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1558 - Im Griff der Hölle

1558 - Im Griff der Hölle

Titel: 1558 - Im Griff der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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leicht wollte ich es der anderen Seite nicht machen.
    Zuerst sitzen, dann aufstehen.
    Kein Problem, auch keins mit gefesselten Händen. Aber da war noch die Schwäche in meinem Körper, und auch im Kopf stimmte nicht alles.
    So startete ich den Versuch erst gar nicht. Ich brauchte so etwas wie eine Aufstehhilfe, und das war in diesem Fall die Wand, die sich nicht weit von mir entfernt befand.
    Ich rutschte auf die Wand zu, und litt dabei wieder unter den Stichen im Kopf, als hätte man mir lange Nadeln hineingesteckt.
    Schließlich berührte ich mit der linken Schulter die Wand.
    Ich drehte mich um und presste meinen Rücken gegen das Hindernis. Bisher war alles so gelaufen, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich setzte darauf, dass es noch eine Weile so, bleiben würde und die andere Seite sich mit ihrer Rückkehr Zeit ließ.
    Ich wartete noch einige Sekunden und setzte anschließend alles daran, um auf die Beine zu gelangen.
    Hochschieben und mit den Füßen abstützen. Zum Glück war der Boden rau, sodass ich nicht mit den Sohlen abrutschte. Ich stemmte die Hacken gegen den Boden, und dann schob ich mich langsam hoch.
    Es klappte gut, und zum ersten Mal stieg Hoffnung in mir auf, und ein neuer Plan schoss mir durch den Kopf.
    Ich hatte längst gesehen, dass die Tür nicht geschlossen war. Ideal für eine Flucht.
    Wenn ich die kleine Halle erst mal verlassen hatte, ohne dass man mich entdeckt hatte, war ich einen entscheidenden Schritt weiter. Ich war auch sicher, dass ich dann meine Fesseln loswerden konnte. Da gab es bestimmt Möglichkeiten.
    Ich stand, aber ich musste warten. Es waren die Nachwirkungen des Nackenschlags, die mich dazu zwangen.
    Geduld ist nicht meine größte Tugend. Hier aber benötigte ich sie. Um gehen zu können, musste ich einigermaßen fit sein, und das dauerte noch. Ich wollte auch auf den Füßen bleiben, ein erneuter Sturz würde mich vielleicht endgültig ausschalten.
    Ich legte die ersten Schritte zurück, nachdem ich mich leicht von der Wand abgestoßen hatte.
    Ich kam gut voran, auch wenn ich schwankte. Mal nach rechts, dann in die Gegenrichtung, aber ich hielt mich auf den Beinen, und mein Ziel war weiterhin die offene Tür und damit der Weg ins Freie.
    Es war nicht warm, das hatte ich immer wieder feststellen müssen. Dennoch schwitzte ich. Der Weg in die Freiheit war alles andere als leicht, und noch wusste ich nicht, was mich draußen er wartete. Bisher jedenfalls war das Glück auf meiner Seite, und in dem Sarg, an dem ich nun vorbei ging, wollte ich auf keinen Fall liegen.
    Beinahe wäre meine Flucht noch schiefgegangen. Im letzten Moment sah ich den Buckel vor der offenen Tür und stieg vorsichtig über ihn hinweg. Danach trat ich über die Schwelle nach draußen.
    Der erste Rundblick!
    Wo war ich?
    Ich kannte einen Teil des Friedhofs, doch der kleine Bau war mir nicht aufgefallen.
    Zumindest erinnerte ich mich nicht daran.
    Der Himmel war grau. Der Wind schob Wolkenberge vor sich her. Sie glitten so langsam dahin wie schwer beladene Schiffe auf dem Wasser.
    Ich sah, wenn ich nach links schaute, eine Reihe von Gräbern mit ihren Steinen und auch Kreuzen in unterschiedlicher Höhe. Dort würde ich wahrscheinlich den Ausgang finden, nur wollte ich dort noch nicht hin, da ich mich nicht in die Gefahr begeben wollte, meinen Feinden in die Arme zu laufen.
    Ich hatte eine andere Möglichkeit entdeckt. Nicht weit von mir entfernt sah ich eine dunkle Stelle. Bäume und Buschwerk boten mir dort Deckung. Und wenn ich mich nicht täuschte, gab es dort auch einige alte Grabsteine, was mir sehr entgegenkam.
    Ich überlegte nicht lange und setzte mich in Bewegung. Jetzt war ich froh, dass die Dämmerung allmählich die Helligkeit des Tages ablöste. Ich passte auch jetzt auf, denn es war kein Laufen über einen glatten Boden. Die Strecke war uneben, sodass ich immer wieder die Füße anheben musste.
    Aber die Deckung rückte näher. Ich schaffte es inzwischen immer besser, das Gleichgewicht zu bewahren, aber dass ich dennoch auf den letzten Metern nicht hinfiel, verdankte ich einem leicht gekrümmten Baumstamm, gegen den ich prallte, als ich über ein Hindernis gestolpert war.
    Dann hatte ich es geschafft. Ich drückte einen Strauch mit meinem Gewicht nach unten und sah vor mir die ersten Grabsteine, die schon ziemlich verwittert waren.
    Sie standen sicher schon seit Jahrzehnten an diesem Platz.
    Und erst jetzt atmete ich richtig auf. Nicht nur, weil ich es geschafft hatte, es gab auch

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