Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1556 - Schatten der Vergangenheit

Titel: 1556 - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
muß sie irgendwo an Bord versteckt halten. Verwendet er Modulbauweise? Wieso kann niemand erkennen, wo er sein eigentliches Versteck hat? Und was ist aus Jank Petranz geworden?"
    „Darauf gibt es möglicherweise eine vorläufige Antwort", sagte MUTTER. „Bitte seht euch das nächste Hologramm an. Es zeigt alle Orte, an denen Jank Petranz sich in den Wochen seit dem Start aufgehalten hat. Die meisten Schiffsbereiche hat er gar nicht betreten, in manchen war er nur ein einziges Mal. Auffällig ist, daß er sich im Bugsektor nur kurz aufgehalten hat, ohne in sein Zentrum vorzustoßen. Im Heck der ROBIN weilte er mehrmals. Er hat nach einer Bombe gesucht oder nach einem Hinweis, der ihm weitergeholfen hätte. Er hat fest daran geglaubt, daß es an Bord Einrichtungen gibt, die Foch alias Monos hat installieren lassen.
    Vermutlich weiß er inzwischen bereits, ob er recht hatte oder nicht. Übrigens, denkt nicht, daß ich neue Erkenntnisse besitze. Was ich euch mitteile, ist Bestandteil der Kommunikation zwischen den Syntrons der R0BIN und mir.
    Die größte Wahrscheinlichkeit liegt zur Zeit noch bei der Überlegung, daß sich der Gegner im Zentralbereich der Metagravanlage aufhält. Zwar wurde kein Versteck und kein Fremdkörper gefunden, aber der Unbekannte benötigt Energie, und die benutzt er mit einer fast absolut sicheren Abschirmung, die von den Geräten des Schiffes nicht erkannt wird."
    „Du denkst an eine Art Hyperraumblase", rief Siela aus. „Ist es das? Ein Reservoir im Hyperraum, gespeist aus den Energievorräten des Metagravs und immer dann in Aktion, wenn sich die ROBIN im Hyperraumflug befindet, damit der entstehende Energieverlust nicht auffällt?"
    „So oder ähnlich", antwortete MUTTER. „Es kann sein, daß er die nötige Energie in der Hyperraumblase aufbewahrt und sie bereits vor dem Start gespeichert hat, so daß keine meßbaren Verluste entstehen können. Und immer dann, wenn er die Blase verläßt oder sie betritt, kommt es zu einer mehr oder weniger geringfügigen Erscheinung, die sich als Energieschwankung in einem Schiffssektor bemerkbar macht."
    „Es klingt logisch. Aber es ist eben nur eine Theorie." Dao-Lin bewegte sich ungeduldig. „Was geht derzeit in der ROBIN vor?"
    „Es kommt zu neuen Explosionen. Sie erfolgen in größerer Zahl.
    Ich kann nicht erkennen, was genau geschieht. Aber es sieht nach einer Offensive des Gegners aus!"
    Die Kartanin eilte in Richtung der Schleuse. „Ich muß in die Zentrale!" rief sie. „Paß auf dich auf! Ich bleibe hier!" Siela beobachtete, wie Dao-Lin den Helm ihres leichten Schutzanzuges schloß und in den Hangar hinauseilte. „Gibt es keine andere Möglichkeit, deren Wahrscheinlichkeit höher ist und die den Namen Stalker trägt?" fragte Sie dann. „Nein", entgegnete MUTTER. „Stalker benimmt sich auffällig und verdächtig, aber es ist bekannt, daß er seine eigenen, merkwürdigen Methoden hat, etwas in Erfahrung zu bringen. Ich kenne niemanden an Bord der ROBIN, der in Sachen psychologischer Kriegführung mit ihm mithalten kann."
    Bekämpfe den Feind mit seinen eigenen Waffen. Das war die Devise, die Leander Feyering im Lauf seiner Ausbildung immer wieder gehört hatte. Nicht, weil die Kadetten auf ein bestimmtes Feindbild geschult wurden, das Gegenteil war der Fall.
    Exopsychologie zählte vom Zeitaufwand und der Intensität her zu den bedeutendsten Fächern, während der zielgenaue Umgang mit der Waffe innerhalb des Bereichs Sport und sportlicher Ausgleich gleichsam nebenher geübt wurden. Wenn Leander an die Devise dachte, dann unter dem Aspekt, daß sie als geflügeltes Wort ohne ideologischen Hintergrund gebraucht wurde.
    In diesem Fall stellte sich die Lage ein wenig anders dar, und der Sprecher der Kadetten hatte vor bei Lichtjahr 7.649.812 hinter dem Rücken der Kommandantin ein paar Gegenstände an sich zu nehmen, für die er von Shina nie die Erlaubnis bekommen hätte.
    Tekener war es, der ihm half und den er in seinen Plan einweihte.
    Tek warnte allerdings und riet zur Vorsicht. Die eigentliche Absicht Feyerings erkannte auch er nicht.
    In der Folgezeit verteilte der Kadettensprecher die Gegenstände unauffällig an verschiedenen Stellen im Schiff, dann kehrte er ein letztes Mal in seine Kabine zurück und schrieb einen Zettel. Er legte ihn Amadeus auf das Bett, so daß der Kamerad ihn sehen mußte, sobald er von seinem Schwerkrafttraining zurückkehrte. Naush hatte ihn zum Wettkampf herausgefordert, und Kant hatte sein

Weitere Kostenlose Bücher