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1558 - Im Griff der Hölle

1558 - Im Griff der Hölle

Titel: 1558 - Im Griff der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Unterlippe zitterte leicht.
    »Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Da bin ich völlig überfragt.«
    »Es ist eine Tatsache, und wir müssen davon ausgehen, dass der tote Pater Alvarez es getan hat.«
    »Ein Toter?«
    »Der sich auch die Knochen selbst gebrochen hat. Im Sarg hörte niemand sein Schreien.«
    Sean Kilrain presste seine Hand gegen die Augen.
    »Wo sind wir hier nur hineingeraten, John?«
    »Wir werden es herausfinden.«
    Kilrain ließ seine Hand wieder sinken. »Dann legen Sie sich mit dem Teufel an.«
    »Davon gehe ich aus.«
    »Und das sagen Sie so locker?«
    »Ja, denn Sie dürfen nicht vergessen, wer ich bin und welch einem Job ich nachgehe. Es ist nicht meine erste Begegnung mit dem Teufel. Ich habe ihn schon direkt und indirekt erlebt. Zu Ihrer Beruhigung kann ich sagen, dass ich noch immer lebe.«
    »Schon. Sich allerdings als Mensch gegen die Hölle zu stemmen ist eine harte Sache.«
    »Natürlich.« Ich grinste schmal. »Fast hätte ich gesagt, man gewöhnt sich an alles.«
    Kilrain schüttelte den Kopf. »Bleibt es dabei«, fragte er, »dass wir das Grab wieder zuschaufeln lassen? Oder wollen Sie den toten Pater aus dem Sarg holen und woanders aufbahren?«
    »Das auf keinen Fall.«
    »Gut.« Kilrain wandte sich an die beiden Totengräber. »Macht wieder alles rückgängig. Klopft die Erde fest, und ich will, dass ihr hier im Ort nichts herumerzählt. Ist das klar?«
    »Wir haben verstanden«, erwiderte Pete O'Brian.
    Ich war zur Seite gegangen, und mir schoss durch den Kopf, dass mich der Ort noch länger sehen würde. Auch wunderte ich mich darüber, dass ich von meinem Kreuz keine Reaktion erlebt hatte, aber sich darüber Gedanken zu machen war jetzt nicht der richtige Augenblick.
    Wir mussten nach vorn schauen. In diesem Fall hieß das, in der Vergangenheit Pater Alvarez nachzuforschen, denn ich ging davon aus, dass der tote Pater hier in Conna Kontakt mit der anderen Seite gehabt haben musste, denn hier war er auch erkrankt.
    Sean Kilrain sah mich mit einem Blick an, in dem alles andere als Optimismus zu lesen war.
    »Und Sie meinen nicht, John, dass wir den Vorgang auf sich beruhen lassen sollen?«
    »Wo denken Sie hin? Was soll ich Father Ignatius sagen? Er hatte den richtigen Riecher.«
    »Und der Schuh ist nicht eine Nummer zu groß für uns?«
    »Nein, warum sollte er?«
    »Weil für mich«, murmelte der Mann, »die Hölle plötzlich konkret geworden ist. Bisher war sie immer nur abstrakt. Jetzt aber hat sie Formen angenommen, und das zu begreifen fällt mir nicht nur schwer, ich kann einfach nicht damit umgehen.«
    »Verständlich. Wenn Sie fest genug in Ihrem Glauben stehen, werden Sie auch damit zurechtkommen. Wir müssen die Zeit des Paters hier in Conna rekonstruieren. Was er hier gemacht und vor allen Dingen, wo er hier gewohnt hat.«
    »Das kann ich Ihnen sagen.«
    Ich lächelte. »Sehr gut. Und wo?«
    »Bei Martin Bloom, dem Küster.«
    »Den Sie kennen?«
    »Sicher.«
    »Okay, dann wird uns der nächste Weg zu ihm führen. Es ist durchaus möglich, dass er etwas von der Veränderung des Paters bemerkt hat und uns einige Hinweise geben kann.«
    »Ja, das ist zu hoffen…«
    ***
    Oft wohnen die Küster in der Nähe der Kirche, was in diesem Fall nicht zutraf. So mussten wir in den Ort hineinfahren und in eine Seitengasse einbiegen, an deren Ende ein kleines Haus stand, das so gar nicht zu den anderen passte, weil es wie eine Baracke aussah. Das lag hauptsächlich an seinem flachen Dach.
    Es war keine Fahrt, die uns Spaß machte oder fröhlich stimmte. Wir konnten die Gedanken nicht von dem Fall lösen, besonders Sean Kilrain hatte damit seine Probleme. Ihm ging es dabei hauptsächlich um das Phänomen der gebrochenen Knochen.
    »Sind ihm die Knochen nun gebrochen worden oder hat er es selbst getan?«
    Ich konnte ihm die Frage nicht beantworten.
    Kilrain ließ nicht locker. »Sie beschäftigen sich mit diesen manchmal unglaublichen Fällen. Was sagen Sie dazu, John?«
    »Tut mir leid, Sean. Es ist auch für mich neu. Ich weiß keine Antwort, die uns zufrieden stellen könnten. Das ist für mich ebenfalls eine Premiere.«
    »Und Sie können sich auch nicht vorstellen, dass ein Geist in den Sarg eingedrungen ist und Alvarez die Knochen gebrochen hat?«
    »Vorstellen kann ich mir vieles.«
    Sean Kilrain nickte heftig. »Ich zumindest glaube nicht daran, dass er es selbst getan hat. Überlegen Sie mal. Sie liegen in einem Sarg, was sowieso schon schlimm genug ist, und dann

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