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1556 - Schatten der Vergangenheit

Titel: 1556 - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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durchdrang ihn. Was war, wenn die Bombe, die er suchte, oder jene Einrichtung, die dem Schiff schaden konnte, dort untergebracht war, wo die Besatzung sie am wenigsten vermutete, nämlich zum Beispiel in der Toilette einer der Wohnabteilungen? Dort, wo sie zwischen Feuchtgebläse und Geruchsfilter niemand vermutete?
    Egal wie, er hatte es sich in den Kopf gesetzt, die Existenz dieses Gegenstands zu beweisen und damit das Schiff zu retten. Denn bei aller Faszination, die das Thema Monos nach wie vor auf ihn ausübte, war er kein Selbstmörder. Er würde es als Zeichen der Macht eines Wesens ansehen, das immer noch auf irgendeine schwer begreifliche Weise gegenwärtig war.
    Er folgte der Wärmequelle und ließ gleichzeitig den Metalldetektor alle Daten abspeichern, die er ermittelte. Zu einem späteren Zeitpunkt hätte er auf diese Weise den Weg selbst mit verbundenen Augen gefunden, allein an Hand der nacheinander auftretenden Metallkonfigurationen der Wände, der Terminals und der Versorgungsleitungen hinter den Wänden und Decken.
    Die Spur führte tief in den Bug der ROBIN hinein bis zu einer Stelle, wo es kein Weiterkommen mehr gab. Mehrere Warneinrichtungen wie Sicherheitsschotte, Blinkzeichen und deutlich sichtbare Schirmprojektoren zur Abwehr unbefugter Eindringlinge stellten ein deutliches Zeichen dar, daß hier der Weg jedes nicht autorisierten Besatzungsmitglieds zu Ende war.
    Merkwürdigerweise wurden diese Systeme bei seiner Annäherung abgeschaltet, und er rechnete es der sich noch immer vorwärts bewegenden Wärmequelle zu. Hastig zog er einen winzigen Magneten mit seinem Monogramm aus der Tasche. Er heftete ihn an die Wand zum Zeichen, daß er hiergewesen war. Dann betrat er den gesicherten Bereich, wartete vergebens darauf, daß ihn ein Automat zur Identifikation aufforderte, und eilte über den strahlensicheren Untergrund vorwärts.
    Ein seltsames Gefühl beschlich ihn, viel zu intensiv, als daß er es seiner Einbildung zugeschrieben hätte. Es war, als beobachteten ihn unzählige Augen und verfolgten jeden seiner Schritte. Hier, im lichtreduzierten Bereich des Schiffes, fuhr er mehrmals herum und bildete sich einmal sogar ein, ein Kratzen oder Ächzen zu hören.
    Aber der Detektor zeigte nichts Außergewöhnliches an, und das Infrarotgerät wies auf das sich noch immer fortbewegende Muster hin. Es näherte sich ihm jetzt, und Jank Petranz rechnete sich aus, daß er weiter vorn bei den hellen Rundschotten damit zusammenstoßen würde.
    Hastig öffnete er eine Tür und zwängte sich in die dahinterliegende Kammer. Vorsichtig spähte er hinaus.
    Tatsächlich öffnete sich eines der Rundschotte, und zwei Gestalten stiegen in den Korridor hinaus. Der Ertruser hielt den Atem an und schluckte krampfhaft.
    Tekener und Dao-Lin-H'ay.
    Die beiden Unzertrennlichen, wie manche sie nannten, stiegen aus dem Leitungsschacht und sahen sich um. Tek entdeckte den Kopf des Ertrusers und winkte ihm zu. „Du hast uns gerade noch gefehlt!" schimpfte Tek. „Vermutlich hast du den Feind deutlich auf uns aufmerksam gemacht!"
    „Ich suche die Bombe, und ich denke, daß sie nicht irgendwo fest montiert ist, sondern sich durch das Schiff bewegt wie ein Blutkörperchen durch die Blutbahnen eines Humanoiden", sagte Jank und verließ seine Deckung. „Mit euch habe ich am allerwenigsten gerechnet."
    „Wir haben dieselben Ziele", stellte die Kartanin fest. „Aber wir arbeiten mit unterschiedlichen Mitteln, Jank. Wir erreichen unser Ziel nur dann, wenn wir uns nicht gegenseitig in die Quere kommen."
    „Das stimmt", pflichtete der Kadett eilig bei. „Es war dumm von mir, aber ich habe euch mit dem Infrarotmeßgerät beobachtet, und ich fand, daß diese Beobachtung wichtig sei."
    „Du kehrst jetzt in den Wohnbereich zurück, noch sind die Schirme außer Betrieb", sagte Tekener und zeigte sein berühmtes Lächeln. „Und kein Wort zu irgend jemand, klar?"
    „Klar!"
    Jank entfernte sich und kümmerte sich nicht mehr um den Weg, den die beiden nahmen. Dennoch blieb er nach ein paar Dutzend Schritten stehen. Er hatte den Eindruck, als blickten ihm die beiden nach. Sie waren jedoch weit und breit nicht zu sehen.
    Wieder beschlich ihn das Gefühl, als werde er beobachtet. Er begann, Kanten abzutasten und die Wände und die Decke zu mustern. Er blickte hinter Wandklappen und öffnete Einstiege in die Versorgungs- und Energiebereiche.
    Da war nichts, was ihn hätte beobachten können, und seine Geräte zeigten auch nichts an. Nur ein

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