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1557 - Die Blutbraut aus Atlantis

1557 - Die Blutbraut aus Atlantis

Titel: 1557 - Die Blutbraut aus Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sagen.«
    »Und er hat dich gerettet?«
    »Ja, und er hat mir Mut gemacht. Darüber bin ich froh. Ich hoffe, dass er es ehrlich gemeint hat. Ich soll mich auf ihn verlassen. Er ist zudem nicht allein in der Gegend unterwegs.«
    »Aha, und wer ist noch dabei?«
    »Zwei Helfer…«
    »Aus Atlantis?«
    »Nein, aus London.«
    Jetzt sagte Rebecca West gar nichts mehr. Sie schüttelte nur den Kopf, als fürchtete sie sich, dass ihr Freund möglicherweise einen Teil seines Verstands verloren hatte.
    Ihre Lippen bewegten sich, doch sie sprach nicht aus, was sie dachte.
    »Ich habe doch richtig gehört - oder?«
    »Ein Mann und eine Frau. Wobei die Frau etwas Besonderes sein soll. Aber mehr weiß ich auch nicht.«
    »Die sollen uns schützen?«
    Er nickte.
    Rebecca lehnte sich zurück. Sie schaute auf die rote Wand, die sie bemalt hatte. Das eintönige Weiß im Zimmer war ihr auf die Nerven gegangen. Sie brauchte Farbe, nun aber kam ihr die Farbe mehr wie Blut vor, und sie spürte, dass etwas Kaltes über ihren Rücken rann.
    »Du bist nicht zufällig eingeschlafen und hast dabei einen bösen Traum erlebt?«
    »Nein.«
    »Aber so etwas kann es nicht geben.«
    »Alles stimmt.«
    Rebecca sagte nichts. Sie wollte ihrem Freund ja gern glauben, allein, sie schaffte es nicht. Er hatte relativ normal gesprochen, in seinen Augen war zudem eine Klarheit gewesen, die auch sonst vorhanden war. Doch was er da von Vampiren und auch über Atlantis gesagt hatte, das gehörte ins Reich der Fabel und der Märchen.
    »So war es, Rebecca.«
    »Gut. Oder auch nicht. Und jetzt?«
    »Habe ich Angst, und ich scheue mich nicht, es zuzugeben. Ja, ich habe Angst vor der Zukunft, denn ich glaube nicht, dass dieser Magier gelogen hat. Ich denke schon, dass er mir die Wahrheit erzählte, so ungewöhnlich sie sich auch anhörte.«
    »Und unsere Helfer?«
    »Ich habe sie noch nicht gesehen, aber ich…« Er hörte mitten im Satz auf zu sprechen.
    »Was ist denn?«, flüsterte Rebecca. »Schau mal zum Fenster!« Es gab mehrere kleine Öffnungen, aber Rebecca wusste genau, wohin sie zu schauen hatte.
    Im nächsten Moment erstarrte auch sie. Augenblicklich überlief eine Gänsehaut ihren schlanken Körper.
    Es gab keinen Irrtum. Hinter dem Fenster befand sich jemand und schaute in das Zimmer.
    Sie sah nur ein Gesicht und auch das nicht besonders klar. Aber die knallroten Haare und auch die untere Gesichtshälfte waren deutlich zu erkennen.
    Dort sah sie auf der grauen Haut einen roten Mund, dessen Lippen sie nicht als natürlich rot ansah. Sie hatten ihre Farbe durch das Blut bekommen, mit dem sie verschmiert waren…
    ***
    Sekundenlang sprach keiner ein Wort. Sie waren zu den berühmten Salzsäulen geworden, und obwohl sich das Gesicht vor dem Fenster nicht bewegte, wussten beide, dass dies nicht so bleiben würde.
    Rebecca hatte nun den Beweis dafür erhalten, dass sich ihr Freund den Schrecken nicht ausgedacht hatte. Es gab ihn wirklich, und das zu wissen brachte sie völlig durcheinander.
    Wie lange die Frau mit dem blutigen Mund schon in das Zimmer starrte, wusste keiner von ihnen zu sagen. Sie rechneten jeden Augenblick damit, dass die Scheibe von außen eingeschlagen wurde, aber das trat nicht ein.
    Es wurde nicht mal dagegen geklopft. Dafür aber zuckte der Kopf zurück und war einen Moment später verschwunden.
    Sie blickten wieder auf ein leeres Fenster!
    Rebecca fasste sich zuerst.
    »Sie ist weg!«, hauchte sie. »Verschwunden, Kosta. Aber sie war da - oder?«
    Er streichelte ihren Kopf. »Und ob sie da war. Jetzt hast du sie mit eigenen Augen gesehen, und du weißt jetzt, dass ich dich nicht angelogen habe.«
    »Ja, das hast du nicht. Da war Blut an den Lippen«, sprach Rebecca weiter, »und ich glaube auch, dass ich ihre beiden langen Zähne gesehen habe. Ich bin mir aber nicht sicher.«
    »Egal, sie ist uns auf der Spur.«
    »Dann müssen wir fliehen.«
    Kosta antwortete nicht. Er sah aus wie jemand, der erst noch darüber nachdenken musste.
    Keiner von ihnen kam dazu, noch etwas zu sagen, denn urplötzlich schlug die Türglocke an.
    »Mein Gott, das ist sie!«, flüsterte Kosta.
    Er und seine Freundin regten sich nicht.
    Rebecca fasste sich zuerst ein Herz. Sie ging davon aus, dass es die Gestalt gar nicht nötig hatte zu klingeln, und zudem hatte ihre Neugierde zumindest für den Moment die Angst besiegt.
    Sie stand auf.
    »Wohin willst du, Rebecca?«
    »Zur Tür. Wohin sonst…«
    ***
    Anatol Dujew betete jeden Morgen zu Allah, dass er es

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