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1559 - Atlan und der Linguide

Titel: 1559 - Atlan und der Linguide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mit einem eurer Tricks dazu, dir alle Informationen zu geben, die du brauchst?" fragte der Arkonide scharf.
    Aramus Shaenor blieb stehen und drehte sich um. Er beobachtete den Arkoniden aufmerksam. „Es tut mir leid, daß ich dich verunsichert habe", sagte er langsam.
    Er konnte seine Gesprächspartner nur beeinflussen, indem er redete - soviel hatte man immerhin schon darüber in Erfahrung gebracht. Wenn man ihn vor sich sah, konnte man allerdings an der Richtigkeit dieser Behauptung zweifeln.
    Er war auch dann beeindruckend, wenn er schwieg.
    Komm schon! dachte Atlan verbissen. Versuche es ruhig. Ich wette, daß du es nicht kannst - nicht bei mir!
    Für einige Sekunden war es sehr still. Schweigend starrten sie sich an. „Ich weiß, daß du mich nicht ausstehen kannst", sagte der Linguide schließlich. „Vielleicht hilft es uns beiden, wenn ich offen zugebe, daß ich dich auch nicht gerade sympathisch finde. Aber ist es nicht jetzt, in dieser Situation hier auf Drumbar, völlig unwichtig, was wir voneinander halten? Ich verlange doch nicht von dir, daß du mir oder irgendeinem anderen Linguiden einen persönlichen Gefallen tun sollst! Hier geht es einzig und allein um die Bionten. Ich bin der Meinung, daß diese Wesen wahrhaftig schon genug auszuhalten haben. Ich werde es nicht zulassen, daß sie noch mehr leiden müssen - ohne jeden zwingenden Grund, nur weil du zu stur bist, mir ein paar Informationen zu geben. Ich hoffe, daß du mir in dieser einen Angelegenheit zustimmen wirst - mehr nicht."
    Damit war der Kampf offenbar eröffnet. „Wer sagt dir denn, daß die Bionten bei den Nakken nicht sogar ausgesprochen gut behandelt werden?" fragte Atlan spöttisch. „Du selbst bist dieser Meinung", erwiderte Aramus Shaenor ernst. „Und doch fürchte, daß du diesmal recht hast."
    „Ich habe nichts dergleichen gesagt!"
    „Aber du gehst davon aus. Deine gesamte Haltung verrät es mir."
    „Dann sieh zu, ob du nicht auch den Rest auf diese Weise erraten kannst!"
    Der Friedensstifter seufzte. „Warum willst du es uns beiden unbedingt schwerer machen, als es sein müßte?" fragte er.
    Diesmal hörte er sich nicht mehr ganz so geduldig an, wie es sonst der Fall war. „Du hättest allen Grund, Faragit und den anderen gegenüber ein schlechtes Gewissen zu haben. Du weißt sehr genau, daß du es versäumt hast, rechtzeitig etwas für die Bionten zu tun."
    „Willst du mir Vorwürfe deswegen machen?" fragte Atlan. „Auch ihr hättet längst Zeit und Gelegenheit gehabt, euch um dieses Problem zu kümmern!"
    „Das ist richtig."
    Dem Arkoniden verschlug es für einen Augenblick die Sprache.
    Es ist zum Auswachsen mit diesem Wesen! dachte er dann. Warum nimmt der Bursche diesen Vorwurf an? Das hätte er doch gar nicht nötig! Gütiger Himmel - die Sache mit den Bionten war uns schon bekannt, als Monos noch lebte! Was das Volk der Linguiden betrifft, so wußten wir damals noch nicht einmal, daß es existiert. „Erkläre mir, was es mit den Nakken auf sich hat", bat Aramus Shaenor, ohne noch einmal auf die Schuldfrage einzugehen. „Hilf mir, mich mit ihnen in Verbindung zu setzen. Gib mir die Möglichkeit, den Bionten zu helfen. Mehr will ich nicht von dir."
    Auf den ersten Blick war nichts Ungewöhnliches an ihm zu entdecken. Er wirkte freundlich wie immer. Sehr interessiert. Seine Stimme klang völlig normal.
    Aber so gut er sich auch in der Gewalt hatte: Es lag ein Hauch von Resignation in seiner ganzen Haltung.
    Er hatte sein Pulver verschossen.
    Jetzt wußte er nicht mehr weiter.
    Das wäre ja auch gelacht! dachte der Arkonide. Irgendwo muß schließlich alles seine Grenzen haben - selbst die Macht eines linguidischen Friedensstifters.
    Und dann: Warum soll ich es ihm eigentlich nicht erzählen? Es wird ihm noch einen zusätzlichen Dämpfer versetzen.
    Einen besseren Zeitpunkt kann es dafür gar nicht geben.
    Und im selben Augenblick überlief es ihn siedendheiß.
    Genau das hat er gewollt! dachte er. „Jetzt reicht es mir aber!" erklärte Aramus Shaenor resolut - von Resignation war plötzlich keine Spur mehr an ihm zu entdecken. „Was willst du eigentlich? Daß ich dir zeige, daß ich auch dich überreden kann, mir einen Gefallen zu tun?"
    Er hat es nicht geschafft! dachte Atlan in wildem Triumph. „Freu dich bloß nicht zu früh!"
    Diese Bemerkung kam so schnell und scharf wie die Spitze eines Floretts. „Du solltest zuerst einmal darüber nachdenken, ob du selbst nicht vielleicht den größeren Nutzen davon

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