1559 - Atlan und der Linguide
Fahrzeug aus leichter sein könnte, mit ihnen in Verbindung zu treten. Der Shift stammt aus der TABATINGA, Nikki Frickel ist die Kommandantin dieses Raumschiffs, und sie hat die Nakken mehrmals erwähnt. Ich habe die Syntronik gefragt.
Sie hat versprochen, mir eine Verbindung zu verschaffen."
„Mit den Nakken?" Atlan lachte laut auf. „An die kommt selbst ihr Linguiden nicht heran - ob mit oder ohne Hilfe eines Syntrons. Außerdem würde es euch sowieso nichts nützen. Oder glaubst du, daß du ausgerechnet die Nakken per Funk beeinflussen kannst?"
„Erstens will ich niemanden beeinflussen, sondern höchstens überzeugen ..."
„Wo liegt da der Unterschied?"
„... und zwar nicht davon, daß er irgend etwas tun soll, was gegen seine eigenen Interessen gerichtet ist, sondern daß er etwas nicht tun soll, weil es gegen die Interessen anderer verstößt. Und zweitens will ich die Nakken vorerst nicht einmal von irgendeiner Sache überzeugen, sondern ich möchte mit ihnen reden - das ist alles."
„Du willst sie dazu bringen, daß sie aufhören, euch die Bionten vor der Nase wegzuschnappen.
Aber die Nakken sind mindestens so dickköpfig wie ihr Linguiden. Bei denen mußt du schweres Geschütz auffahren, sonst wirst du nichts erreichen."
„Du bist offenbar keineswegs überrascht darüber, daß sie sich an den Bionten vergreifen", stellte Aramus Shaenor fest. „Du hast gewußt, daß es Nakken waren, noch ehe du die entsprechenden Berichte erhalten hast.
Woher kommt das Interesse der Nakken an den Bionten? Und was weißt du über diese Angelegenheit?"
Atlan empfand die Art des Linguiden, ein Gespräch zu führen, als sprunghaft und unergiebig.
Aber wahrscheinlich verfolgte Aramus Shaenor damit einen bestimmten Zweck: Er zwang den Arkoniden auf diese Weise, ständig auf der Hut zu sein.
Atlan fand nur zwei mögliche Erklärungen für diese Taktik: Entweder wollte der Friedensstifler den Arkoniden müde reden, oder er wollte ihn auf einen bestimmten Punkt fixieren, um ihn dann aus einer ganz anderen Richtung anzugreifen und zu überrumpeln.
Atlan dachte einen Augenblick lang darüber nach, ob er das Gespräch nicht besser abbrechen sollte.
Er entschied sich dagegen. „Ich weiß über die Nakken und deren Absichten und Pläne soviel wie jeder andere", sagte er gedehnt „Und das ist so gut wie nichts. Sie haben zwar einmal behauptet, daß ab sofort alle Probleme zwischen ihnen und uns geklärt seien, aber ich habe das nie geglaubt. Es hat sich auch schnell genug herausgestellt, daß ich damit recht hatte."
„Trotzdem wußtest du, daß nur sie es sein können, die hinter den Vorgängen hier auf Drumbar stecken - warum? Was hat dich auf diese Idee gebracht?"
„Ich weiß es nicht. Ich verstehe die Nakken nicht - ich weiß nicht, ob das überhaupt irgendjemand fertig bringt.
Die Motive dieser Wesen sind mir unbekannt. Du mußt sie schon selbst nach den Gründen für ihr Verhalten fragen. Ich glaube allerdings nicht, daß sie dir antworten werden. Noch dazu, wenn man bedenkt, daß du per Funk nicht viel ausrichten kannst."
„Diese Einschränkung unserer Fähigkeiten scheint dich sehr zu beschäftigen", bemerkte der Linguide. „Aber du solltest ihr kein allzu großes Gewicht beimessen."
Atlan sah das anders.
Es war eine Einschränkung - eine, von der er hoffte, daß die Friedensstifter über kurz oder lang an ihr scheitern würden.
Die Linguiden konnten unmöglich imstande sein, die Erwartungen der Superintelligenz zu erfüllen, wenn sie dabei ausschließlich auf persönliche Gespräche angewiesen waren. Angesichts der ungeheuerlichen Ausmaße einer Mächtigkeitsballung war diese Vorstellung einfach lächerlich. „Es ist richtig, daß wir für einen bestimmten Zweck den direkten Kontakt zu unseren Gesprächspartnern brauchen", sagte Aramus Shaenor. „Aber das bedeutet nicht, daß wir ausschließlich auf persönliche Gespräche angewiesen sind. Wenn wir so einseitig wären, wie du denkst, hätte man uns wohl kaum mit so vielen schwierigen Aufträgen betraut."
Dem Arkoniden lag eine bitterböse Bemerkung auf der Zunge, aber er schluckte sie hinunter.
Er war überrascht darüber, daß der Friedensstifter so bereitwillig auf ein derart heikles Thema einging. Aber so etwas schien geradezu eine Spezialität der Linguiden zu sein.
Die scheinbare Offenheit, mit der sie sowohl über ihre Fähigkeiten als auch über deren Grenzen sprachen, wirkte entwaffnend.
Auf Drostett zum Beispiel hatte Dorina Vaccer
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