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1558 - Im Griff der Hölle

1558 - Im Griff der Hölle

Titel: 1558 - Im Griff der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einen schnelleren Herzschlag. Ich hielt die Augen geschlossen. Die Vorstellung, in diesem Sarg zu landen und lebendig begraben zu werden, war schon jetzt schlimm. Wenn es mir möglich gewesen wäre, hätte ich mich erhoben, doch das war mir nicht möglich, denn man hatte mich gefesselt.
    Die alte, aber noch immer wirksame Methode, um jemanden aus dem Verkehr zu ziehen.
    Die dünnen Stricke umschlossen meine Handgelenke, und sie saßen so fest, dass es mehr als schwierig sein würde, sie loszuwerden. Zum Glück waren sie nicht auf dem Rücken gefesselt worden. Das sah ich als einen kleinen Vorteil an.
    Ich konnte die Finger bewegen, was mir nicht viel brachte, denn sie griffen stets ins Leere. Die Fessel konnte ich damit nicht erreichen.
    Wie hatte ich mich nur so reinlegen lassen können? Aber das war eben menschlich.
    Ich hatte Sean Kilrain nicht hinter die Stirn schauen können. Er war genau das Gegenteil von dem, was er hätte sein müssen, und er hatte ja nicht nur mich getäuscht. Andere Menschen ebenfalls, sogar Father Ignatius. Das allerdings war für mich nur ein schwacher Trost.
    Und so blieb ich weiterhin auf den harten Boden liegen und wartete darauf, dass etwas geschah. Ich rechnete damit, dass man sich noch an diesem Tag mit mir beschäftigen würde. Möglicherweise dann, wenn die Dunkelheit kam.
    Wenn es einen idealen Ort gab, um einen Menschen verschwinden zu lassen, dann war es ein Friedhof. Bestimmt gab es noch ein leeres Grab, das mich aufnehmen konnte. Ein Sarg stand ja schon bereit. So konnte man einen Menschen auf Nimmerwiedersehen verschwinden lassen.
    Kontakt zu meiner Dienststelle hatte ich von Irland aus noch nicht aufgenommen.
    Sir James und Glenda wussten zwar, wohin ich gefahren war, aber wer würde schon auf den Gedanken kommen, mich auf einem Friedhof in einem namenlosen Grab zu suchen?
    Ich lag da und schaute weiterhin gegen die Decke. Das Bild blieb, doch die Vorstellungen in meinem Kopf wechselten. Es waren immer nur Momentaufnahmen, aber sie lenkten mich von meinen Zustand etwas ab.
    Ich wollte nicht mehr länger auf dem Rücken liegen. Um mich endgültig ausschalten zu können, hätte man mir auch die Füße fesseln müssen. Da das nicht geschehen war, würde ich zumindest auf die Beine kommen und laufen können.
    Es war einen Versuch wert.
    Da ich nicht zum ersten Mal niedergeschlagen worden war, wusste ich, was mir bevorstand. Es war in meinem Zustand nicht leicht, die Position zu wechseln. Von der liegenden in eine sitzende Haltung, und das musste ich vorsichtig angehen.
    Langsam kam ich hoch. Und doch zu schnell, denn die Bewegung tat meinem angeschlagenen Nacken nicht gut. Die Schmerzen dort breiteten sich aus, sie verwandelten sich in Blitze, die vom Nacken aus in meinen Hinterkopf zuckten, und ich stöhnte auf, obwohl ich es nicht wollte. Ich biss die Zähne zusammen.
    Die Welt um mich herum schwankte auch dann noch, als ich endlich saß und mich hart zusammenriss, um nicht wieder nach hinten zu kippen.
    Es klappte. Ich blieb in dieser Stellung und schnappte dabei nach Luft wie der berühmte Fisch auf dem Trockenen. Aber ich hatte es geschafft. Es tat gut, einen Teilerfolg zu verbuchen.
    Noch war mein Sehen beeinträchtigt. Ich hatte überhaupt große Probleme, nur gab ich nicht auf. Ich kämpfte weiter, und der Schwindel legte sich allmählich.
    Wie lange ich brauchte, um mich wieder einigermaßen normal zu fühlen, wusste ich nicht. Zeit spielte in diesem Fall keine Rolle.
    Inzwischen hatte ich auch festgestellt, dass man mir die Pistole abgenommen hatte.
    Das war nicht anders zu erwarten gewesen.
    Aber wo steckte das Kreuz?
    Als ich an meinen Talisman dachte, schoss die Hitze in mir hoch. Ich suchte die Umgebung ab. Er befand sich nicht in meiner Nähe, und ich ging davon aus, dass er noch im Haus des Küsters lag.
    Kurz vor meinem Niederschlag hatte ich Martin Bloom mit meinem Kreuz konfrontieren wollen. Dazu war es nicht mehr gekommen. Wahrscheinlich hatte ich es beim Fall verloren und stand nun vor dem Problem, ohne diese Waffe auskommen zu müssen.
    Oder steckte es in einer der Seitentaschen meiner Jacke?
    Nein, das war nicht der Fall. Ich spürte keinen Druck, und als ich meine gefesselten Hände zu den Seiten hin bewegte und sie gegen die Taschen drückte, war ebenfalls nichts zu spüren.
    Es war eine Enttäuschung für mich, die ich zunächst mal überwinden musste. Aber ich ließ mich auch nicht so leicht fertigmachen. Ich würde mich auch ohne Kreuz wehren. So

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