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1556 - Schatten der Vergangenheit

Titel: 1556 - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Apparaturen und entdeckte dann Siela, die hinter einem Kontursessel am Boden kauerte. „Da bist du ja!" rief er aus. „Ich suchte dich überall, Siela Correl.
    Und jetzt entdecke ich dich hier in deinem Schiff!"
    „Was willst du hier?" Sie erhob sich und verschränkte die Arme. „Ich habe dich nicht gerufen. Du hast MUTTER unerlaubt betreten!"
    „Verzeih mir, es ist mir peinlich", erklärte Stalker. „Aber ich suche nicht eigentlich dich. Es geht mir mehr um Saedelaere, der sich in letzter Zeit ständig in deiner Nähe befindet. Ist er hier?"
    Statt einer Antwort ergoß sich der Inhalt des Behälters über den „Chitinmann". Stalker begann augenblicklich zu tropfen. Das klebrige Zeug rann an ihm hinunter und überzog ihn mit einem nahtlosen Film. Erstarrt, wie er plötzlich dastand, sah er aus, als habe jemand eine geschnitzte Knochenfigur mit Lack überzogen. „So ergeht es manchem, der seine Nase in anderer Leute Dinge steckt!" sagte Alaska und stellte den Behälter in eine Ecke. „Siela, ich beseitige die Pfütze, sobald dieser Kerl sich verzogen hat."
    Stalker fuhr blitzschnell herum. Seine Arme schossen nach vorn, die Finger krümmten sich zu Krallen. Dann legte er die Hände ganz sanft auf die Schultern des Terraners und schüttelte in einer großartigen Geste den Kopf, indem er den Kiefer weit nach oben reckte und die Decke anstarrte. „Alaska, Alaska, wo soll das hinführen!" dozierte er. „Du wirst diesem Mädchen immer ähnlicher. Trotzig und kindisch. Verzeih mir, Siela, es ist nicht so gemeint! Aber dieser Unhold von der Erde weiß ja nicht, was er versäumt."
    Er nahm die Hände zurück und wischte sich den Film von den Augen. „Ich suche dich, Alaska Saedelaere, weil ich etwas über Kytoma weiß. Aber du lohnst es mir mit Undank!"
    Alaska zuckte leicht zusammen, dann wurden seine Lippen zu schmalen Schlitzen. „Gib es auf, Stalker", sagte er. „Bei mir wirst du kein Glück haben. Ich glaube dir kein Wort!"
    „Das habe ich befürchtet. Und nach diesem Empfang wirst du es mir nicht verdenken, wenn ich meinen Mund halte!"
    Er schnellte sich an dem Terraner vorbei und verschwand tropfend nach unten. Wenig später sahen sie, wie ein wannenförmiger Reinigungsroboter ihn an der Schleuse abholte und mit ihm davonfuhr. Von der Kanzel aus starrten sie ihm nach. „Da geht er hin, der Schlauberger", lachte Siela. Sie warf Alaska einen nachdenklichen Blick zu. „Du glaubst ihm doch wirklich nicht, oder?"
    Alaska gab keine Antwort. Er deutete auf das Terminal. „Du wolltest mir einen weiteren Einblick in jene Zeit gewähren, in der du noch nicht geboren warst", erinnerte er sie. „Ach so. Ja, gut. Aber zuerst wischst du die Pfütze auf!"
    „Das Verborgene liegt offen da, nur siehst du es nicht. Deshalb ist es dir verborgen. Du mußt sehen, um es erkennen zu können. Dieses Schiff trägt den Atem von Pedrass Foch in sich, den sie Monos nannten. Du spürst diesen Atem, aber du erkennst nicht die Stellen, wo er seine Wärme zurückgelassen hat."
    Jank Petranz schüttelte den Kopf und reckte den Hals nach vorn, um besser sehen zu können. Er trug einen Infrarotmesser und einen Metalldetektor bei sich, in den alle möglichen Legierungen und Kombinationen eingegeben waren, die nicht in den Bestandteilen des Schiffes vorkamen. Auf diese Weise hoffte er, doch noch eine Spur zu finden.
    Die Vorstellung von einer Bombe, die das Schiff in das Vakuum oder den Hyperraum blasen könnte, ließ ihn nicht los und beschäftigte seine Gedanken derart, daß er jeden Gedanken an eine Simulation und die Simusense-Träume vergaß. Feyering hatte den Compiler mit Sicherheit versteckt, ohne den er die Haube und den Simulator nicht aufeinander abstimmen konnte. Oder er hatte ihn vielleicht sogar vernichtet.
    Nein, wahrscheinlicher war es, daß er ihn jemandem zur Aufbewahrung gegeben hatte, vielleicht Tekener oder Salaam Siin.
    Eine Veränderung des Infrarotmeßgeräts nahm jetzt die ganze Aufmerksamkeit des ertrusischen Kadetten in Anspruch. Er beobachtete eine sich bewegende Wärmequelle, die in ihrer Größe schwankte. Einmal blieb sie begrenzt und intensiv, dann breitete sie sich aus und wurde ein wenig blasser. Die Quelle bewegte sich vorwärts, doch sie hielt keinen, eindeutigen Kurs. Sie nahm einen Weg irgendwo zwischen den Wänden und hielt sich an das Innere von Versorgungsschächten. Für Jank Petranz bedeutete diese Entdeckung den ersten Schritt an das Ziel, das er sich gesetzt hatte.
    Ein wahnwitziger Gedanke

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