aber ich habe den Mann nicht gesehen, der mich davor warnte, und ich gebe zu, dass ich ihm auch nicht so recht geglaubt habe.«
    Azuki lachte, ohne dass ein Laut zu hören war. Danach sagte er: »Und jetzt denkst du, dass ich der Mann gewesen bin, der dich gewarnt hat?«
    »Nein, das denke ich nicht. Aber ich könnte mir vorstellen, dass er dir bekannt ist.«
    »Ich kenne viele Menschen. Gute und schlechte.«
    »Gehörte Dave Harrison auch dazu?«
    »Wie kommst du auf ihn?«.
    »Aber du kennst ihn?«
    »Ich habe mit seinen Geschäften nichts zu tun, gebe dir gegenüber aber zu, dass ich manchmal Mädchen von ihm engagiert habe, um Kunden einen netten Abend zu bereiten.«
    Suko winkte ab. »Auch das interessiert mich nicht.«
    »Wie gut.«
    »Ich weiß nur, dass Harrison tot ist, und jetzt suche ich seinen Mörder.«
    »Oh, bei mir?«
    »Nein.«
    »Das ist vernünftig.«
    Suko lächelte. »Allerdings habe ich gemerkt, dass dich der Tod des Mannes nicht besonders überrascht hat. Oder irre ich mich da?«
    »Nun ja«, sagte Azuki und breitete theatralisch seine Arme aus. »Gewisse Dinge sprechen sich eben herum. Damit muss man leben. Man soll sich eben nicht zu weit vorwagen. Dave Harrison hat gefährlich gelebt, das wusste er selbst, obwohl er sich immer sehr sicher gefühlt hat. Aber das ist ja nun vorbei.«
    »Richtig«, bestätigte Suko. »Und er ist nicht allein gestorben. Es waren noch drei Männer bei ihm.«
    »Geschäftsfreunde, wie ich hörte. Aber wenn du Namen wissen willst, die kann ich dir nicht liefern. Außerdem sind die vier Männer bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Da wird es sicherlich noch Tage dauern, bis man herausgefunden hat, wer sie sind.«
    »Ja, das sehe ich auch so. Aber sie sind nicht nur verbrannt. Bevor das Feuer sie erwischte, waren sie schon tot.«
    Daran, dass sich die Augen des Mannes weit öffneten, erkannte Suko, dass Azuki nichts davon gewusst hatte, und mit einer gewissen Neugierde in der Stimme fragte dieser: »Wer hat sie denn getötet? Und wie?«
    »Den Mörder suchen wir noch. Die Männer kamen durch gezielt geschossene Pfeile ums Leben. Erst dann sind sie verbrannt.«
    »Pfeile?«
    »Ja, und wir haben Glück gehabt, dass wir die Mörderin kennen.«
    »Eine Mörderin?«, stieß Azuki erstaunt hervor.
    »Ja. Eine Frau, die wir als Mongolin identifiziert haben und die mich wieder an die Warnung erinnert hat, die ich in dieser Sauna hörte.«
    »Und von der du nicht weißt, wer sie ausgesprochen hat.«
    »Genau.« Suko beugte sich etwas vor. »Aber ich kenne dich, Azuki, und ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass du den Namen noch nicht gehört hast. Der Mongolen-Tod befindet sich in der Stadt, und wir sind uns sicher, dass es sich um eine Frau handelt. Kannst du mir mehr über sie sagen?«
    »Nein!«
    Eine so knappe Antwort hatte Suko nicht erwartet. Er kannte sich mit der Mentalität des Mannes aus. Einer wie Azuki redete meist um

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