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1558 - Im Griff der Hölle

1558 - Im Griff der Hölle

Titel: 1558 - Im Griff der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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anderen war ich noch immer nicht so fit, wie ich es gern gehabt hätte. Deshalb musste ich schlauer sein als mein Gegner.
    Zweimal hatte er gerufen. Mit dem dritten Ruf ließ er sich Zeit.
    Als der erklang, schrak ich leicht zusammen. Ich hatte deutlich herausgehört, dass Kilrain näher an mein Versteck herangekommen war. Zu sehen war er aber immer noch nicht.
    Ich wollte den Platz wechseln. Es war bestimmt nicht zu verhindern, dass er den bewusstlosen Küster entdeckte, auch wenn es immer schwieriger wurde, weil sich die Dämmerung verdichtet und den Friedhof mit einem grauen Schleier bedeckt hatte. Was ich vor kurzem noch an Konturen deutlich gesehen hatte das verwischte immer mehr, sodass sich kaum noch Einzelheiten abhoben.
    Das konnte mein Vorteil sein, und so dachte ich nicht mehr länger nach und zog mich zurück. Ich bemühte mich, leise zu gehen, weil in der Stille fast jedes Geräusch überlaut klang und ich damit rechnen musste, dass Kilrain immer näher kam.
    »Wo bist du, verdammt?«
    Ich zuckte zusammen und stoppte abrupt. Er hatte nicht sehr laut gesprochen, sondern mehr zu sich selbst, aber ich hatte gehört, dass wir beide uns nicht mehr weit voneinander entfernt befanden, und das konnte schon ins Auge gehen.
    Zudem zuckte ein Licht auf. Kilrain trug tatsächlich eine Taschenlampe bei sich.
    Sie hatte er eingeschaltet, und ein scharfer Lichtstrahl zerschnitt das Grau der Umgebung. Er traf das Buschwerk, aber er erwischte mich nicht, sondern glitt an meiner rechten Seite vorbei und verschwand in der Dunkelheit.
    Ich ging einen Schritt weiter und verließ damit den Platz hinter dem Grabstein.
    Dafür gelang es mir, hinter einem Baumstamm Deckung zu finden, und dort blieb ich auch.
    Kilrain schaltete seine Lampe nicht aus. Im Gegensatz zu mir bewegte er sich.
    Durch das Licht war sein Weg gut zu verfolgen.
    So sah ich, dass er sich dem Grabstein näherte, neben dem sein Helfer bewusstlos am Boden lag.
    Ich war gespannt darauf, wie er reagieren würde, wenn er den Küster fand.
    Das Licht strahlte nicht nur in eine Richtung, denn Kilrain bewegte die Lampe, indem er sie hin und her schwenkte. Ich hörte auch die Flüche, die er dabei ausstieß.
    Er musste ziemlich sauer sein, was ich gut verstehen konnte.
    »Melde dich!«
    Es war ein letzter Versuch, den er unternahm. Eine Antwort wurde ihm nicht gegeben, und so blieb ihm nichts anderes übrig, als seinen Weg über den Friedhof fortzusetzen und mit dem Licht die graue Dunkelheit zu durchbohren.
    Es kostete mich keine große Mühe, ihn im Blick zu behalten. Und so sah ich, dass er der bewussten Stelle immer näher kam. Schon jetzt streifte das Licht den Grabstein, an dem ich meine Fesseln aufgescheuert hatte. Möglicherweise sah er sogar die Fesseln auf dem Boden liegen.
    »Verdammt!«
    Mehr brauchte er nicht zu sagen. Der Fluch war Beweis genug, dass er den Küster gefunden hatte. Er senkte die Lampe, um Martin Bloom anzuleuchten.
    Dann ging er in die Knie. Ich hörte ihn scharf flüstern. Er wollte, dass Bloom ihm eine Antwort gab, aber da hatte er Pech. Der war noch bewusstlos.
    Sekunden später kam er wieder hoch.
    Ich musste schnell wieder in Deckung, denn er bewegte die Lampe jetzt kreisförmig, und ihr Strahl hätte auch mich erwischt. Er huschte an der Vorderseite des Stamms entlang, der mir Deckung gab.
    »Sinclair!«
    Er sprach jetzt mit mir, obwohl ich nicht in der Nähe war.
    »Zeig dich endlich, du feiger Hund! Ich will dich sehen. Und glaube nur nicht, dass du schon gewonnen hast, denn der Sieger werde ich sein! Die Hölle kennt keine Verlierer.«
    Möglicherweise wollte er mich mit diesen Worten aus der Reserve locken, aber diesen Gefallen tat ich ihm nicht. Ich blieb hinter dem Baumstamm stehen und sorgte so dafür, dass Kilrain allmählich die Nerven verlor.
    Was war mit meiner Beretta?
    Ich ging davon aus, dass er sie an sich genommen hatte und in der anderen Hand hielt.
    Ich durfte kein Risiko eingehen. Einmal vom Licht getroffen, konnte ich mir blitzschnell eine Kugel einfangen.
    Deshalb blieb ich ruhig und benutzte den Stamm weiterhin als Deckung.
    Da ich mich ein wenig entspannt hatte, spürte ich auch wieder die Schmerzen in meinem Nacken und im Hinterkopf. Sie stachen zwar nicht mehr so stark wie noch vor Kurzem, aber sie waren immer noch da.
    »Sinclair, ich hole dich! Ich werde dich bald haben! Auch wenn es so aussieht, ich bin nicht allein, das kannst du mir glauben.«
    Was er damit gemeint hatte, wusste ich nicht. Ich konnte

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