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1556 - Schatten der Vergangenheit

Titel: 1556 - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Flötenspiel unterbrochen und war ihm in das Trainingszentrum gefolgt, in dem auch Feyering regelmäßig trainierte, ohne daß bei ihm allerdings ein Erfolg zu sehen gewesen wäre.
    Eine knappe halbe Stunde später erfolgte in einem der Oberdecks eine Explosion. Sie riß ein Loch in eine Wand und beschädigte eine Energieleitung. Sofort machte sich ein schwerbewaffneter Trupp auf den Weg zur beschädigten Stelle, um nach Spuren zu suchen. Es verwunderte nicht, daß es keine gab. Fast gleichzeitig ereignete sich knapp hundert Meter weiter und acht Stockwerke tiefer eine zweite, die ein Stück des Korridorbodens herausriß und ein Durchkommen zu Fuß unmöglich machte. Wer passieren wollte, mußte ein Transportfeld anfordern, und dieser Notbehelf funktionierte auch nur so lange, bis der Projektor ausfiel. Eine winzige Schmelzbombe sorgte dafür, daß sein Inneres zu einem unförmigen Klumpen zusammenfloß und rasch erkaltete. Überall im Schiff summte der Alarm. Mannschaftsteile wurden verlegt, Schirmprojektoren in Stellung gefahren und aktiviert. Aus den Akustikfeldern des Interkoms verkündete Shina Gainaka laufend neue Meldungen. Fünf Besatzungsmitglieder waren bisher verschwunden, fünf Angehörige unterschiedlicher Völker und Geschlechter. Es war innerhalb von drei Tag/Nacht-Phasen geschehen, und niemand hatte sie seither zu Gesicht bekommen.
    Mehrmals in dieser Zeit hatte der Kadett vor seinem Terminal in dem kleinen Beobachtungsraum gelauert und auf Stalker gewartet.
    Doch das Wesen aus Estartu hatte sich nie in der Nähe seiner Kiste blicken lassen. Es war auch nicht vorstellbar, daß Stalker im Innern des kleinen Containers außer umfangreichen technischen Anlagen auch noch Gefangene aufbewahrte. Und es ergab keinen Sinn, daß der ehemalige Sotho Besatzungsmitglieder einfach verschwinden ließ.
    Und selbst wenn er es aus dem Grund getan hätte, die ROBIN und ihre Kommandantin zu zwingen, Estartu möglichst schnell zu erreichen, hätte man ihn wegen akuter Verblödung in Gewahrsam nehmen müssen. Denn ein Wesen wie er wußte gut genug, daß ein Schiff wie die ROBIN eben einen ÜL-Faktor von 70 Millionen schaffte, aber keinen Deut mehr. Ein Flug in die Galaxien des Virgo-Haufens dauerte nun mal etwas mehr als 7 Monate.
    Leander Feyering hatte sich darangemacht, den Unbekannten aus der Reserve zu locken. Stalker hatte mit ihm sicherlich nichts zu tun, doch der Kadett fragte sich, ob er nicht wieder mal mehr wußte als die übrigen Besatzungsmitglieder und sich darin gefiel, sie im Ungewissen zu lassen.
    Stalker als der Retter in der Not wie so oft, wenn man seinen Behauptungen diesbezüglich Glauben schenken wollte?
    Erneut betätigte der Kadettensprecher seinen winzigen Kodegeber und löste damit eine Explosion in der Nähe des Triebwerksbereichs aus. Damit ging er bis an die Grenze des für die Besatzung psychisch Ertragbaren, denn die ROBIN befand sich in einer längeren Metagrav-Phase, und ein Ausfall der Anlagen konnte bedeuten, daß das Schiff im Hyperraum strandete und keine Möglichkeit mehr besaß, jemals in den Einstein-Raum zurückzukehren.
    Irgendwo im Schiff mußte jetzt jemand oder etwas reagieren.
    Leander Feyering entschied sich, den Unbekannten zu personifizieren und ihn als Lebewesen zu betrachten. Was hatte Stalker über den Klonstamm geäußert? Der Gedanke war nicht schlecht, und es konnte als Blamage für die gesamte Besatzung gelten, daß der Hinweis mal wieder von dem Intriganten und Ränkeschmied gekommen war.
    Mit der meditierenden Gipsfigur hatte er alle hereingelegt und damit einen Teil jener gegen sich aufgebracht, die zuvor noch für ihn gewesen waren.
    Shina Gainaka hatte schon recht mit dem, was sie in der Kantine gesagt hatte. Je länger die ROBIN unterwegs war, desto plausibler wurde, wieso die Topar einfach die Nerven verloren und Stalker auf einem einsamen Planeten ausgesetzt hatten.
    Wieder erklang irgendwo in der Nähe der dumpfe Laut einer Explosion.
    Der Einsatz trat jetzt in eine kritische Phase. Noch hüllte Feyering sich nicht in seinen Individualschirm. Aber er hatte eine Hand ständig in der Nähe des Gürtels, und seine Aufmerksamkeit war nach allen Seiten gerichtet.
    Hier gab es außer den üblichen Beobachtungseinrichtungen keine Kamera. Es bedeutete, daß er sich nicht zu lange in diesem Sektor aufhalten durfte.
    Er ließ sich in einen Antigrav sinken und nach unten tragen. Am vierten Ausstieg verließ er den Schacht und setzte den Weg in den hinteren Teil des

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