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1556 - Schatten der Vergangenheit

Titel: 1556 - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einziges Mal, in dem Augenblick, als er den Antriebssektor verließ, leuchtete der Metalldetektor auf, erlosch jedoch augenblicklich wieder.
    Kopfschüttelnd gab Jank seine Suche auf, nahm den Monogramm-Magneten an sich und zog sich zu seinen Kameraden zurück.
    Sie mußten sich gemeinsam etwas einfallen lassen.
    Drei Tage und Nächte Bordzeit plus viereinhalb Stunden, das war die Zeit, die das Terminal gemessen hatte.
    Gemeinsam saßen sie im Gemeinschaftsraum und spielten sich ein halbes Dutzend Male die Aufzeichnung vor.
    Sechsundsiebzigeinhalb Stunden, dann erst hatte Stalker seinen Container wieder verlassen. Bis dahin hatte man nichts von ihm gesehen und gehört. Eines war jedoch jetzt klar: Die „Kiste" besaß eine Luftversorgung und andere Dinge, die ein Wesen wie Stalker zum Überleben brauchte. Die persönlichen Habseligkeiten waren zumindest ein komplettes Überlebenssystem, wenn nicht mehr. „Alle Spuren deuten auf dieses Wesen hin", stellte Amadeus Kant fest. „Darüber sind wir uns einig, denke ich. Stalker ist der Drahtzieher. Er hat die Gerüchte in Umlauf gebracht, und er narrt uns damit. Es gibt kein Schiff, das sicherer wäre als die ROBIN!"
    „Nein", stieß Jank hervor. „Irrtum." Er blickte auf den Epsaler, und Kadim Naush betete es ihm nach: „Irrtum auf der ganzen Linie!"
    „Monos hat dieses Schiff tatsächlich in eine Festung verwandelt, und wir sind seine Gefangenen", verkündete der Ertruser lauthals. „Ich werde den Beweis antreten, und wenn ich ihn selbst fragen muß!"
    Er blickte sich um und stellte fest, daß er nichts besonders Geistreiches von sich gegeben hatte. Sie dachten alle an seine Ausflüge mit dem Simusense-Simulator und lehnten seine Worte schon aus diesem Grund ab. „Was tut Stalker jetzt?" fragte Latur Ben Marrach. „Wir dürfen ihn keinen Atemzug lang aus den Augen lassen."
    „Er hat sich in seine Kabine zurückgezogen, ganz in der Nähe", murmelte Leander Feyering. Er blickte den Arkoniden an, und Ardimal zuckte mit den Schultern. „Was siehst du mich an, als wüßte ich es besser?" fragte er.
    Feyering erhob sich und winkte ihnen. „Wir fragen Stalker. Er ist ein Wesen, das mit der Psyche spielt. Er versteckt die Wahrheit hinter einem Gebäude von Falschaussagen und würde vermutlich dem einen Orden verleihen, der es argumentativ zum Einsturz brächte."
    „Ja, ja, geht nur!" rief Petranz erbost. „Ihr wißt nicht, was ich weiß. Stalker hat überhaupt nichts damit zu tun! Ihr tut ihm in diesem Fall wirklich unrecht. Die Sache ist wesentlich komplizierter!"
    „Egal", meinte Amadeus Kant. „Was ist, Kadim? Kommst du?"
    Der Epsaler verzog geringschätzig den Mund. „Ich stehe auf der Seite der Intelligenz", erklärte er und blieb demonstrativ neben Jank Petranz sitzen.
    Also machten sie sich zu viert auf den Weg und suchten den Bereich auf, in dem sich die Kabine des Wesens aus Estartu befand.
    Die Tür stand offen, aber ein Energieschirm von einer glasähnlichen Konsistenz verwehrte ihnen den Eintritt. Sie sahen den ehemaligen Sotho auf einem Kissen sitzen. Er trug seine erdfarbene Kombination wie meistens, und er hatte die Beine und Arme um den Rumpf geschlungen. Der Kopf lag tief auf seiner Brust, und er reagierte nicht auf die Anwesenheit der Kadetten. „Hallo, Stalker!" sagte Ardimal laut. „Wie geht es dir? Was hast du die ganze Zeit getrieben? Was hast du in der Kiste gemacht?"
    Der junge Arkonide bemerkte nicht den warnenden Blick Feyerings, der viel zu spät kam. Wenn Stalker es bisher nicht bemerkt hatte, daß die Kadetten ihn mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln beobachteten, nun wußte er es.
    Aber auch jetzt reagierte er nicht. An seinem Körper rührte sich kein einziges Stück, alles wirkte wie aus Gips gegossen. Er ließ die verschiedenen Anreden über sich ergehen und auch die teilweise eindringlichen Versuche, ihn in ein Gespräch zu verwickeln. Nach zehn Minuten wurde es den Kadetten zu bunt, und sie setzten sich in Bewegung. „Kommt!" meinte der Springer. „Das ist ein hoffnungsloser Fall!"
    Sie entfernten sich, doch kaum waren sie aus dem Sichtbereich des Wesens verschwunden, begann Stalker zu sprechen und holte sie damit augenblicklich zurück. „Es hat eine andere Zeit gegeben", begann er. „Damals vertrauten die Wesen unterschiedlicher Herkunft einander, sie akzeptierten, daß es verschiedene Mentalitäten gab und verschiedene, ja unendlich viele Wege zu einem einzigen Ziel. Aber heute muß das anders sein.
    Heute ist

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